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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. Mai 1987 Kitzbüheler Wandertip fr Farbenbunter Blütenkranz Damit Sie sich über die Wirklichkeit des Frühjahrs 1987 hinwegtrösten können, le- sen Sie bitte, was ein Kitzbühel-Fan ge- schrieben hat: Die meisten wissen gar nicht, was sie ver- säumen, wenn sie das traute Städtchen Nordosttirols, das so reizend im Herz der Kitzbüheler Schieferalpen liegt, nicht auch im Frühling besuchen, wo ein farbenbunter Blütenkranz Berg und Tal umrahmt. Die ab- wechslungsreichen, prächtigen Spaziergän- ge in Kitzbühels schöner Umgebung bieten doppelten Genuß, wenn Blumenwiesen den Weg säumen und die schmucken Tiroler Bauernhäuser mit ihren Holzaltanen und zierlichen Glockentürmchen unter blüten- schweren Obstbäumen hervorlugen. In der Zeit, wo auf der Gipfelpyramide des Kitzbü- heler Horns noch Firn liegt und durch die Rinnen der Felsenburg des Wilden Kaiser die Lawinen donnern, während im Tal die ersten Frühlingsboten die Wiesen schmücken, wandert's sich am schönsten durch Kitzbü- hels Alpenlandschaft. Der Vorsommer ist die beste Zeit für Wan- derungen in der Kitzbüheler Bergwelt; wer erst im Juli oder August kommt, hat das schönste der Alpenwelt. die Alpenwiesen im Frühlingsblumenschmuck, versäumt. Die Farbenpracht und Mannigfaltigkeit, der Duft und die Schönheit auf den Almen um das Kitzbüheler Horn, nach Osten bis zum Wildseeloder, nach Süden bis zum Gais- Stein, läßt sich mit Worten schwer beschrei- ben. Mit verschwenderischer Fülle streut hier die Göttin Flora ihre Gaben und manche bo- tanische Seltenheit findet der Naturfreund hier auf den dolomitischen Kalken und Grauwackeschiefern, aus denen das Kitzbü- heler Horn und seine Umgebung aufgebaut ist. Schöne Höhenwege leiten durch dieses Alpenpflanzen-Paradies und machen das Bergsteigen auf den sanft gewellten Höhen der Kitzbüheler Alpen, die wie ein weites, grünes Inselland zwischen den eisstarren- den Riesen der Venedigergruppe und den Felsenstädten des Wilden Kaisers und der Leoganger und Loferer Steinberge liegen, zu einem Hochgenuß. Darum, moderner Wintersportler oder Sommerfrischler, be- freie dich vom Zwang der Mode und besu- che Kitzbühel und seine Bergwelt auch ein- mal im Frühling! Der vorstehende Text stammt nicht aus einer Werbung für den Alpenblumengarten am Kitzbüheler Horn, auch nicht aus dem Konzept für einen naßkalten »Bergfrühling« auch in Kitzbühel, sondern wurde erstmals vor 60 Jahren geschrieben von Hermann Schwaighofer und 1928 abgedruckt in »Tirol - Natur, Kunst, Volk, Leben«. Hat der Schreiber zu dick aufgetragen oder vermö- gen nur wir nicht mehr zu sehen, was noch vor zwei Menschenaltern vielleicht echtes Empfinden war? Es muß doch... Frühling werden! So sang es der Dichter im vergangenen Jahrhundert, der vielleicht un- ter einem ähnlichen »Frühjahr« wie wir heu- er litt. Für den Fall, daß es bald wirklich um- dreht, sei bekanntgegeben, daß derzeit die Hahnenkammbahn, die Fleckalmbahn und Fortsetzung von Seite 1 FIS-Slaloms und zwei vierte Plätze bei FIS- Riesentorläufen erringen und wurdest bei den Osterr. Meisterschaften Sechster im Riesentorlauf und Siebter im Super-G. Zum Abschluß der Rennsaison wurdest du Tiro- ler Meister im Riesentorlauf. Klaus Sulzenbacher: Im Springen drei erste, einen zweiten, einen dritten, einen fünften und einen achten Platz; im Kombi- nationslanglauf einen dritten, einen fünf- ten, einen zehnten und zwei elfte Plätze, in der Nordischen Kombination im Weltcup zwei dritte, einen fünften, einen neunten, zwei elfte und einen 19. Rang und Osterr. Meister im Kombinationsspringen und in der Nordischen Kombination. Die Krönung deiner heurigen Rennsaison war aber die Zugehörigkeit zur Osterr. Nordischen WM- Nationalmannschaft in Oberstdorf und die dort selbst erreichten großartigen Erfolge. 