Kitzbüheler Anzeiger

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Letzte Fahrt am 7 August 1987 Hotel »Schöne Aussicht« setzte die Fahne auf »Halbmast«. Dazu die Wirtin: »Wir waren die Sandseilbahn sq gewohnt!« Letzte Fahrt der Standseilbahn St. Johann in Tirol Neubauten der St. Johanner Bergbahnen Ges.m.b.H. Baustelle Talstation beim Hilscherpark. Baumeister Ing. Andreas Müi'ler. Samstag, 22. August 1987 Kitzbilheler Anzeiger Seite 15 fang der 80er Jahre an. Doch der Zahn der Zeit nagte und die Ergebnisse begannen rückläufig zu werden. Damals wie heute ist es den unterneh- mungslustigen St. Johanner Wirtschafts- treibenden, dem Fremdenverkehrsverband und der Gemeinde zu danken, daß die Mög- lichkeit für die Errichtung derartiger Anla- gen geschaffen werden konnen, führte Ge- schäftsführer Bgm. Dipl.-Ing. L. Part! aus, Der Obmann des Fremdenverkehrsverban- des Karl Rainer befaßte sich in seiner Rede mit der gemeinsam ablaufenden touristi- schen Entwicklung St. Johanns. Geschäfts- führer Dr. Fritz Trenker bedankte sich so- dann nochmals bei den Mitarbeitern des Unternehmens für ihren stets umsichtigen Einsatz. Sodann sorgte der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Herr Günter Huber, für eine gelungene Jause. Nun aber zu den Neubauten. Unmittel- bar nach den Bauverhandlungen Anfang Juni wurde an acht Baustellen mit fünf Bau- firmen mit den Neubauten begonnen. Der- zeit gehen die Baumeisterarbeiten dem Ende entgegen und die Montagearbeiten der Seilbahnen haben voll eingesetzt. Wesent- lich wurde Wert darauf gelegt, einheimische Unternehmungen von der Planung (Seil- bahnbüro Gröbner, Statik Hanel usw.) über die Baufirmen (Müller, Schwarzenbacher, Fröschl, Kurz, Rieder) bis zu den Montagen (Kogler, Brixen) und sämtliche Professioni- sten zu beschäftigen. Selbst die Finanzie- rung bleibt fest in Tiroler Hand (Hypo Inns- bruck). Man liegt gut im Terminplan und rechnet mit einer Fertigstellung der 6er-Einseilumlaufbahn Hirschbichl in zwei Teilstrecken (l. Teilstrecke: Angerer Alm,, Länge 2400 m, Höhenunterschied 540 m; 2. Teilstrecke: Harschbichl, Länge 1300 m, Höhenunterschied 420 m), der kuppelbaren 45er-Sesselbahn (Länge 2000 rn, Höhenunterschied 605) auf den Penzing und der 3er-Sesselbahn Hochfeld bis Ende November 1987. Komfort wird groß geschrieben bei den neuen Anlagen in St. Johann. So können die Fahrgäste von der Piste direkt in die Wagen- halle über die Skibrücke einfahren. Auto- matische Kartenkontrolle - auch für Punk- tekarten - und geräuschlose Unterfluran- triebe sind ebenso selbstverständlich wie komfortabelste, kaum windernpfmdliche Kabinen und modernste Sessel bei den Ses- selbahnen. Jeder Anfänger und jedes Kind kann un- gefährdet und bequem in die extrem lang- sam bewegten Sessel einsitzen, bevor diese beschleunigt werden. Dies alles gibt es ab Winter 1987/88 im herrlichen Skigebiet von St. Johann mit 60 km andauernd sehr gut ge- pflegten Pisten. Es ist dem Einsatz aller Beteiligten zu danken, daß diese wohl größte Seilbahnbau- stelle, die jemals in Osterreich existierte, terminlich zu keiner besonderen Besorgnis Anlaß gibt. Die St. Johanner Bergbahnen Ges. m.b,H. freut sich bereits jetzt auf Ihren regen Be- such bei diesen neuen Komfortbahnen im Winter. Am Freitag war es so weit. Die Standseil- bahn St. Johann verkehrte letztmalig. Die einst modernste Seilbahn Miteleuropas hatte über 35 Jahre ihren Dienst unfallfrei ausgeführt-und muß jetzt einem leistungs- stärkeren, umwe:.tschonenderen unc korn- oriableren System weichen. Dies war der Anlaß für eine kleine schlichte Feier, zu der die Geschäftsführung ein,ud. Dem Ruf waren die Pioniere von einst, allen voran Herr Franz Schneider, gerne gefolgl, wenn auch eine sentimentale Stimmung am Platze aufkeimte War doch gerade die Standseilbahn - im Fachjargon St-Johann-bahn genannt - untrennbar mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Marktfleckes verbunden, ja mehr sogar, sie war die Initialzündung für den touristi- schen Aufschwung St. Johanns, wie Ge- schäftsführer Dipl.-Ing. Dr. Ingo Karl aus- führte. Der unermüdlichen Arbeit des Herrn Schneider, der Komplementäre Gol- ser und Mitlerer und sDäter Mariacher als auch vieler weiterer Picniere war es zu dan- ken, daß dieses Werk seinerzeit geschaffen werden konnte. Mangels entspr'.chender Erfahrungen sind_ diese Leistungen als echte Innoa::onen zu bezeichnen. Ein Dank ge- bührt auch den damaligen Grundeigentü- mern für ihr volles Vers-,ändnis diesem Pro- jekt gegenhiber. 192 wurde mit der Baufirma Radebeile, der Maschinenbaufir- nl\ito aus Liea und der Karosseriefirma Ge.sl aus St. Johann i.T. d:e Schlittenbahn durch die StandE eilbahn bis Windegg (Län- ge 470 rn, H5her.unterschjed 125 m) ersetzt. Ohne entsprechende Eigenleistung der Bergbahn und ihrer Mitarbeiter wäre das Bauwerk nicht errichtbar gewesen. In der Foge wurde dann die zweite Teil- strecke zur Angereraim gebaut, und dazu gesellten sich dann der Schneiderberglift, dieHarschbichlsesselbakn, die Schlepplifte Baumoos und Hirschberg. Nach dem Um- bau der Standseilbahn-Teilstrecken im Jahre 1967 wurden bereits im darauffolgen- den Jahr die Perizingsessellifte von Obern- dorf aus errirhtet. Die Harschbichlalm- Seilbahn (1972), die Sommerrodelbahn (197) samt SesEelbahri und die Doppelses- selbahn Jod!alrn (1981) vervollständigten das Bauprogramm. 'Verzeichnete man in den Gründerjahren zz. 00.000 Beförderungen, so stiegen die Frequenzen bis 3,5 Mio. An- ri
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