Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. August 1987 Kitzbüheler Kulturbericht vom 29. Juli 1987 10. Kitzbüheler Sommerkonzerte Das »Philharmonische Kammerorchester der Internationalen Orchesterwochen Erl« gestaltet das 4. Konzert am Mittwoch, den 19. August, um 20 Uhr im Handelskammer- saal. Der Verein Kitzbüheler Musikfreunde veranstaltet heuer die 10. Kitzbüheler Som- merkonzerte. Das 4. Konzert dieser Reihe wird vom Philharmonischen Kammeror- chester der Orchesterwochen in Erl gestal- tet. Seit 1976 finden sich in Erl Musiker aus europäischen und überseeischen Staaten zu- sammen, Gründer und Leiter dieser inter- nationalen Veranstaltung ist Alois J. Hoch- Der Dirigent Alois J. Hochstrasser. strasser, der als künstlerischer Leiter der Steirischen Gesellschaft der Musikfreunde bzw. Chefdirigent des Grazer Philharmoni- schen Orchesters und des Grazer Concert- orchesters tätig ist. Seine Tätigkeit erstreckt sich weit über Osterreich hinaus. Der Solist Julius Berger (Violoncello) ist seit 1983 Professor an der staatlichen Hoch- schule für Musik in Würzburg, er hat Tour- Solist Julius Berger. Kitzbühel hat keine Tradition als Fest- spielort, dennoch gibt es genügend Initia- tiven, die mit den sportlichen Massenver- anstaltungen konkurrieren können. Seit vielen Jahren bilden die 1978 von den »Kitzbüheler Musikfreunden« gegründe- ten Sommerkonzerte einen bedeutenden Anziehungspunkt für Feriengäste aus den Nachbarländern und für Einheimische. Sie sind ein ruhender Pol in der Er- scheinungen Flucht. Abseits von Routine und Hektik kann man hier noch etwas von der beglückenden Atmosphäre einer Wiener Hausmusik genießen: Philharmo- niker spielen für Amateure und sie sind selbst bei aller beruflichen Perfektion Liebhaber ihrer Kunst geblieben. Das Wiener Seifert-Quartett, ein phil- harmonisches Ensemble von internationa- lem Ruf, eröffnete die Kitzbüheler Som- merkonzerte am 29. Juli 1987 mit Joseph Haydn's »Lerchenquartett«. Der »Bur- genländer« Josef Haydn zählt heute zu den beliebtesten und meist aufgeführten Autoren der klassischen Musik. Als Hof- kompositeur und Hofbeamter eines ehr- geizigen, kunstsinnigen Landesfürsten, war ihm zwar die große Karriere ver- wehrt, nicht aber der Weitblick über die Steppen Pannoniens. Josef Haydn schil- dert die heimatlich vertraute Pußta. Per- spektive mit liebevoller Akribie und mit- unter meint man an windstillen Tagen den Lerchenwirbel und die zwitschernden Vo- gelstimmen zu hören, die Haydn zu sei- nem Quartett inspiriert haben. Nach der Haydn-Pastorale brachte das Seifert-Ensemble Mendelssohns Streich- quartett op. 44/1 zur Aufführung, ein Kabinettstück frühromantischer Kam- neen mit den Bamberger Symphonikern und mit der Tokyo Philharmonie gemacht. Programm: W.A. Mozart: Ouvertüre zu Don Giovanni J. Haydn: Konzert für Violoncello und Orchester D-Dur, Hob. VII/b 2 L. v. Beethoven: Symphonie Nr. 3, Es-Dur, op. 55, genannt Eroica (in der Urbeset- zung) Kartenvorverkauf: Fremdenverkehrsver- band, Hinterstadt, Eintritt: 5 140.— (Er- wachsene), Jugendkarten S 50.—. Der Verein Kitzbüheler Musikfreunde la- det zum Konzert herzlich ein. Englisches Theater in Kitzbühel The Anglo Alpine Players Company spielt »The Provoked Wife« Die im vergangenen Jahr gegründete Gruppe The Anglo Alpine Players hatte mit dem ersten Stück Erfolg, sodaß heuer auch in Kitzbühel gespielt wird. Die Gruppe ist., eine Mischung aus erfahrenen englischen Schauspielern,. einigen Schauspielschülern und mehreren sehr talentierten Laien. Die Produktionsleiterin Sylvia Rotter, in Eng- land ausgebildete Österreicherin, wirkte mermusik. Wie man in Schönheit lebt und leidet, dieses Geheimnis hat unter den Großmeistern romantischer Tradition keiner so perfekt beherrscht, wie Felix Mendelssohn-Bartholdy. Ihm gelingt es noch heute, seine Zuhörer mit sanften Sphärenklängen und süßen Geigentönen zu berücken. Doch merkt man alsbald die dominierende Vernunft, die das klassi- sche Kompositionsschema mit seinen ge- gensätzlichen Haupt- und Seitenthemen regelrecht bestimmt (1. Allegrosatz). Mit Dvoraks Klavierquintett A-Dur op. 81, das den Höhepunkt und zugleich den Abschluß dieses Konzertabends bildete, werden wir plötzlich mit Problemen und Konflikten konfrontiert, die uns selbst in einem Zeitalter der Angst und Unsicher- heit betreffen. Antonin Dvorak gehört zu den Rast- und Heimatlosen, die kein Zu- hause finden konnten, wie es für jeden Menschen lebenswichtig ist. Dvoraks sla- vische Seelenlandschaft ist ein Kontinent für sich. Der Altösterreicher, der an Grenzerfahrungen reich ist, kann die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat nachfühlen. Die gefeierte Solistin des Abends - Ciarissa Reganzini-Guttmann - war die ideale Interpretin dieser Musik, die von Herzen kommt und zu Herzen geht. Neben allen pianistischen Vorzügen und einer stubenden Anschlagstechnik be- sitzt diese sensitive Künstlerin alle geisti- gen Voraussetzungen, um die dramati- schen Passagen, die breit ausschwingen- den Melodiebögen, aber auch die volks- liedhaften, balladesken Elemente dieser genialen Komposition schöpferisch nach- zuvollziehen. Dr. Maria Hromatka dort als Produzentin und Regisseurin. Moti- vation der Gruppe ist die ungebrochene Spielfreude, der Wunsch zu unterhalten. Gespielt wird zum Großteil auf Englisch, um den Reichtum der Sprache voll darzu- stellen, aber zwischendurch mit deutschen Passagen, damit die Handlung verständlich bleibt. Das Stück »The Provoked Wife« von Sir John Vanbrugh wurde bereits in Steyr, Unz- markt, im Heckentheater des Mirabellgar- tens Salzburg und auf Schloß Kammer am Attersee gespielt. Am Montag, den 17. August, 20 Uhr, wird »The Provoked Wife« im Kolpingsaal Kitz- bühel gegeben. Es wäre doch wert, sich die Komödie (deutscher Titel: Wie man's treibt, so geht's) anzusehen. Kartenvorverkauf: Fremdenverkehrsver- band Kitzbühel, Hinterstadt. Abendkasse ab 19.30 Uhr. Herzlichen Dank sagen die Teilnehmer der herrlichen Berg- tour auf die Ahornspitze (mit Überschrei- tung der Popbergschneide) in den Zillertaler Alpen dem Bergführer Sepp Kröll. Er hatte
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