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Die pro beweise errichtete Kopfstation auf dem Dach der Volksschule, von wo die Program- me in das Kabelnetz eingespeist werden können. Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Jänner 1987 Die ersten Bestrebungen, in Kitzbühel das Kabelfernsehen einzuführen, liegen nun schon rund ein Jahrzehnt zurück. Vize- bürgermeister Michael Horn wurde damals vom Gemeinderat der Stadt Kitzbühel er- mächtigt, diesbezügliche Verhandlungen zu führen. Ursprünglich hatte sich die Fir- ma Grothhusen aus Salzburg darum be- müht, hier ein Kabel-TV einzurichten. Die Stadtgemeinde hatte bei der Post- und Tele- graphendirektion um eine Sendefrequenz angesucht und sie auch erhalten. Dies be- deutet, daß die TV-Programme vom Kitz- büheler Horn, wo sich die Aufnahmesta- tion befindet, über eine Richtfunkstrecke zur Volksschule, wo probeweise eine Kopf- station installiert wurde, geleitet und von dort in das Kabelnetz eingespeist werden könnten. Die Verhandlungen mit der Salz- burger Firma war bereits soweit gediehen, daß die Verträge unterschriftsreif waren. Auf Grund verschiedener Wünsche der Stadtgemeinde haben sich die Verhandlun- gen dann über zwei Jahre hingezogen. In- zwischen interessierte sich auch noch eine Wiener Firma für das Kitzbüheler Kabel- fernsehen, mit welcher die Stadtgemeinde ebenfalls Verhandlungen führte. Daraus wurde allerdings nichts und plötzlich mel- dete icn eine neue iesellschaft, die Tele- system Tirol«, an der u.a. auch das Land Ti- rol und die Stadt Innsbruck beteiligt sind. Seit dieser Zeit verhandelte die Stadtge- meinde Kitzbühel nurmehr mit dieser hei- mischen Firma. Es ging der Stadt Kitzbühel dabei vor allem darum, sich ein bestimmtes Mitspra- cherecht zu sichern, da ja im Kabelfernse- hen nicht nur eine große Zukunft, sondern auch eine unheimliche Macht liegt. Von Kitzbühel wurde u.a. gefordert, daß die Stadt einen eigenen Kanal erhält, um bei einem späteren Regionalfernsehen z.B. be- stimmte Veranstaltungen einspeisen zu können. Eine weitere Bedingung war ein ge- wisses Mitspracherecht bei der Auswahl der Sender, damit sich später nicht regionale Sendeanstalten aus der Nachbarschaft mit ihrer Werbung eindrängen können. Inzwischen gab es immer wieder lange Verhandlungen, ein Ausbaustufenpro- gramm wurde vorgelegt, im Schattbergge- biet wurde eine Meinunsumfrage durchge- führt und in der. Handelskammer fand bereits eine Präsentation des Projektes statt. Daraufhin wurde der Stadtgemeinde von der »Telesystem Tirol« ein Vertrag mit einer Bindu g auf 30 Jahre vorgelegt, der jedoch vom Gemeinderat wegen der langen Laufzeit mehrheitlich abgelehnt wurde. Auf den Gegenvorschlag, einer Bindung auf höchstens 15 Jahre, ging die Innsbruk- ker Gesellschaft nicht ein. Soweit der Stand der Dinge bis zum Sommer des vergange- nen Jahres. Nun kam Vizebürgermeister Michael Horn, der weitere Verhandlungen für sinn- los hielt, auf die Idee, das Kabelfernsehen Der Sender am Kitzbüheler Horn, von wo die Programme über eine Richtfunkstrecke nach Kitzbü hei geleitet werden. über die Stadtwerke Kitzbühel selbst zu rea- lisieren. Dazu Michael Horn, der auch Ob- mann des Elektro- und Wasserwerk-Aus- schußes ist: »Wir sind heute mit dem Ausbau der Stromversorgung soweit fortge- schritten, daß in den nächsten Jahren vom Elektrowerk aus nicht mehr viele Großvor- haben zu bewältigen sind. Das Kabelfernse- hen könnte in der Zukunft ein neues Betäti- gungsfeld für die Stadtwerke Kitzbühel sein«. Er weist auch daraufhin, daß bei den in den letzten Jahren durchgeführten Ka- belverlegungen bereits leere Rohre für das Kabel-TV eingelegt wurden. Interessant für das Kabelfernsehen in Kitzbühel wären ja nicht die nur wenig bewohnte Innenstadt, sondern vor allem die Siedlungsgebiete wie Schattberg, Badhaus, Entstraßerfeld, Frie- den, Stegerwiese etc. Nach dem der Elektroausschuß beschlos- sen hatte, die Sache in die Hand zu nehmen, sind bereits erste Studien sowohl in techni- scher als auch rechtlicher und finanzieller Hinsicht in Auftrag gegeben worden. Mit der »Telesystem Tirol« wird wegen der Zu- lieferung der verschiedenen Programme verhandelt, für die Satelitenprogramme soll eine eigene Empfangsstation errichtet werden. Im heurigen Budget der Stadtwer- ke ist bereits ein namhafter Betrag für den Ausbau des Kabelfernsehens enthalten. Von den Stadtwerken wurde Ing. Gerhard Eilenberger als der dafür zuständige Sach- bearbeiter nominiert, der sich um Detail- fragen kümmern wird. Auch der Chef der Stadtwerke, Ing. Herbert Haseiwanter, steht der Sache positiv gegenüber: »Derzeit müssen noch rechtliche und finanzielle Sa- chen geklärt werden. Wenn wir die Angele- genheit durchführen, dann bin ich dafür, daß wir alles selbst machen, ohne Beteili- gung anderer Firmen«. Den endgültigen Startschuß für das Ka- belfernsehen in Kitzbühel muß jedoch erst der Gemeinderat in einer seiner nächsten Sitzungen geben. Vizebürgermeister Horn ist jedoch optimistisch und meinte auf un- sere Frage nach einem Termin: »Wenn ein- mal begonnen wird, dann muß die Sache auch zügig vorangehen und rasch zu Ende geführt werden«. Grünes Licht für Kabelfernsehen in Kitzbühel Nach zehnjährigen Bemühungen eine »Kitzbüheler Lösung« in Sicht. Stadtwerke Kitzbühel sollen das Kabel-TV realisieren ' Gemeinderatsbeschluß noch ausständig Seit rund zehn Jahren wird in Kitzbühel vom Kabelfernsehen gesprochen. Während in den Nachbargemeinden Kirchberg und St. Johann sowie in vielen weiteren, kleineren Or- ten des Bezirkes diese Art des TV-Empfanges bereits seit vielen Jahren eine Selbstverständ- lichkeit ist, blieben in Kitzbühel die Röhren für dieses System dunkel. Was in weit kleineren Gemeinden möglich war, konnte in der Stadt Kitzbühel scheinbar nicht verwirklicht wer- den. Nun gab Bürgermeister Hans Brettauer bei der Jahresabschlußsitzung des Kitzbühe- 1er Gemeinderates erstmals »grünes Licht« für das Kabelfernsehen in der Bezirkshaupt- stadt. Er sprach von einer speziellen »Kitzbüheler Lösung«, die von den Stadtwerken bereits in Angriff genommen wurde. Die Idee stammt von Vizebürgermeister Michael Horn, der uns hiezu folgende Aufklärung gab.
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