Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 24 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. Mai 1987 Ehrendomherr Paul Kojetinsky zum Gedenken Am 15. Mai 1987 starb im Krankenhaus Kufstein Ehrendomherr von Salzburg, Con- sistorialrat, Geistlicher Rat, Dechant in Ruhe und Altpfarrer von Hopfgarten Paul Kojetinsky im 80. Lebensjahr. Bei den Be- gräbnisfeierlichkeiten am 20. Mai in Hopf- garten waren 20 Priester, darunter Erzbi- schof Dr. Karl Berg, anwesend. Die letzte Ehre erwiesen ihm das Bataillonskomman- do mit Fahne und 15 Fahnenabordnungen der dem Wintersteller Schützenbataillon an- gehörigen Kompanien. Die Schützenkom- panie Hopfgarten unter Hauptmann Josef Pockenauer, deren Ehrenmitglied der Ver- storbene war, fungierte als Ehrenkompanie und gab eine Generaldecharge ab. Zahlreich waren die Trauergäste und Bürgermeister Karl Huber widmete dem Ehrenbürger sei- ner Gemeinde einen Nachruf. Ehrendomherr Paul Kojetinsky wurde am 28. März 1908 in Wien geboren. Die Eltern seines Vaters wanderten aus Mähren ein und der Vater, Karl Kojetinsky, verehelicht mit der Schulleiterstochter Anna, geb. Pinzger, erhielt die Postmeisterstelle in St. Margare- then bei Schwaz. Nach dem Besuch des Borromäums und dem Abschluß des Theologie-Studiums in Salzburg wurde Paul Kojetinsky am 29. Juni 1933 im Dom zu Salzburg zum Priester ge- weiht. Die Primiz feierte er am 17. Juli 1933 in St. Margarethen. Sein erster Seelsorgeposten war Branden- berg und sein zweiter, von 1936 bis 1940, Kitzbühel. Von Kitzbühel aus wurde er zum Militär einberufen und machte mit der drit- ten bzw. fünften Gebirgsdivision als Sani- täts-Unteroffizier den Griechenlandfeldzug Ehrendomherr Paul Kojetinsky, im Bild bei der Feldmesse zum Schützenfest des Winter- steiler Bataillons in Hopfgarten am 21. Juli 1985. und den Feldzug auf Kreta mit. Nach einem Lazarettaufenthalt wurde er zu einem Kriegspfarrerlehrgang nach Berlin einberu- fen, kam von dort als Divisionspfarrer nach Rußland und geriet zu Kriegsende in russi- sche Gefangenschaft. Nach seiner Rückkehr versah er wieder die Stelle als Stadtkooperator bei Pfarrer Jo- seph Schmid in Kitzbühel, von wo aus er 1950 zum Pfarrer von Hopfgarten installiert wurde. Pfarrer Paul Kojetinsky war Konsultor im Erzbischöflichen Confessarius extraordi- narius der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul in den Pfarren Hopfgarten und Brixen im Thale und Bezirksschützen-Kurat. Der hochwürdigste Herr Erzbischof DDDr. Andreas Rohracher ernannte ihn 1957 zum erzbischöflichen Geistlichen Rat und Ende 1959 zum Admi- nistrator des Dekanates Brixen im Thale mit den Pfarreien Kirchberg, Aschau, Brixen, Westendorf, Hopfgarten, Kelchsau und Itter. Im Jahre 1957 erneuerte er die Sakristei, 1960 erfolgte der Umbau der Organisten- wohnung und 1961 die Erneuerung der schö- nen Orgel. Er führte das elektrische Geläute ein, reparierte das Kirchendach, besorgte die Fassadenrenovierung und baute die Pfarrbücherei auf. Zum Abschluß seiner Tätigkeit außerhalb der Seelsorge funktio- nierte er das alte Mesnerhaus in ein Heim für die Jugend, den Kirchenchor und den Männerchor um. Wegen seines Fachwissens, seiner konse- quenten, jedoch immer menschlichen Hal- tung, wurde er in zahlreiche kirchliche und weltliche Gremien berufen, u .a. in den Prie- sterrat, den Seminarbeirat und den Bezirks- schulrat. Am Peter- und Paulstag des Jahres 1958 feierte er in Hopfgarten sein silbernes Prie- sterjubiläum, das die Hopfgartner zu einem großen Fest gestalteten. Beim Pontifikalamt wurde der