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Samstag, 12. August 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 meist als hoch empfundene Summe bezahlen. Völlig irrig ist die Auffassung, das Rote Kreuz könne sich aus dem Erlös der Fahrten selbst erhalten. Zudem mußte der Dienst in den letz- ten Jahren durch neue Ortsstellen und damit weitere Fahrzeuge und weitere hauptamtli- ches Personal ausgeweitet werden. Für einen wesentlichen Teil der Ausgaben des Roten Kreuzes kommen über einen Pro- Kopf-Satz pro Einwohner die Gemeinden auf. Selbstverständlich kommt ein Teil der erfor- derlichen Summen durch den Krankentrans- port herein. Zudem gibt es Spendenaktionen, wie die Haussammlung und die vom Jugend- rotkreuz durchgeführte Straßensammlung. Warum also führt das Rote Kreuz auch die Sammlung von Altpapier durch? Altpapier ist in #en letzten Jahren zu einer Wirtschaftsware geworden. Osterreich führt große Mengen von Altpapier ein, aber auch beachtliche Mengen aus. Das Rote Kreuz im Bezirk Kitzbühel hat sich zum Sammeln von Altpapier entschlossen, weil damit nicht nur ein Beitrag zur volkswirtschaftlichen Ge- samtrechnung und zum Umweltschutz zu lei- sten ist, sondern vor allem deswegen, weil mit dem Reinerlös gezielt ein Beitrag zur Finanzie- rung von Fahrzeugen für das Rote Kreuz gelei- stet werden kann. Leider sind die Einnahmen nicht so hoch, wie es Kritiker annehmen. Der Preis ist stark schwankend und trotz jährlich leicht steigender Anfalismenge steigt der Erlös nicht wesentlich an. Da aber die Arbeit durch- aus ehrenamtlich gemacht wird, ergibt sich eine beträchtliche Summe, die dazu beiträgt, die öffentliche Hand zu entlasten bzw. die Nachschaffung von modernen Einsatzfahr- zeugen zu ermöglichen, was im Interesse des Patienten liegt. Es wurde schon oft darauf ver- British Broadcasting Corporation Film über frühgeschichtliche Hüttenkunde in Europa mit Stationen in Kitzbühel - Aurach - Kelchalm - Jochberg Vorige Woche weilte der Filmregisseur in der wissenschaftlichen Abteilung des BBC- Fernsehdienstes in London, Dominic F 1 e s - s a t i, auf einer Erkundigungsreise in Kitzbü- hel - Kelchalm - Jochberg. Sein Interesse galt der frühgeschichtlichen Hüttenkunde in Europa bzw. dem wichtigen Material auf dem Gebiet der frühesten Kupfer- gruben im Kitzbüheler Heimatmuseum. Pro- ducer Dominic Flessati wurde auf das Gebiet Kitzbühel - Jochberg von Univ.-Prof. Dr. Richard P i t t i o n i, Ordinarius an der Uni- versitätWien,für das Fachgebiet Ur- und Früh- geschichte des Menschen (emerit. mit 30. Sep- tember 1976) aufmerksam gemacht. Herr Flessati orientierte sich in mehreren Besuchen über das Material im Kitzbüheler Heimatmu- seum, besuchte auch das neue Jochberger wiesen, daß das Beförderungsaufkommen des Roten Kreuzes im Bezirk durch die Saisonen stark schwankend ist, die Kapazität aber für die Spitzenwochen angelegt werden muß. Die Nachschaffung sehr guter Fahrzeuge ist kein Selbstzweck, sondern ein Erfordernis. Das Rote Kreuz dankt den vielen uneigen- nützigen Helfern bei der Altpapiersammlung, vor allem den vielen Hausfrauen, die sich die Mühe machen, auch kleinere Mengen zu sta- peln und für die Straßensammlung bereitzu- machen. Dann allen, die „direkt" anliefern und das Altpapier zu den Einsatzstellen brin- gen, schließlich aber auch allen Firmen, die oft größere Mengen sammeln und zum Abtrans- port bereithalten. Der herzliche Dank gilt auch den Mitarbeitern des Roten Kreuzes, die