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Das Kitzbuheler Altersheim wird in ein modernes Altenwohnheim umgebaut. Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Jänner 1987 mee kam Menshengen in den Raum Sta- lingrad, von dort wieder zum Befehlsha- ber der Ukraine. Das Kriegsende sah Menshengen, inzwischen zum Haupt- mann befördert, wieder als Kommandant einer Heeresstreife in Italien und er geriet in Verona in amerikanische Kriegsgefan- genschaft. Von 1945 bis 1949, als der Fremdenver- kehr auch in Kitzbühel darniederlag, nahm Baron Menshengen eine leitende Stellung im Stadtamt ein. Im Jahre 1948 übernahm er von Michael Ober die Lei- tung des Kitzbüheler Skiklubs. Baron Menshengen leitete den KSC bis 1951; ein Jahr vorher wurde Hauptmann a.D. Leo- pold Pischl zu seinem Stellvertreter beru- fen. Wie schon so oft, lösten diese beiden Persönlichkeiten die Probleme gemein- sam. 1951 dann, als Hauptmann Pisch! zum Obmann des KSC gewählt wurde, stand ihm Baron Menshengen als Stellver- treter zur Seite. Als 1949 das Tiroler Fpemdenverkehrs- gesetz in Kraft trat und aufgrund dieses Gesetzes sich der Verkehrsverein Kitzbü- hel als Körperschaft öffentlichen Rechts bilden konnte, wurde Baron Menshengen unverzüglich wieder zum Geschäftsführer bestellt. Die erste Generalversammlung des Verkehrsvereins fand am 28. Juli 1949 im Gasthof »Straßhofer« statt und der in dieser Versammlung gewählte Ausschuß nominierte eine Woche darauf Dr. Camil- lo von Buschmann zum Obmann, Altna- tionalrat Max Werner zum ersten Kassier, Toni Praxmair zum ersten Schriftführer und Baron Carl Menshengen zum Ge- schäftsführer. Der Verkehrsverein hat schon in den er- sten Jahren seines Wiederbestehens sich für alle nur erdenklichen Aufgaben der Fremdenverkehrswirtschaft eingesetzt: Er subventionierte die Platzkonzerte der Stadtmusik, subventionierte Veranstal- tungen, Turniere und Wettspiele, baute und betreute Sportanlagen, begünstigte den Nachwuchs der Skirennfahrer des KSC und subventionierte den Aufwand des Bergrettungsdienstes und setzte sich schon sehr früh, als man an anderen Or- ten nicht im geringsten daran dachte, für die Verbesserungen der Skiabfahrten und die Neuerschließung solcher ein und machte sogar Straßen und Wege staub- frei. Seit der Errichtung der Hahnenkamm- bahn stand er beratend und fördernd bei allen in Kitzbühel neu erbauten Bergbah- nen und Skiliften zur Seite. Durch die Großzügigkeit der Österrei- chischen Casino-Gesellschaft konnte der Kapser Golfplatz geschaffen werden. Der Verkehrsverband »Kitzbüheler Alpen« wurde gegründet. Als im Jahre 1958 Alt- nationalrat Max Werner mit der Führung des Verkehrsvereins betraut wurde, setzte sich dieser hinter das nächste große Ziel: Die Modernisierung des Moorbades. Schon am 19. Juni 1963 fand die Grün- dungsversammlung der »Kur- und Moor- bad Kitzbühel AG« statt. Der Aufsichts- rat dieser AG berief Baron Menshengen in den dreigliedrigen Vorstand der jungen Gesellschaft. Umfangreich und verantwortungsvoll erwies sich die Tätigkeit von Baron Carl Menshengen in all den Jahren; es mußten auch Sonn- und Feiertage herhalten sowie Nachtstunden. Das Landesverkehrsamt und das Bundesverkehrsamt in Wien ha- ben wiederholt die Arbeit des Fremden- verkehrsverbandes Kitzbühel als muster- gültig beurteilt und dessen Erfolge als Bei- spiel hingestellt. Zu der bereits traditionellen Jahresab- schlußsitzung des Kitzbüheler Gemeinde- rates am 30. Dezember 1986 hatte Bürger- meister Hans Brettauer neben den Stadt- und Gemeinderäten auch die Ersatzleute, die leitenden Angestellten der Stadt sowie die Pensionisten eingeladen. Zu Beginn der Sitzung wurde der im ab- gelaufenen Jahr verstorbenen Kitzbüheler gedacht, insbesondere der Ehrenzeichen- trägerin Berta Walde, des ehemaligen Ge- meinderates Walter Pirchl, der ältesten Kitzbühelerin Martina Daxerer, des Rech- nungsrates Georg Geiger und der Mitar- beiter der Stadtgemeinde Andreas Gütl und Hans Wieser. Standesfälle: Insgesamt verstarben im vergangenen Jahr in Kitzbühel 136 Personen, davon 64 Kitzbüheler. 57 waren österreichische Staatsbürger und 15 Ausländer. 22 Kitz- büheler sind auswärts verstorben. Getraut wurden 87 Paare, davon 23, bei denen beide Partner aus Kitzbühel stammten und 24 Paare mit einem Part- ner von hier. 40 Paare kamen von aus- wärts zur Trauung nach Kitzbühel. Ge- burten gab es insgesamt'216, davon 114 Knaben und 102 Mädchen. 68 Kinder (38 Der Anteil, den Baron Menshengen als Geschäftsführer des Fremdenverkehrsver- bandes Kitzbühel hatte, ist groß. Seit 1965 stand ihm Dipl.-Kfm. Dr. Josef Ziepl als Stellvertreter zur Seite, der mit Beginn des Jahres 1967 seine Stelle übernahm. Beim Ehrenabend am 28. März 1967 wurden nochmals seine Verdienste gewürdigt und ihm auf Lebenszeit der Sitz im Ausschuß zugesichert. Die Stadtgemeinde Kitzbühel verlieh ihm im Jubiläumsjahr 1971 »Kitz- bühel - 700 Jahre Stadt« den Goldenen Ehrenring. männlich und 30 weiblich) sind Kitzb0he- 1er. Rückblick auf 1986: In seinem Rückblick auf das abgelaufe- ne Jahr beschränkte sich der Bürgermei- ster diesmal auf allgemeine Feststellun- gen, da er erst vor wenigen Wochen bei der öffentlichen Gemeindeversammlung (wir berichteten darüber) einen umfang- reichen Bericht abgegeben hatte. Das ab- gelaufene Jahr war geprägt von den Ge- meinderatswahlen im März 1986, wobei es Änderungen in der Zusammensetzung des Gemeinderates und der Besetzung der Referate gegeben hat. Es gab in Kitzbühel eine hektische Bautätigkeit, sowohl in öf- fentlichen als auch in privaten Bereichen. Es wurden insgesamt 120 Bauverhandlun- gen und 25 Kollaudierungen durchge- führt. Bürgermeister Brettauer nannte dies ein Zeichen dafür, daß die Wirtschaft gut funktioniere. Wirtschaftlich gesehen war 1986 trotz geringer Einbußen bei den Nächtigungen ein gutes Jahr. Alle Vorha- ben der Stadtgemeinde konnten, abgese- hen vom Wasserwirtschaftsfonds, ohne neue Darlehensaufnahmen abgeschlossen werden, was bei den kommenden Aufga- ben nicht realisierbar sein wird. Aus dem Kitzbüheler Rathaus: Von der Abschlußsitzung des Gemeinderates
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