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St. Joha.'rn ur. .kzhrzehnr der Gründung des Verschönerungsvereins. Vorae rechts das Bau- ernhaus Bawnoos. Links das &1hnhofgebäude, das Brcuhaus, die Bahn hofrestauration des Josef Wach, da. Gemeindespital, das alte Gemeindehaus, vor der Anrcn.!us,irche der Neu- bau der Apotheke Angerer und dahinter die Pfarrkirche. Foto: nwn rat1, Ir.nsbruck St. Johann in der lOOjährigen Fremdenverkehrsgeschichte von Tirol Verfaßt nach handschriftlichen Protokollen von Landesfremdenverkehrsdirektor in Ruhe Dr. Adolf Lasser II. Teil Hauptplatz mit Gasthof»Ma'4th«, Fes:zug zum 50jährigen Priesterjubiläum von Dekan Jo- hann Ev. Grander im Jahre !903. Dekan Johann Grander wurde am 1. Dezember 1829 in St. Johann in Tirol geboren Priesterweihe 153. Professor amBorromäum, Subdirektor am Priesterseminar, Stadtpfarrer von St. Andrä in Salzburg und seit 15. Oktober 1881 Dekan und Pfarrer in St. Jchar,n !a Tirol. Ehrendomherr von Salzburg, Ritter des Franz-Josefs- Ordens, Ehrenbürger von St. Johann, Ehrenmitglied des Verschönerungsvereins und ande- rer Vereine. Gestorben am 18 März 1912. Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. Mai 1987 Zwischen :er Gemeinde und dem Verein bestand ständiger Kontakt. So wurde 1887 die Gemeinde ersucht, die Friedhofsmauer ajszubessern, den Canal zu reinigen, einen Platz für »Depcnierung des Kehr -ichts« zu hest:mmen und anderes. Der Information der Cdste diente eine am Bahnhof aufgestellte Tafel mit der Auf- schrift »Sommerwohnungen fir Fremde«, ferner der von Obmann Hilscher veranlaßte tgliche Aushang des Wetterberichtes. 1896 bemühte sich das Ausschußrnitglied Schuh- mac:.iermeister Anton Feller um Erricritung einer gemauerten Annoncea-Säule. Franz WieshDfer verfaßte eine Orsbeschreibung mit Zusamnier..stellung der Ausflüge und der sehenswerten Punkte. Ein besonderer Ausf.ugsunkt war die Blachfeliner-Hähe. Der Grundbesitzer Bartimä Bruger gestattete deren Gestal- tung. 1897 wurden Ta(eTn mit Gasthöfe- Anzeiger am Bahnhof, am Kitzbilheler Horn und in der Griesenauer Alm aufge- stellt. Die Festiegung der Reffienfolge der Gasthöfe auf :ie.sen Tafeln bereitete reichli- chen Diskusdonsstoff. FOr Gäste ‚‚ij. für Einheimische wurden vom Verschönerungsverein verschiedene Veranstaltungen durchgeführt. Sie dienten auch zur AufDesserung der Vereinskasse: So etwa die Einweihungsfeier der Stri?sen- joch-S:raße am 9. August 1.396 oder das Leukenthaler \'ölksfest am 30 September desselber. Jahres. Der St. Johanner Radfahr- club hatte hiebei wesentlich mitgeholfen. Ganz besonderer Dank wurde dem Bürger- schullehrer Jcsef Blachfeliner für das Zu- stancebringendes Militä:kcnzerteszu Gun- sten des Verschönerungsvere:ns im Sommer tag des Kaisers ein Fackelzug abgehalten. Jährliche Christbaumfeiern, meist im »Bä- renwirt«, fanden zu Gunsten des Verschöne- rungsvereins statt. Soweit es das kleine Budget erlaubte, be- gann man sich auch bald mit der Frem- den-Werbung zu befassen. Am 31. Jänner 1892 saß man in der Restauration des Herrn Wach (Bahnhofrestauratjon) beisammen und besprach mit dem Photographen Schmidt aus Lofer die Herstellung eines Prospektes. Herr Postmeister Brunner aus Fieberbrunn war wegen der Herausgabe eines gemeinsamen Prospektes auch anwe- send. Die Kosten waren jedoch zu hoch und erst 1898 wurden Photos und Klischees an- gefertigt. Das Ausschußmitglied Franz Wieshofer betreute die Presse. Er sandte 1896 Artikel an »gut gelesene Journale«. Es wurde in den >Müchner Neueste Nachrichten« und im Osterreichischen Volksblatt inseriert. 1899 wurden Annoncen im Werte von 18 Gulden im Deutschen Volksblatt, in der Osterrei- chischen Volkszeitung, in den »Neuen Münchner Nachrichten« und später auch im »Stuttgarter Neuen Tagblatt« aufgegeben. Der Ausschuß erwies sich in diesen ersten Tagen als ein gut eingespieltes Team. Mit möglichst wenig Aufwand wurde viel gelei- stet. Die Ausschuß-Sitzungen dienten vor- nehmlich zur Verteilung der Arbeit unter den Ausschuß-Mitgliedern. Aber auch eine gewisse Geselligkeit wurde nicht außer Acht gelassen. Schon im ersten Sommer (1887) unternahm der gesamte Ausschuß eine gemeinsame Bergtour auf das Horn, um die Fage der Markierungstafeln zu lö- sen. Als der Obmannstellvertreter Sirawy 1897 nach Bregenz versetzt wurde (Bahn- hofvorstand), gab es eine herzliche Ab- schiedsfeier. Alle Ausschußmitglieder hat- ten auch die Aufgabe, unter den Bürgern von 1897 ausgesprochen. Im Sommer 1900 wur- de beschlossen, jeden Samstag ein Platz- konzert der Musikkapelle durchzuführen. Bei Schönwetter am :-(auptplatz, bei schlechtem Wetter im Sa1 des Wolfgang Grander. In diesem Fall Dekam die Mann- schaft von Grander jeweils ein Faß Bier. Am 7. August 1900 wurde zum Geburts-
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