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Johann Obermoser (links) mit Bürgermeister Hermann Reisch (gest. 1. Jänne- '981) bel, der Ehrenbürgerfrier in Kitzbühel 1964. Foto: Rothbcher, Kbt zbü hei Zum 5. Todestag von Landtagspräsident Kommerzialmt Johann Obermoser Seite 8 1 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Jänner 1987 Am 20. Dezember 1986 jährte sich zum fünften Male der Todestag von Landtags- präsident Kommerzialrat Johann Obermo- ser. Obermoser war Ehrenbürger der Stadt Kitzbühel, der Marktgemeinden von S. Jo- hann und Hopgarten, seiner Heimatge- meinde Waidrin und der Gemeinden Itter, Kirchberg, Reith, Scheffau, Kirchdorf- Erpfendorf, St. Ulrich, St. Jakob, Obern- dorf, Westendorf und Schwendt. Johann Obermoser war, trotz seiner 87 Lebensjahre, von Gott die Gnade zuteil ge- worden, bis zuletzt an den Ereignissen und Entwicklungen im Lande mit scharfeni Ver- stand und auch aktiv teilhaben zu können, schrieb seinerzeit Volkmar Hauser im Lan- cespressedienst. Johann Obermoser ist der Vater und war erster Präsident der Landes- gedächtnisstiftung von 1957, die in Vorbe- reitung des Gedenkjahres 1959 errichtet wurde. Als einziger wurde der auf Lebens- zeir in das Kuratorium der Stiftung gewählt. Bis in die letzten Jahre seines Lebens nahm er an den Sitzungen des Kuratoriums regel- mJ3ig teil und verfolgte mit wacher Freude die Dynamik der Stiftung, besonders das Geschehen im Tiroler Volksbildungsheim »Grillhof«, dem seine besondere Liebe und Obsorge galt. Im Jahre 1949 wurde der Mann aus der Unteren Schranne zum Präsi- denten der Versammlung des Tiroler Volkes gewählt. Er dien-e als ein Herr des Hauses durch 16 Jahre, vier Legislaturperioden lang. Johann Obermoser war einer der Männer, von denen das Wesen unseres Landtages für dieses Jahrhundert geprägt worden ist. Er war ein Denkmal, das sich je- doch selbst nicht überlebte, sondern bi; zu- letzt wirksam, anregend und fordernd zwischen uns stand. Er war ein Pionier der Felbertauernstra3e und der Technischen Fakultät, ein pclitischer Baumeister von S:hulen und Straßen im Bezirk Kitzbühel, ein Schutzherr des Tiroler Heimatwerkes. Tirol war ihm unteil Dar. Zu senern 80. Ge- burtstag wurde im Grillhof e:n Brunnen re- vitalisiert, der durch Jahrhunderte das ehe- mls bäuerliche Anwesen mi: Wasser ver- sorgt hatte. Der ))Obermoser-Brunnen,( ist zu einem lebenden Denkmal des Mannes und seines Volkes geworden: Bild für ei--- Ti- rol, in dem die Quel:en einer begabten Ju- gend fließen. Ehre sei Ihm! 1919 kam Obermoser in den Gemeinderat von Waidring. Es wurde ihm Jas schwierig- ste und delikateste Rferat über:ragen: Das Wirtschaftsam:, die Lebensrnittelkarten, die Warenzute:lung und die AblieferLng von Getreide und Schlachtvieh. Die Korn- und Weizenschöber mußten auf den Fel- dern abgezählt werden und vor dem Dre- schen mußte ein »Probedrusc:i« angemel- det werden, bei welchem Obermoser seLDst anwesend sein mußte. Die Leocnsmittel- knappheit war ungeheuer und. so gab es in Waidring eine grolEe Aufregt.ng, als es Obermoser gelang, für Ostern :919 für die Gemeinde einen ganzen Waggon Zuckerrü- ben zu bekommen. Dieser Waggon w.rde am Karfreitag in St. Johann aLf das Geleise gestellt und Obermoser rückte mit 2C Pfer- den und den entsprechenden Gespannen in St. Johann ein, im diese »wertolle« Fracht unverzüglich sicherzustellen. in Wa:dring stank dann