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Die »GroLen Drei« des. Fremdenverkehr3verbandes St. Johann in Tirol: Obmann Ka,4 Rainer (Mte), Kminerzialrat 'md Ehrenmitglied Felix Mcdl (links) und Bürgermeister (vor. 1963 bis 1980) EhrenmitgliedAndreas Mariac/'.er 'gestcroen am '8. Dezember 198611 Samstag, 6. Juni 1987 Ki zb!.iheler Anzeiger Seite 15 Tirol unter den Hammr. In St. Johann am es zu: Versteigerung des Hotel >Pcst« und des Gas--hofs »Zum Park« sBauhof. Als da -in am Ende der Smrnersaison, am 28. August 1936, die deutsche Ausrei- sesperre aufge:Toben warde, besserte sich die Situatiai, jedoch nicht in deni erhof"- ten Ausmaß. So hieß es über den Pfings- verkehr [937 >'die Gaststätten hatten gu- len Besuch, der aber trotzdem einen Ver- gleich rn:: früheren Jairen nicht zuließ<.. Es waren Au--obusse a---s Deutschland, der Schweiz uid der Tschechoslcwakei ge- kommen.Ur.d im ScTmer l93'1 mußte man einestehen, »der Fremdenverkehr erfüllt die Hoff iung d:r daran interessier- ten Kreise nii: besonders in die Gasi- stätten verrnssen noch immer einen Be- sucL ständiger Scrnmergäste....<. Die Besetzing Osterreichs und Eingli- derung in das Deutsche Reich brachte 938 für den enstn Augenblick eine Bes- serung und große Zun.nlnme des Besucher- stroms, aber blc setzle der zweite Welt- krieg alleai ein Ende. Zum zweiter Male innerhalb einer Generation war der Frern- denverkeh - am Nullpunkt angelangt. In den ers:er 53 Jahren des Fremder.- verkehrs jr St. Johann wurde zähe und zukunftsweiser-Je Aufbauarbeit geleistet, die sich nicit mir auf St. Johann, sondern über die Umgebung hinaus auf das ganze Land auswirkte. Nur auf der Vielfalt von Initiativen der selbstär d igen, autonomen Verkehrsvereine konr:e der Landesver- band bzw. späler das Landcsverkel- rsamt aufbauen nnd Erfolge erzielen. Funktio- näre aus S:. ohann waren Mitglieder des Landesve:kehrsrates wie Eduard Arigerer und Josef Hinher jun. Johann Wiesho- fer war breits 1889 Ausschußmitglied des Landesvc:b•andes für Fremdenverkehr in Tirol. Auch bei Delegicrteriversarnmlun- gen fehlten ni:ht die 'Vertreter S. Jo- hanns. So L. a. Obmann Sebastian Schlechter oder Landtagsabgeordneter Josef Hofinger. Schlie31ich darf hier auch erwähnt werden, daß aus St. Johann Ti- rols berühmteste Wirtin, die Frau Emma Hellenstainer, Bärenwirtstochter, stamm- te. Aufbauenc aif diese Täiigkeiten vor dem Kriege konnte St. Johann bald nach dem zweiten Weltkrieg an den Wiederau- bau der Fremdenverkehrswirtscha: schreiten. Das Fundament 'war gut und gewährleistete, caß St. Johann nach Kitz- bühel in Zukunft die zweite Geige im Be- zirk spielen wird. Zwei Ziele waren vorge- geben: Ausbau der W:ntersaison und Er- zielung länge.-er Aufenthaltsiauer. Den' Obmäninern Karl Znbler, Kori- merzirirat, Felx Madl und Karl Rainer is: dies :n einem zu Beginn kaum vorstellba- ren Ausmaß gelungen. Aus dem früheren Sommersitz der Bischöfe von Chiemsee hatten die Frerndenverkehrpioniere de- ersten Jahrzehnte ein beliebtes Erholungs- dorf und zusammen mit der Gemeince das »schönsie Tiroler Dorf« gemach:. Den Pionieren i:1 der zweiten Hälfte die- ser 130 Jahre gelang bald nach Uberwii- dung der neunjährigen Besatzungszeit aus St. Johann das »modernste Dorf Tirols« (Tircier Nacirichten vom 