Kitzbüheler Anzeiger

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Der zurückgetretene Vizebürgermeister NR Michael Horn (links) gratuliert seinem Nach- folger Friedhelm Capellari. Rechts Bürgermeister Hans Brettauer. Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. Juni 1987 Kitzbüheler Wandertip 1 Durch eine amtliche Verhandlung ist auch sichergestellt, daß bei der Sesselbahn Strei- eck Talbeförderung möglich ist. Wer sich den Abstieg über den Jufen nh einem Be- such des Pengelsteins ersparen will, kann mit der Sesselbahn abfahren. Betriebszeit bis 16 Uhr. Das Restaurant am Pengelstein ist geöffnet. Aus dem Kitzbüheler Rathaus: Friedhehn Capellari - neuer Vizebürgermeister Sonnwend Schon ist Sonnwend da. Seinerzeit wurde bei uns die Sonnenwende mit der Johannis- nacht (24. Juni) gefeiert. Heute weiß man kaum mehr, welch geheimnisvoller Zauber um diese Nacht war. Man war der Auffas- sung, in dieser Nacht »blühen« die Schätze. Es blühen auch die Farne und werfen ihre Samen ab. Wer mit einer »Farrenblüte« in der Hand in dieser Nacht um die zwölfte Stunde auf das Joch steigt, sieht eine Gold- ader. Der Same der Farne aber besitzt die köstliche Eigenschaft, daß er, zum Gelde gelegt, dieses nie weniger werden läßt, so- viel man auch davon wegnimmt. Um die Farnsamen zu gewinnen, muß man vor Son- nenuntergang ein Papier oder noch besser ein Kelchtüchlein um das Kraut herumle- gen. Während der Nacht fällt dann der Sa- men darauf. Morgens kann man ihn holen, doch muß dies vor Sonnenaufgang gesche- hen, nachher verschwindet er wieder. Der Farnsamen hat, so berichtet der bekannte Volkskundler Ludwig von Hörmann, auch noch andere geheimnisvolle Kräfte. So vertreibt er, wenn man ihn in die Schuhe gibt, die Müdigkeit, auch unsichtbar soll er machen. Der Glaube an diese Dinge ist in einer Zeit, da in der Geldtasche vor allem die Scheckkarte steckt und man die Berge per Auto oder neuerdings per Fahrrad er- klimmt, natürlich verlorengegangen, aber auch die Wirkung. Ich kenne niemanden, der eine Goldader gesehen hat, aber auch niemanden, der Farnsamen in der Geldta- sche hat. Daher auch der Jammer, daß es um und um nicht langt. Hörmann hat schon vor bald 75 Jahren ge- schrieben, daß das Hauptgebiet der Sonn- wendfeuer im Unterinntal und in den Seiten und Paralleltälern ist. Er schrieb vom »Sunnawend-« oder »Suwendfeuer«. Nicht unwahrscheinlich ist ihm, daß die »Suwend- alm« im Spertental davon den Namen hat. Völlig vergessen ist der »Suwendraach«. Bei uns soll man früher beim Sonnwendfeuer, das man näher dem Tal für die Dorfjugend errichtete, großen Wert auf viel Rauch ge- legt haben. Das habe seinen Ursprung dar- in, daß man früher dem Rauch in der Sonn- wendnacht reinigende Kraft zugeschrieben hat. Vor hundert Jahren gab es im Kaisergebir- ge, beim Heimköpfl in der Nähe der Neun- spitze, wegen des Sonnwendfeuerbrennens einen Waldbrand. Wir wünschen allen Feuerlbrennern schönes Wetter, eine nette Kameradschaft am Feuer, aber auch einen gesunden Ab- stieg. Die heuer besonders wichtigen Maß- nahmen beim Abstieg hat die Edelweißgilde hier schon vor einigen Wochen aufgezählt. In Betrieb Alle Seilbahnen und Lifte, bei denen es Sommerbetrieb