jeier Haushalt wochenlang nach diesen Rüben; sie wurceri aber alle aufgegessen, sc groP, war damals die Not. Obermoser erlebte seinen ersten Triurnpf als Wirtschafts,olitiker. Am 2. Februar 1934 erfolgte se-ne Beru- fung in die Tiroler Landesregierung. Als Landesrat wurden ihm das Landwirt- schaftsreferat und da; Referat über die Lan- desgemeinden über-ragen. Das Referat über die Städte lag in den Händen vor. Lan- desrat Peer. Obc rmoser und Peer waren ent- scheidend tätig bei den erfolgreichen Wie- dervereinigungen der Gemeitider. Kitzbü- hei-Stadt und Kitzbühel-Land, weiche am 1. Jänner 1938 voiizogen werden konnte. Johann Obermoser bekleidete zahlreiche Ehrenstellen: Ehrenbürger von 14 Gemein- den, Ehrenobmann des Tiroler Heimatwer- kes, Ehrenmitglied des Tiroler Bauernbun- des, Ehrenmitglied des Tiroler Bundes in Wien mit dem Verband der Südtiroler, Eh- renmitglied des Bezirks-Parteitages der OVP Kitzbühel, Ehrenmitglied des 1. Tiro- ler Veteranenvereins Waidring, Ehrenmit- glied der Musikkapelle und der Freiwilligen Feuerwehr von Waidring, Ehrenobmann der Haselbach-Regulierungsgenossenschaft Waidring und Ehrenmitglied des Tiroler Kaiserjägerbundes. Am 2. November 1965 berief er den neu- gewählten Tiroler Landtag ein und legte seine Funktion als Landtagspräsident zu- rück. Seit 1342, dem Jahr des großen Tiroler Freiheitsbriefes, verliehen durch den Mark- grafen Ludwig von Brandenburg, dem Ge- mahl der Landesfürstin Margarete Maul- tasch, war es das erste Mai, daß ein und dieselbe Persönlichkeit viermal und in unun- terbrochener Reihenfolge das hohe Amt eines Landtagspräsidenten innehatte. Seine vierte Wahl fand am 7. November 1961 statt. Landtagspräsident Direktor Josef Tho- man beim Begräbnis von Johann Obermo- ser am 23. Dezember 1981 auf dem Orts- friedhof von Waidring: »Wir verneigen uns in Ehrfurcht vor den Leistungen dieses be- deutenden Tirolers; wir verlieren mit ihm einen zutiefst der Politik verhafteten Mann, der in schweren Zeiten stets Respekt bietend unmittelbar und jederzeit deutlich in seinen Aussagen dem Tiroler Landtag souverän vorstand.« Seniorennachmittag mit Adventfeier Der 6. Seniorennachmittag im Kolping- saal, veranstaltet vom Sozialausschuß der Pfarre und dem Sozialreferat des Roten Kreuzes, war sehr gut besucht und wurde eine herrliche adventliche Feier. Pfarrer GR Johann Danninger begrüßte die Senioren und feierte mit ihnen einen adventlichen Dankgottesdienst. Dir. OSR Leo Tschurt- schenthaler hatte dazu mit Maria Nieder- mühlbichler, Rosi und Franz Hofer alles be- stens vorbereitet. Nach der Meßfeier gab es eine kleine Jause. Der Mundartdichter Herbert Jordan aus Kirchberg las aus eigenen Advent- und Weihnachtsgedichten und brachte Besin- nung und auch viel Freude in die Runde. Er würdigte auch die Leistungen des Sozial- ausschusses und des Roten Kreuzes in der Betreuung der Senioren. Adventliche Weisen brachten dann Willi Gianmoena, Martina Mürnseer, Edith Sie- berer und Evi Klingler. Die Instrumental- gruppe erntete verdienten Beifall. Obmann OSR Tschurtschenthaler dankte den Gestal- tern des Nachmittags, die sich ohne jede Vergütung zur Verfügung gestellt hatten. Verdiente Mitarbeiter aus der Seniorenbe- treuergruppe des Roten Kreuzes und des Sozialausschusses der Pfarre erhielten als Dank für die Jahresarbeit kleine Geschen-
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