die Aufgabe des Altpapierarbeitens freiwillig und selbstverständlich übernommen haben. Im ersten Halbjahr 1978 erzielten das Rote Kreuz im Bezirk Kitzbühel aus dem Verkauf von Altpapier einen Reinerlös von 66.738.89 Schilling. Das ist etwas mehr als ein Zehntel der Summe, die heuer für den Ankaufvon Ein- satzfahrzeugen notwendig sein wird. Das ist kein Riesenbetrag, aber der Erfolg einer Zu- sammenarbeit mit vielen, vielen Menschen im Bezirk. Das Rote Kreuz dankt für diese Zusammen- arbeit und bittet um die weitere Unterstüt- zung der Altpapiersammlung. Gesammelt wird laufend bei den Dienststellen in Kitzbü- hel, St. Johann, Westendorf und Kössen, ein- mal monatlich bei einer Straßensammlung in Kitzbühel und wieder im Herbst bei einer Straßensammlung in den meisten Bezirksge- meinden. H. W. Von links: Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni, Producer Dominic Flessati von der BBC und der Obmann des Bergbau- und Heimatmu- seums Jochberg, Georg Jöchl. Bergbau- und Heimatmuseum und konnte in mehreren Fachgesprächen wertvolle Hinwei- se von Univ.-Prof. Dr. Pittioni erfahren. Sein Besuch galt auch dem frühgeschichtli- chen Bergbaugebiet auf der Kelchalm, wo es ihm auch gelang, selbst einige Handsteine aus Kupferkies zu finden. Ein Besuch galt auch dem hochgelegenen Bergbauernhof zu Zant- berg des Hauser Hauser, von wo ihm die ge- waltige Fernsicht auf die Auracher und Joch- berger Berge großen Eindruck machte. Herr Dominic Flessati kommt nach seiner ersten Orientierungsreise im September d. J. nach Kitzbühel zurück, um die Aufnahmen zu dem beabsichtigten Film für das BBC 2 zu ma- chen. Außer im Raum Kitzbühel sind auch Aufnahmen in Mitterberg in Salzburg, auf dem Balkan und in England geplant. Wir wer- den weiter über diese Filmarbeit berichten, denn diese Arbeit stellt den Raum Kitzbühel wieder einmal in den Mittelpunkt, diesmal nicht auf skisportlichem Gebiet, sondern auf dem Gebiet der Wissenschaft. Der neueste Fund auf dem Gebiet der früh- geschichtlichen Hüttenkunde auf der Kelch- alm, ein urzeitlicher Schmelzofen, wurden Herrn Flessati von Ing. Sepp Krimbacher vor- gestellt, der auch für das Jochberger Bergbau- museum über diesen Schmelzofen aus der Zeit um 1200-1000 v. Chr. eine Miniatur- Nachbildung anfertigte. Kinder-Ferienlager in Aschau mit Käthe Nagiller Der Verein zugunsten der behinderten Kin- der des Bezirkes Kitzbühel macht wieder ein Ferienlager mit diesen Kindern. Es ist schon Tradition, diese Ferien beim Fritzhof in Aschau durchzuführen. Obwohl wir heuer noch den Spatenstich machen und mit dem Bau des neuen Behandlungszentrums begin- nen werden, wollen wir den Kindern die Freu- de, „auch Urlaub machen zu können", nicht nehmen. Wir sind vom 15. bis 24. August wieder in Aschau. Als Fachkraft ist unsere Therapeutin, Frl. Ulrike Pohl, tätig. Ansonsten sind es wie- der ehrenamtliche Betreuerinnen, die zum Teil ihren Urlaub damit verbringen, diesen ärmsten Menschen unserer Gesellschaft Freu- de zu bereiten. Es wäre Lob und Anerkennung, wenn viele Mitglieder unseres Vereins uns in dieserZeitin Aschau einmal besuchen würden. Nur wenn wir die Behinderten-Probleme sehen und erkennen, können wir erst richtig begreifen, daß wir hier eine Aufgabe zu erfüllen haben, die ganze Menschlichkeit erfordert. Investitionsspenden für das Rote Kreuz Die Bezirksstelle Kitzbühel des Roten Kreu- zes bittet heuer die Bevölkerung des Bezirkes
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