gibt, sind nun zu benützen. Die Neubesetzung der Stelle des 1. Bür- germeister-Stellvertreters war der erste Ta- gesordnungspunkt bei der 14. ordentlichen Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderates un- ter Bürgermeister Hans Brettauer. Die Neu- besetzung wurde notwendig, da der bisheri- ge Vizebürgermeister Michael Horn nach seinem Einzug in den Nationalrat sein Ge- meinderatsmandat am 18. Mai 1987 zurück- legte. Der logische Nachfolger im Gemein- derat, Florian Stemmberger, hat auf seine aktive Mitgliedschaft zugunsten von Dr. Peter Planer verzichtet. Die vorschlagsberechtigte ÖVP-Liste Hans Brettauer schlug als neuen 1. Bürger- meister-Stellvertreter GR Friedhelm Ca- pellari vor. Die geheime Abstimmung ergab 14 Ja- und zwei Nein-Stimmen bei einer Stimmenthaltung. Bürgermeister Brettauer gratulierte dem neuen Vizebürgermeister, der schon die vierte Periode im Gemeinde- rat tätig ist und sich in vielen Referaten und Ausschüssen sehr bewährt hat. Der 49jäh- rige Elektrömeister stammt aus der Steier- mark, kam 1957 nach Kitzbühel und grün- dete hier eine Elektroinstallationsfirma. Er ist seit 1968 im Gemeinderat und war Schwarzsee-, Straßen- und Kulturreferent und auch in anderen Ausschüssen tätig. Bürgermeister Brettauer benützte die Ge- legenheit, um dem ausgeschiedenen Vize- bürgermeister Michael Horn für seine bis- herige Tätigkeit zum Wohle der Gemeinde zu danken. Er hat in den vergangenen 13 Jah- ren wertvollste Arbeit geleistet. Als Jugend- und Sportreferent hat er sich um den Ankauf des Hirzingerfeldes sehr bemüht, hat meh- rere kleine Spielplätze errichten lassen und den Jugendraum gegründet. Er hat die Jung- bürgerfeiern zeitgemäß gestaltet, war Orga- nisator zahlreicher Veranstaltungen, beson- ders für die Jugend, und auch die Aktion »Jugend lernt städtische Betriebe kennen« eingeführt. Horn hat sich um die Sportplät- ze in der Langau bemüht und sich für die Sa- nierung der Kunsteisbahn am Lebenberg und den Bau der Curling- und Eisschießhal- le eingesetzt. Große Verdienste hat er sich um die Stadtwerke erworben, und viele Lei- stungen im Elektro- und Wasserwerk sind auf seine Initiative zurückzuführen. Vize Horn hat sich auch um die Verbesserung der Straßen, Gehsteige und Parkplätze sehr ver- dient gemacht. Wie Bürgermeister Brett- auer abschließend erklärte, wird sich Mi- chael Horn nunmehr als Nationalratsabge- ordneter auch in Zukunft um die Belange der Stadt Kitzbühel bemühen. Die Umstellung im Gemeinderat machte auch eine Umbesetzung der Ausschüsse er- forderlich. Während der neue Vizebürger- meister Capellari seine Referate Schwarz- see, Kanal und Kultur beibehält, wurden die bisherigen Agenden von Michael Horn auf die Gemeinderäte Dr. Planer (E-Werk-Aus- schuß) und Ferdinand Brettbacher (Straßen- referat) aufgeteilt. Die Funktion als Ob- mann des ARGE-Ausschusses ging von Brettbacher an GR Peter Hechenberger. Einstimmig beschlossen wurde ein Kauf- angebot an den Bund für den Erwerb des Altersheimes und der Villa Sixt in der Höhe von 5,6 Mio. Schilling. Gutgeheißen wurde auch eine neue Plakatierungsverordnung der Bezirkshauptmannschaft, wonach die
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