3. Dezember 1954i zu machen. Besondere Marksteine im infrastrukti- rellen Ausbau sellte der Bau der Stand- seilbahn (195) unter den Bergbahnpio- nieren Schneider und Golser und des Er- holungszentrums (1963) dar. Die Bürger- meister Rudclf Scheider, Georg Oberleit- ner und Andreas Mariacher förderten de Bestrebungen des Verkehrsvereins bzw. des Fremdenve:kehrsverbardes, wie seit cern Fremdenverkehrsgesetz 19E3 heißt. Ein besonderer Förderer war Bü -- germe:ster Andreas Mariacher, der schon als Gemeinderat am Zustandekommen des Erholungszentrums wesentlichen An- teil hatte. Trotz aller Modernisierung und Schaf- fung von neuen Einrichtungen blieb das Dorfbild durch gut konzipierte Gestal- tung (Architekt Brunnschmid, Bahnhofs- platz) erhalten und der Grundsatz des Ob- mannes Kommerzialrat Felix Madl, den er bei der Jahreshauptversammlung 1966 treffend zum Ausdruck brachte, »Ferien- orte brauchen Dorfcharakter«, trug we- sentlich zum Aufschwung des Fremden- verkehrs bei. St. Johann wurde sogar »Filmstadt«, (Das geteilte Herz). Das Winterplakat mit dem Häuserensemble der Speckbacher- straße fand überall großen Anklang. US- Firmen verlangten direkt danach. Zur Hebung des Fremdenverkehrs trug auch die Verschwisterungsfeier mit Red- ford (Detroit) und mit Fuldabrück 1979 bei. Der Direktor des Fremdenverkehrs- verbandes, Mag. Peter Wailner, pflegte die Kontakte über die Highschool von Redford und Obmann Karl Rainer hatte seit langem persönliche Verbindungen zu den Vertretern der Stadt Fuldabrück. Hummeireisen (Strickrodt) entdeckte 1954 St. Johann und brachte seither jähr- lich zahlreiche Gäste nach St. Johann. Andere Großveranstalter wie Hotelplan folgten. Alle diese Anstrengungen, von denen hier nur ein kleiner Teil aufgezählt wur- den, brachten Erfolge. 1962 zählte man bereits 285.670 Nächtigungen (das 20fache von den besten Jahren vor dem Krieg). Im Winterverkehr rückte St. Jo- hann in diesem Jahr an die siebte Stelle in- nerhalb Tirols, im gesamten Jahresergeb- nis an die achte Stelle. Im Jahre 1965 lag St. Johann auch im Sommerfremdenver- kehr an der siebten Stelle. Heute beträgt die Nächtigungsziffer rund 700.000 pro Jahr. Gemäß der Neuwahl vom Jahr 1963 ge- hörten dem Ausschuß an: Felix Madl als Obmann, Karl Rainer als Stellvertreter, Dr. Fritz Trenker als Schriftführer und Karl Hofinger als Kassier. Obmann Felix Madl wurde 1965 als Vertreter des Bezir- kes Kitzbühel in den Landesfremdenver- kehrsrat delegiert. Kommerzialrat Felix Madl, Ehrenmitglied, war seit 1954 Ob- mann des Fremdenverkehrsverbandes, 1972 löste ihn sein langjähriger Stellver- treter Karl Rainer ab. Karl Rainer ist der Schöpfer des Koasa- lauf und der Werbegemeinschaft »Schnee- winkl«. Als größte Sommerveranstaltung zählt seit 16 Jahren der Rad-Welt-Cup der Senioren unter Franz Baumann. In allen Werbeaktivitäten, seien es sol- che im Rahmen der losen Werbegemein- schaft »Schneewinkl« oder solche, die der Verkehrsverband allein oder mit der Ge- meinde unter Bürgermeister Dipl.-Ing. Ludwig Partl durchführte, lag auch im- mer ein gutes Quantum Werbewert für Gesamt-Tirol. Dies möge auch für die Zu- kunft bleiben. Allein durch den Namen der Marktgemeinde »St. Johann in Tirol« klingt Tirol immer mit.
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