wertvolle »Kaiserkelch« verwen- det, den 1850 der St. Johanner Dekan Jo- hann Grander von Kaiser Ferdinand II. zum Geschenk erhielt und der seit der Übersied- lung Granders nach Hopfgarten den hiesi- gen Altargeräten einverleibt wurde. Von den Altarstufen grüßten damals die kindlichen Jubelbräute, die Kronenbraut Marianne Si- monini, die Stolabraut Irmgard Obergmei- ner und die Kelchbraut Elisabeth Sieberer den Priesterjubilar in Versen. Domkapell- meister Walter Hofmann dirigierte in der Kirche die Missa brevis von Mozart. Die Krone seiner Priestertätigkeit bildeten bei diesem Jubiläum die Anwesenheit von 20 Schülern bzw. Studenten des Borromäums, alle aus Hopfgarten! Bei der Festpredigt sag- te dann auch der Domkapitular Dr. Seba- stian Ritter, daß das Tiroler Unterland kein Beispiel kennt, daß sich in einer Gemeinde eine so große Anzahl von Borrornäums- schülern bzw. Theologiestudenten befindet. Zu seinen letzten Seelsorgetätigkeiten in Hopfgarten gehörte die Installation des jet- zigen Pfarrers Mag. Ernst Mühlthaler, dem er bis zum Tode in der Pfarre beistand. FC Oberndorf hofft auf Erfolge gegen Favoriten Viel Pech hatte der FC Oberndorf in der Frühjahrssaison in der zweiten Klasse Ost. So wurden zwei Auswärtspartien nur denk- bar knapp und höchst unglücklich verloren: 3:4 in Radfeld mit einem furiosen Sturmlauf in der zweiten Hälfte und 2:3 in Brixlegg, obwohl man knapp vor Schluß noch mit 2:1 geführt hatte. Im Nachtragsspiel gegen Waidring mußte der FCO dann mit nur neun Feldspielern beginnen, einige Spieler waren beruflich verhindert, der Rest war verletzt. Dennoch beherrschte der FC Oberndorf das Spielgeschehen gegen den Absteiger aus der 1. Klasse klar. Das 2:2 schmeichelt den Gästen, für die zweimal die Latte eine mög- liche Niederlage verhinderte. Ausgelaugt wirkte die stark ersatzge- schwächte Oberndorfer Mannschaft beim 0:4 gegen Häring und bei der 0:2-Niederla- ge in Eilmau. Die lange Meisterschaft hin- terließ offensichtlich Spuren bei der jüng- sten und unerfahrensten Truppe der zweiten Klasse. In den beiden letzten Runden der ersten Meisterschaftssaison will sich die Mann- schaft aber noch einmal aufraffen, am Don- nerstag in St. Ulrich beim Aufsteiger und am kommenden Sonntag um 17 Uhr im Heim- spiel gegen Itter. Gegen letztere hat der FCO ja besonders gute Erinnerungen: In Itter bot man das be- ste Spiel der Saison und siegte im Herbst mit 3:1! Bund Diabetischer Kinder und Erwachsener Osterreichs: Einladung zu der am Donnerstag, den 4. Juni 1987, um 20 Uhr im Hotel »Kitzbüheler Alpen« in Oberndorf stattfindenden Informations- abend der Diabetikerselbsthilfegruppe. Zum Thema Familienplanung, Risiko bei Schwangerschaft und Geburt sowie mög- liche Vererbung des Diabetes wird ein Ärz- tevortrag abgehalten. Daran anschließend können alle offenen Fragen mit den anwe- senden Ärzten diskutiert werden. Alle In- teressenten sind herzlich zu dieser Veran- staltung eingeladen, die Teilnahme ist wie bei all unseren Informationsveranstaltun- gen selbstverständlich kostenlos. Öffentlicher Dank des Roten Kreuzes Kössen Die Frühjahrs-Altpapiersammlung der Rot-Kreuz-Ortsstelle Kössen erbrachte ein neues Rekordergebnis: 16.340 kg Altpapier wurden eingesammelt. Die Rot-Kreuz- Ortsstelle Kössen wird den Erlös für die An- schaffung von Einsatzfahrzeugen zur Verfü- gung stellen. Allen, die zu dieser erfolgreichen Samm- lung beigetragen haben, gilt der aufrichtige Dank der Ortsstelle: Der verständnisvollen und umweltbewußten Bevölkerung, den
< Page 24 | Page 26 >
< Page 24 | Page 26 >