15. im Kombi-Springen, Achter im Kombi- Langlauf und Sechster in der Nordischen Kombination. In der Weltcup-Gesamtwer- tung belegtest du den achten Rang und er- kämpftest 68 WC-Punkte. Eine Erfolgsse- rie, die wohl noch von keinem nordischen Spitzensportler in Osterreich erreicht wur- de. Vom Tiroler Skiverband wurdest du für diese großartigen Leistungen mit dem »Gol- denen Sportleistungsabzeichen mit einem Brillanten« ausgezeichnet! Markus Gandler: Neben einer Vielzahl anderer Erfolge erreichtest du den ersten Rang in der Europa-Cup-Gesamtwertung und in der Einzelwertung im Speziallang- lauf wurdest du Sieger in der Austria- Grand-Prix-Gesamtwertung, Zehnter bei den Militär-Weltmeisterschaften, Vierter bei den Exekutivmeisterschaften, Dritter im 50-km-Speziallanglauf bei den Osterr. Meisterschaften, Zweiter im 30-km-Spe- ziallanglauf und Osterr. Meister im 15-km- Langlauf-Staffelbewerb. Deine Krönung war ebenfalls die Zugehörigkeit zur Osterr. Nordischen WM-Nationalmannschaft in Oberstdorf. Dort wurdest du 46. im 30-km- Speziallanglauf und Neunter im Staffelbe- werb. Vom Tiroler Skiverband wurdest du mit dem »Goldenen Sportleistungsabzei- chen mit zwei Brillanten« ausgezeichnet. Meine Lieben! Wie ich bereits erwähnt habe, entsprechen diese Aufzählungen nicht der Vollständigkeit. Doch sie kommentie- ren eure sportliche Einstellung und zeugen von eurem eisernen Willen, von eurem gro- ßen Trainingsfleiß und eurem Mut. Für uns Funktionäre des KSC ist es aber doch ein die drei Sektionen der Kitzbüheler Horn- bahnen in Betrieb sind und bald auch die Runde von der Fleckaimbahn zur Hahnen- kammbahn über den Panoramaweg zu ma- chen ist. Wenn es am Berg Frühling wird, dann müssen Sie sich beeilen, die plötzlich her- vorbrechende Schönheit dieser Jahreszeit zu erleben. Mit verschwenderischer Fülle streut hier die Göttin Fortuna... (das haben Sieja schon einmal gelesen, also genügt es). Beweis und eine Rechtfertigung für die Richtigkeit unserer Jugendarbeit im Club und wir würden uns nur eines wünschen und erhoffen, daß auch weiterhin solche Talente aus unserem Rennläufernachwuchs hervor- gehen. Lieber Guido, Klaus und Markus! Die Mitglieder des Vorstandes und Ausschusses des Kitzbüheler Skiklubs wünschen euch für die weitere aktive Rennläufertätigkeit alles Gute, viel Glück und vor allem Ge- sundheit für den kommenden Olympia- Winter. Als äußeres Zeichen der Dankbarkeit und der Anerkennung übergebe ich euch im Na- men des Vorstandes des KSC ein Sparbuch, welches mithelfen soll, die 'Deckung der Kosten für die Vorbereitung zu den Olympi- schen Winterspielen 1988« zu erleichtern. In diesem Sinne wünsche ich euch noch- mals im Namen des Vorstandes alles Gute und hoffe, daß ihr auch weiterhin eurem Club, dem in aller Welt bekannten Kitzbü- heler Skiklub, die Treue halten werdet.« Katholisches Bildungswerk Kitzbühel: Montag, 1. Juni 1987, 20.15 Uhr, Kolpingsaal: Lichtbildervortrag mit Mag. Walter Rinnerthaler: »Nikolaus von Flüe« Das Wort Friede wird heute viel strapa- ziert. Der Friede aber, den uns Jesus ver- heißt, ist etwas anderes, alsjener Friede, für den heute Tausende demonstrieren und um den Politiker und Offiziere ringen. Wirkli- cher Friede kommt nur von Gott und wer diesen Frieden in sich trägt, kann Frieden stiften. Im Laufe der Geschichte haben viele Menschen diesen Frieden Gottes den Men- schen gebracht. Ein solcher Friedensbringer Gottes war auch Nikolaus von Flüe (1417-1487), ge- nannt Bruder Klaus. In einer Zeit, wo Recht und Gerechtigkeit immer weniger galten und jeder seinen eigenen Vorteil suchte, hat Nikolaus sein Leben ganz auf Gott gebaut. Er ist seinen Weg gegangen ohne Rücksicht auf den Beifall seiner Mitbürger. Er wollte ein Zeichen setzen, daß Friede und Wohl- stand nur möglich sind, wenn wir den Wil- len Gottes suchen und den Glauben wagen. Bruder Klaus ist diesen Weg gegangen als Familienvater, als Bauer und als Einsiedler. So wurde er zu einem starken Turm, an dem sich viele orientierten. Wir laden Sie zu diesem Abend recht herzlich ein!
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