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Lw'aesrw (/1 riti - .fuher hielt die Festrede. Neujahrsempfang der Tiroler Handelskammer, Bezirksstelle Kitzbühel Am Freitag, 9. Jänner 1987, fand - rr-Fest- saal der Handelskammer Kitzbü}iel heuer erstmals ein Neujahrsempfang der Bezirks- stelle Kitzbühel statt. Unter den über hun- dert geiadenen Gästen kornte Bezirkste1- len-Cbmann Landesrat Chr:jjan Huber den Abgeordneten zum Nationalrat, Vize- bütgermeister Michael Horn, die Lan :tags- abgeordneten Okonomjerat Paul Land- mann und Hans Lindner, mehrere Bürgermeister und FVV-Cbrnänner. Ver- treter der Bundes- und Landesbehörden, Funktionäre der Handelskammer und des Wirtschaftsbundes mit Direktor Dr. Peter Wörgötter, eine Reihe rührender Unterneh- mer des Bezirkes, Vertreter der Kreditwirt- schaft und der Freien Berufe sowie namhaf- te Repräsentatnten aus Ku1tr und Sport begrüßen. Dieser Empfang, der in den Bezirksstel- len L:enz und Kufste:n bereits mit Erfolg dur:hgeführt wurde, soll auch :n der Be- zir<sstelleKjtzbüe1zu einer s:änd igen Ein. richtung werden. Nach der Begrtr3ung hielt Landesrat Hu- ber folgende Festanprache: :.1 h freue mich, daß so viele dieser Einla- dung zu diesem Neujanrsempfang gefolgt uuj ttri rju.!greicnes Ja/Jr !7 ai (von .'inhs. BM DipL -Ing. Ludwig Pcii tl, Bezirks- hauptrnwin HofratDr. Hans Hen Hofle, LA Hans Lindne, BMHrv-.s Brettauer, LA Paul Landmann, KR C'arlHofinger, Komrnerzja/rt V'c'jang Hagsteiner !,trd Landesi-it Chri- stian Huber. Seite 12 Kitbüheler Anzeiger Sanistag, iLÄuJer 1987 sind und damit die Verbundenheit inne- halb und mit der Wirtschaft unseres Hei- matbezirkes ausdrücken. Erwarten rSie bitte von mir keine pro- grammatische Neujahrsrede. Es ist schwer, so kurz nach einer Wahl über die wirtschaft- liche Situation zu sprechen. Einerseits ist es zu spät, für alle Schwierigkeiten noch die derzeitige Regierung verantwortlich zu ma- chen, andererseits ist es zu früh, fundierte Prognosen für die Zukunft zu stellen. Ein bekannter Wirtschaftsfachmann meinte einmal: ‚Die Zukunft ist nicht mehr das, was sie einmal war.. Ich glaube, diesen Eindruck haben wir auch. Feststeht, Osterreich muß saniert werden. Wenn ich mich meiner kurzen Bilanz auf das letzte Jahr beschränke, dann kann ich im Telegrammstil feststellen, daß wir in Ti- rol ein verhältnismäßig zufriedenstellendes Jahr hinter uns haben. Es gibt einige Fakten, die auch effektive Fortschritte im internationalen Anpas- sungsprozeß signalisieren. Wir dürfen aber in der Technologie und Forschung den An- schluß an die Welt, rdchtversäümen Leider hat die anhaltende Konjunktur das Pro- blem der Arbeitslosigkeit substantiell nicht geändert. Einem realen Wachstum: der Ti- roler Wirtschaft von 5,1 Wo im Jahre 1985 steht eine weitere Erhöhung der durch- schnittlichen Arbeitslosenrate auf 4,4 Wo gegenüber. Die durchschnittliche Arbeits- losenrate in Tirol liegt aber unter dem ge- samtösterreichischen Mittelwert und die Zahl der Beschäftigten hat zeitweise Höchststände erreicht. Auf die Passivseite der Bilanz müssen wir im abgelaufenen Jahr die Auswirkungen der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl und den Strukturwandel im internationalen Reiseverkehr vermerken. Leider auch stei- gende Insolvenzen. Ein so stark fremdenverkehrsorientierter Bezirk wie Kitzbühel verlangt noch eine Be- merkung: Vor wenigen Wochen erklärte der geschäftsführende Direktor der Osterrei- chischen Fremdenverkehrswerbung, ‚daß man nur in Osterreich glaubt, ohneGeld Werbung und PR machen zu können', ob- wohl gerade kleine Länder davon abhängig sind. Der Osterrejchischen Fremdenver- kehrswerbung steht weltweit ein jährliches Gesamtbudget on 400 Millionen Schilling zur Verfügung. In dieser Summe sind nicht nur die Kosten für Werbemaßnahmen in- kludiert, sondern auch sämtliche übrigen Posten, vom Porto bis zur Putzfrau. Zum Vergleich weist er auf eine österreichische - Iande1skette, vor einigen Jahrzehnten noch eine billige Einkaufsquelle mit sozia- lem Anspruch und mittlerweile als ‚Roter Riese' in die jüngere Wirtschaftsgeschichte eingegangen, deren Werbebudget nahezu das Doppelte beträgt. Hier ist ein schmerzli- rhes Umdenken erforderlich, wenn man be- denkt, daß ein doppelseitiges Vierfarbenjn- serat in einem amerikanischen Nachrich- tenmagazin eine runde Million Schilling kostet. Im allgemeinen erlaubt die wirtschaftli- ne Lage Tirols im Umfeld der internatio-
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