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Dr. Harald Herbert (2. von links) übergibt an Dir. Mag. Helmuth Schodl den Scheckfür die Afghanistanhilfe. Rechts am Projekt beteiligte Schüler des Gymnasiums. Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. Juli 1987 Kitzbüheler jf k . \'linderfip 1 Gaisberg Der verhältnismäßig sanft geformte Gais- berg (1772 m) bei Kirchberg ist bis oben be- grünt, alpinistisch völlig unbedeutend, für den naturwissenschaftlich interessierten Wanderer aber hat er mancherlei Interes- santes zu bieten. Das hängt mit der geologi- schen Eigenart des Gebietes zusammen. Mitten in der sogenannten nördlichen Grauwackenzone finden wir hier in rund 12 km Entfernung vom Südrand der Kalkalpen im Kaisergebirge eine Insel von kalkalpinen Gesteinen als Rest einer wohl viel ausge- dehnteren, aber längst entfernten Bedek- kung. Das isolierte Vorkommen geologisch junger Gesteine erscheint tief eingesenkt in seine viel ältere und im Süden beträchtlich höher aufragende Umgebung. Diesem Um- stand verdankt dieses kalkalpine Miniatur- gebirge seine Erhaltung. Die Unterlage wird von sehr alten, wahr- scheinlich altpaläozoischen Gesteinen ge- bildet. Es sind die grauen und grünlichen Grauwackenschiefer. Die auflagernde kalk- alpine Schichtenfolge entstammt der Trias- Zeit. Sie beginnt mit groben Quarz-, Schie- fer- und Dolomitbreccien und vorwiegend roten, aber auch hellen Sandsteinen (Bunt- sandstein). Darüber folgt eine dünne Zone gelber, aus zertrümmertem Dolomit ent- standener Grauwacken. Alle diese jungen Schichtglieder sind recht unregelmäßig ge- lagert, was auf spätere Verschiebungen mit teilweiser Ausquetschung dieser Gesteine zurückgeht. Überdies ist diese Zone des Ge- steinswechsels häufig verschüttet oder be- wachsen, sodaß man davon wenig sieht. Umso auffallender ist die mächtige, meh- rere 100 Meter dicke Masse von hellem Do- lomitgestein. Sie nimmt eine Fläche von 6,5 Quadratkilometern ein. Die tieferen Teile, die man unter der ostseitig gelegenen Bär- stätt gut entblößt findet, sind ungeschichtet, hell im frischen Bruch und noch heller in der Anwitterung. Altersmäßig gehört dieser un- tere Dolomit, der als Ramsaudolomit zu be- zeichnen ist, in die mittlere Trias. Nächst jünger ist eine nur wenige Meter messende Serie von sehr bezeichnenden dunklen Ge- steinen (Sandsteinen mit kohligen Spuren, Mergel, Schalenbreccien, Kalke und Dolo- mite). Sie gehören rein gesteinsmäßig sowie aufgrund der charakteristischen Fossilfüh- rung (runde Gebilde von Kalkalgen, Mu- scheln, namentlich Austern, die nach dem Gaisberg bei Salzburg benannt sind) zu den Raibler Schichten, deren wasserstauende Wirkung auch für dieses Gebiet von wirt- schaftlicher Bedeutung ist. Stellenweise scheinen diese Schichten am Gaisberg zu fehlen. An solchen Stellen erweist sich der Dolomit gequetscht und durch Eisen rötlich gefärbt. Der obere Teil des Berges besteht wieder aus Dolomit, derjedoch deutlich ge- bankt und geschichtet, an der verwitterten Oberfläche sandig anzufühlen und dunkler ist. Die manchmal fast schwarze Färbung mancher Lagen rührt von Bitumen (Kohlen- wasserstoffverbindungen) her. An den Bruchflächen des Gesteins erkennt man öf- ters Durchschnitte von Kalkalgen, kleinen Muschelschalen und Schneckengehäusen. Dieser obere und somit jüngere Felsbildner entspricht altersgemäß dem Hauptdolomit bzw. dem Dachsteindolomit. Vorstehende Angaben entstammen einem Beitrag von Univ. -Dozent Dr. Georg Mutsch- lechner in der Vierteljahreszeitschrift »Tiroler Heimatblätter« vor 25 Jahren. Der Autor ist auch als Autor des Stadtbuches Kitzbühel geschätzt. Für dieses Mal genü- gen die Angaben sicher für alle, die bei einem Besuch des Gaisbergs einmal genau- er auf die geologischen Fragen achten wol- len. Zum Gaisberg Der kürzeste Weg zum Gaisberg ist der Lift bis zum Gaisbergmoos von Kirchberg aus. Man muß noch ein gutes Stück aufstei- gen, aber es lohnt sich. Den Rückweg kann man wieder teilweise mit dem Lift, aber selbstverständlich auch zu Fuß machen. Fahrplan Der Gaisberglift fährt täglich (bis 4. Ok- tober) von 8.30 bis 11.45 Uhr und nach der Mittagspause von 13 bis 17.15 Uhr. Zwi- schenfahrten neben den stündlichen Plan- fahrten sind zur Viertelstunde bei Anwesen- heit von zwei Personen. Die Talfahrt ist gra- tis. Die Aktion »Afghanistanhilfe des Bun- desgymnasiums St. Johann« wird vom Rotary-Club Kitzbühel als besonders förde- rungswürdig beurteilt, da hier einerseits Ju- gendliche mit persönlichem Einsatz in einem Gemeinschaftsprojekt einem unter- drückten, in größte Not geratenen Volk zu helfen versuchen und andererseits eine durch Spenden aufgebrachte Geldsumme ohne Verwaltungsaufwand und ohne Ne- benkosten den Bedürftigen zugute kommt. Direktor Mag. Helmuth Schodl hatte im Platzkonzert am Freitag, den 24. Juli 1987 Einmarsch: 20.30 Uhr Y 1 K an Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger Programm: Frühjahrsparade, Marsch v. R. Stolz Fesche Geister, Ouv. v. C. M. Ziehrer Marienwalzer v. J. Bayer Brasil Tropical c. H.E. Häusser Volksweisen aus den Bergen, Potp. v. S. Tanzer Tritsch - Tratsch, Polka v. J. Strauß Raketenflug, Marsch v. S. Tanzer *** ** ** * * * * Platzkonzert am Dienstag, den 28. Juli 1987 Programm Allemannen Marsch v. Zodel La fille du Tambourmajor, Ouv. v. Offenbach G'schichten aus dem Ennstal, Walzer v. Pachernegg Der kreuzfidele Kupferschmied v. C. Peter Eine Nacht in Venedig, Potp. v. J. Strauß - Eibl Spanischer Pfeffer, v. W. Löffler Regimentskinder, Marsch v. Jul. Fucik Vorjahr selbst und auf eigene Kosten eine Afghanistanreise unternommen, für das ge- sammelte Geld Hilfsgüter gekauft und di- rekt an die Armen verteilt. Ein ähnliches Projekt ist für Weihnachten 1987 geplant. Der Rotary-Club stellte sich in Person des Präsidenten Dr. Harald Herbert ein und überbrachte aus einer Spendenaktion des Clubs einen Scheck mit einer namhaften Summe als Beitrag zu dieser beispielgeben- den Initiative der Schule. Rotary-Club unterstützt Afghanistanhilfe
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