Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 22. August 1987 Kitzbüheler Anzeige Seite 5 Sie war vielen ein »Zeichen des Glaubens« Vor 10 Jahren starb die Komponistin Prof. Maria Hofer, Kitzbühels »Mutter Orgel« Von Hugo Bonatti Eines schaffenden Künstlers zu geden- ken, wird in dem Augenblick problema- tisch, da festgestellt werden muß: Der durchschlagende Erfolg (was ja mit dem Können nur bedingt zu tun hat) blieb eigent- lich aus, und was Prof. Maria Hofer betrifft, konnte auch gar nicht erwartet werden, daß die Strahlkraft über den Tod hinaus reichen könnte; denn zum einen blieb das nachge- lassene kompositorische Werk verhältnis- mäßig schmal - nicht zuletzt deshalb, weil vieles bloß skizziert wurde (für den eige- nen, improvisatorischen Gebrauch) und zum andern, weil sie vor ihrem Tod viel ver- brannte. Mein Protest war vergeblich! Im einzelnen fehlen jedenfalls Werke, über de- ren Vernichtung man nur traurig sein kann: Ein Ballett, eine Suite in D, ein Violinkon- zert, Klavierwerke (Klavierkonzert, das »Tiroler Tagebuch«, sonstige Klavierstük- ke), ein Quartett in c, ein Quintett in Es, eine Reihe Orgelkompositionen, ein Orgeltrio für Sopran und Klarinette, eine Suite für Violine und Orgel, A-capella-Chöre, Lie- der (auch die sogen. »Kerkerlieder«) und an- deres. Das wenige Gedruckte konnte sie zum Glück nicht mitverbrennen, und auch die kirchenmusikalischen Werke ließ sie größtenteils bestehen. Dasselbe gilt für die vielen Glockenspielsätze! Leider fiel diesem Vernichtungswillen des weiteren ein großer Teil derjedenfalls interessanten, auf- schlußreichen Korrespondenz zum Opfer. Da wir aber noch immer auf der Suche nach Verschollenem sind - manches ist viel- leicht in Händen ehemaliger Freunde? - er- laube ich mir, an dieser Stelle die Klausel im Testament, welche sich auf den komposito- rischen Nachlaß bezieht, zu zitieren: »Einen Teil meiner kirchenmusikalischen Werke vermache ich dem Kirchenarchiv, soweit dieselben zum Zeitpunkt meines Ab- lebens bereits dort verwahrt werden. Alle anderen Kompositionen sollen von Hugo Bonatti, Kitzbühel, nach seinem Gutdün- ken verwaltet werden.« Die 10. Wiederkehr des Todestages von Prof. Maria Hofer (15. August 1977) ist uns jedenfalls Anlaß genug, in einer kleinen Ausstellung, veranstaltet vom Kulturreferat (Ort und Zeit siehe unten!), Partituren (Ge- drucktes und Autographen), Fotos, Bilder, Dokumente, Karikaturen, alte Programme, 3riefschaften, Kritiken, Geschichte des Xitzbüheler Glockenspiels u.a. zu zeigen. 3s scheint uns einfach nötig, den Namen dieser geistvollen Frau und Künstlerin, dieses guten Menschen, dieser »MutterOr- gel« von Kitzbühel und »Organistin der Prof. Maria Hofer. Jungfrau Maria« (ihr Glaube!) - gerade zum Hohen Frauentag, da Gott sie zu sich nahm, hat sie immer besonders schön im- provisiert! - auf diese Weise lebendig zu er- halten. Gedacht wird der Komponistin aber auch beim letzten diesjährigen Sommer- konzert(26. Augus:), bei welchem ihr enzi- ges erhalten gebliebenes Klavierwerk. die Toccata »Die Maschine«, gespielt wird. Eröffnung der Ausstellung: Samstag, 22. August, 17 Uhr. Ort: Vortragsraum des Stadtarchlvs Kitzbühel (Altes Stadt- spital, 1. Stock, Kirchplatz). Öffnungs- zeiten: Samstag, 22. August, 17-19 Uhr, Sonntage, 23. und30. August, 10-12 Uhr. Gedenken an die »Glockenmoid« Am Vorabend der 10. Wiederkehr des To- destages von Prof. h.c. Maria Hofer legte die Stadtgemeinde Kitzbühel am Grabe der Künstlerin ein Blumengebinde nieder. Kul- turreferent Vizebürgermeister Friedhelm Capellari würdigte die Leistungen der Kom- ponistin und Organistin. Prof. Hofer hat viel unbedankt geleistet, im Prinzip blieb ihr die Anerkennung versagt. Alle Bemühungen um Anerkennung wurden vielfach negativ ausgelegt. Capellari dankte allen, die das Gedenken an die Künstlerin wachhalten, vor allem den Nachlaßverwaltern Hugo und Barbara Bonatti, die dazu beitragen, daß das Andenken an Prof. Hofer bewahrt bleibt. Pfarrer Johann Danninger erinnerte an die kirchenmusikalische Tätigkeit Prof. Hofers. Er betete mit den Vertretern der Stadtgemeinde und des Stadtarchivs für das Seelenheil der Kirchenkünstlerin. Hugo Bonatti las Abschnitte aus einem unveröffentlichten Hofer-Roman, den er in tiefer Freundschaft mit der Künstlerin ge- schaffen hat. Er bedauerte, daß Prof. Hofer zahlreiche Werke vordem Tod vernichtet hat und sprach die Hoffnung aus, daß das kom- plett erhaltene Kirchenmusikwerk verstärkt aufgeführt wird. Seniorenbund Tiroler Rentner- und PnsIonlstenbund Ortsgruppe Kitzbühel Wandergruppe aktiv Die Seniorenwandergruppe trifft sich am Dienstag, den 25. August, zur Fahrt nach Going. Abfahrt mit dem Postbus um 12.18 Uhr ab Griesgasse. Zusteigmöglichkeiten: Hammerschmiedstraße, Hahnenkamm- bahnparkplatz, Pfarrauparkplatz. Füh- rung: Obmann Josef Baldassi. Gewandert wird von Going bis Reith. Alle wanderfreudigen Senioren sind zum Mitmachen herzlich eingeladen. Sprechtag der Sozialberatung für Drogen- und Alkoholgefährdete Der Sprechtag der Sozialberatung für Drogen- und Alkoholgefährdete findet am Dienstag von 15-17 Uhr im Beratungszen- trum in Kitzbühel, Im Gries 31, statt. Tele- fonO 5356 / 2440. Die Beratung ist anonym und kostenlos. Wir geben ureren Kunden bekannt, daß unsere Gesamtnomiiale von 5 5,000.000.— der »KITZBUHELER 3mANLEINE VARIABEL 1987-l96744 bereits vor offiziellem Zeichnungsbeginn (1. September 1987) durch Reservierungen abgesetzt ist. Wir bitten um Ihr Verständnis, wenn wir keine Reserierungs- und Zeichnungswünsche mehr entgegennehmen! Die SPARKASSE DER STADT KITZBÜHEI.mit ihren Geschäftsstellen in: 4x Kitzbühel, St. Johann i.T., Kirchberg il, Fieberbrunn, Westendorf, Hopfgarten und Kössen dankt der Bevölkerung unseres Bezir<es für das entgegengebrachte Vertrauen! 1988 beabsichtigen wir, eine weitere Tranche »Kilzbüheler S-Anleihe« zu emittieren. Wir werden Sie davon wieder rechtzeitig informieren. SPARKASSE DER STADT KITZBÜHEL der große heimische Partner
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