Kitzbüheler Anzeiger

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AK-Präsident Ing. Josef Kern (Mitte) mit BM Hans Brettauer (links) und ÖAAB- Bezirksobmann LA BM Fritz Astl. Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. Juni 1987 Arbeiterkammerpräsident Ing. Josef Kern im Bezirk Kitzbühel FVV-Obmann Kommerziairat Wolfgang Hagsteiner nimmt symbolisch den ersten Schlag vor. topflächen zur Wiederetablierung verloren- gegangener Flora und Faufla, neue Wasser- flächen und geplanter Landschaftsschutz verbinden sich in idealer Weise mit einem allen internationalen Erfordernissen ent- sprechenden Golfplatz. Erstmals versuchen hier die Golfarchitekten, die au---h gleichzei- tig Landschaftsarchitekten sind, in Zusam- menarbeit mit Naturschutfachleuten einen Golfplatz naturnahe einzubinden. Äußerst positiv äußerte sich auch der für die Ökologie zuständige Mag. Peter Mertz über die gute Zusammenarbeit mit den Ver- antwortlichen dieses ersten ökiogisch ge- planten Golfplatzes. Wegen der Neuschaf- fung von wertvollen Feuhtbiotopen auf ehemals intensiv bewirtschafteten Grün- flächen tritt eine erhebliche \1 ebesserung der landschaftlichen Qua1iät ein. »Alles in allem kann das Kitzbüheler Modell zeigen, daß Golfplätze auf geeigneten Standorten Umweltverträglichkeit besitzen, und der Golfspieler kann seinen S?Crt in einer na- turnahen Landschaft ausüben«, meinte der Landschaftsökologe abschließend. Der für die Bauleitung zusLndige Kitz- büheler Baumeister Georg Rehbichler be- richtete vom bisherigen BaLfortschritt, wel- cher durch die schlechte Witterung beein- trächtigt wurde. Trotzdem konnten schon enorme Erdbewegungen durchgeführt und rund 25.000 m2 Humus abgehoben und fach- gerecht deponiert werden. FVV-Obmann-Stv. Dr. Walther Tappei- ner berichtete über die Vergabe von Anteil- scheinen, welche bis 31. Oktober 1987 für den Gast S 84.000.— und für die Einhei- mischen S 54.000.— kosten. Das Jahres- Greenfee für den Inhaber eines Anteilschei- nes beträgt derzeit S 7800.—, dessen Kinder bezahlen bis zum 16. Lebensjahr die Hälfte. Nach der umfassenden Aifldarung durch die Mitglieder des FVV-Ajsschusses und der übrigen Fachleute wurde das Gelände bzw. die nunmehrige »Baustelle- besichtigt. Allgemein beeindruckt war man von der wunderbaren Lage inmitten der Kitzbühel umgebenden Berge, woraus sich der all- gemeine Tenor ergab: Es durfte einer der schönstgelegenen Golf?lätze Europas werden. Kürzlich fand im Hotel »Tiefenbrunner« in Kitzbühel eine Sitzung der Bezirkslei- tung des Osterr. Arbeiter- und Angestellten- bundes statt. Bezirksobmann LA Bgm. Fritz Astl begrüßte mit besonderer Freude den Präsidenten dür Arbeiterkammer Tirol, Ing. Josef Kern, der zum ersten Mal bei einer solchen Veranstaltung im Bezirk Kitz- bühel weilte. Weiters konnte er die Bürger- meister Hans Brettauer (Kitzbühel), Josef Thaler (Itter) und Anton Leitner(Schwendt) willkommen heißen. Neben den Mitglie- dern der Bezirksleitung waren die Ortsob- leute des OAAB und zahlreiche Betriebsräte mit KR Sebastian Foidl erschienen. In einem breit angelegten Referat berich- tete der Arbeiterkammerpräsident über die Arbeit und die Konzepte der Kammer seit ihrer Führung durch einen Präsidenten aus den Reihen des OAAB bzw. der Fraktion christlicher Gewerkschafter. Die Arbeiter- kammer sei das Feld, auf dem der OAAB seine politischen Ideen Umsetzen könne. Damit trage die neue Mehrheit aber auch eine besondere Verantwortung für die Ar- beitnehmer dieses Landes. An Neuerungen führte er an: - Die Kammer muß für a 11 e offen sein. - In Bezirksschulräte, Ausländergrund- verkehrsbehörden und Kuratorien wer- den nicht mehr Sekretäre, sondern ge- wählte Kammerräte entsandt. - Serviceverbesserung der Kammer, offe- ner Nachmittag für Hilfesuchende. - Rechtsberatung abends in Bezirksstel- len. - Energiesparberatung für Mitglieder. - Mehr Konsumentenschutz. - Mehr Freizeitveranstaltungen als bisher. An die Landesregierung und den Landtag wurde ein umfangreicher Forderungskata- log der Arbeiterkammer übermittelt. Dem Problem der Jugendbeschäftigung mißt der Präsident besondere Bedeutung zu und führt auch die getroffenen Maßnahmen und Förderungen an, die in Tirol über die vom Bund gegebenen Hilfen hinausreichen. Be- züglich der Arbeitslosenunterstützung führte er aus, daß offensichtliche Mißbräu- che zwar abzustellen, die an sich gute Ein- richtung aber nicht in Frage gestellt werden dürfe. Bei der Lehrlingsausbildung ist beim bewährten dualen System zu bleiben, gleichzeitig aber werden Fachschulen er- richtet. Weiterbildung und Umschulung im Bereiche des BFI werden in Zukunft an Be- deutung gewinnen, um den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes zu entsprechen. Im Bereich der Ladenschlußregelungen wurden für den Sonntag Erleichterungen für Fremdenverkehrsgebiete beschlossen. Ing. Kern wies aber auch unmißverständlich daraufhin, daß sich die Handelskammer an die getroffenen Vereinbarungen halten müs- se. Bei Warentests zum Konsumentenschutz würde in Zukunft jeweils zweimal geprüft, um mögliche Zufälle auszuschließen. Dann aber seien wirkungsvolle Maßnahmen zu treffen. An die Ausführungen des Kammerpräsi- denten schloß sich eine lebhafte Debatte, die schließlich von Landtagsabg. Bgm. Astl mit dem Dank an den Referenten und die Teil- nehmer geschlossen wurde.
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