Kitzbüheler Anzeiger

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Cola haben wir das ganz anders gemacht: Ich wünsche der kommenden Regierung, daß es ihr nicht so ergeht! Meine Damen und Herren, es wäre nur zu billig, wollte man für die schwierige wirt- schaftliche Lage immer nur die Regierung verantwortlich machen. Trotz aller ökono- mischen Rückschläge ist unser Vertrauen in die Leistungskraft unserer Wirtschaft im- mer noch größer als in die Kunst der Politik. Mein Optimismus beruht mehr auf dem Vertrauen in unsere Unternehmer und den Fleiß ihrer Mitarbeiter als auf die Dauer- haftigkeit der weltwirtschaftlichen Rah- menbedingungen, die derzeit zweifellos dazu beigetragen haben, daß wir einem wirtschaftlichen Vergleich mit anderen Volkswirtschaften standhalten können. Ihnen alle, die mit unserer Wirtschaft in Berührung kommen - und das dürften ausnahmslos alle sein -‚ danke ich für Ihr Verständnis und das Bemühen, gemeinsam die Probleme der Zeit zu bewältigen. Ich danke allen für ihren Fleiß und ihre Lei- stung, beides sind Voraussetzung, um das zu erhalten, was wir in gemeinsamer Auf- bauarbeit geschaffen haben. Den Behörden danke ich für die gute Zusammenarbeit und ihre Unterstützung. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, mei- ne Damen und Herren, ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr.« Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky zu Besuch in Ritz David Z. Marmel, President Mrs. of the World Pageants USA in Ritz Samstag, 17. Jänner 1987 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 nalen Entwicklungen noch eine optimisti- sche Beurteilung. Ich freue mich über die Erfolge jener Wirtschaftsbereiche, die unser Wirt- schaftswachstum an die Spitze des Bundes- ländervergleiches geführt haben. Die Wirtschaftspolitik ist in den letzten Jahren zunehmend komplizierter gewor- den. Die Reaktionen auf wirtschaftspoliti- sche Maßnahmen ändern sich schneller als zuvor und werfen Fragen und Probleme auf, die ein unverzügliches Handeln ver- langen. Wir können aber auch einige hausge- machte Probleme nicht verschweigen, die es der Tiroler Wirtschaft schwer machen, auf den internationalen Märkten konkurrenz- fähig zu bleiben. Man hört so gerne, daß es uns nie so gut gegangen ist wie heute. Ja, wir müssen uns aber die Frage stellen, unter welchen Vor- aussetzungen wir diesen Standard erreicht haben. Noch vor wenigen Jahren wurde von Ver- tretern des Sozialismus behauptet, Profite seien ein Übel. Wir haben inzwischen erfah- ren, daß Defizite ein Übel sind. Die Bundesregierung macht immer mehr Schulden, um - wie sie vorgab - die Ar- beitslosigkeit zu bekämpfen und die Anfor- derungen der Sozialpolitik zu befriedigen. Heute haben wir die höchste Staatsver- schuldung und steigende Arbeitslosenzah- len. Nichts gegen eine vernünftige Sozial- politik! Finanziert wurden diese ständigen Forderungen aber mit neuen Schulden und Steuern. Dabei hat man vergessen, daß es beim Steuereintreiben wie beim Schafsche- ren ist - ‚man muß aufhören, wenn man auf die Haut kommt!' Nur zögernd erkannte man, daß diese Haut bei den Betrieben das Eigenkapital ist, die immer dünner wurde. Jetzt versucht man mit verschiedenen Finanzierungsfor- men, die Situation zu verbessern. Aber, meine Damen und Herren, wir freuen uns, daß Genußscheine und junge Aktien gekauft werden. Reicht es aus? Mich erinnert das an eine Anekdote über den amerikanischen Präsidenten Kennedy - ich ziehe eine Parallele zu unserer Regierung - der einmal sagte: Wenn ich nicht Präsi- dent wäre, würde ich auch Aktien kaufen Ein Wirtschaftsexperte antwortete ihm: ‚Wenn Sie nicht Präsident wären, würde ich Aktien kaufen: Meine Damen und Herren, ich bin mir bewußt und erfahre es täglich selbst, daß das Regieren in einem demokratischen Staat nicht so einfach ist. Auch die Heran- ziehung von Fachleuten aus der Wirtschaft und die Anwendung wirtschaftlicher Me- thoden bei der Realisierung politischer Pro- jekte hat ihre Grenzen. In den Vereinigten Staaten hat man ein- mal angeregt, der Regierung je einen der be- sten Vorstandsmitglieder der zehn größten Wirtschaftsunternehmungen zu ‚leihen'. Alle waren begeistert. Nur der Verteidi- gungsminister Mac Namara, der selbst aus der wirtschaftlichen Praxis kam, meinte skeptisch, daß wir in regelmäßigen Abstän- den zu hören bekommen würden, ‚bei Coca Inder ersten Woche des neuen Jahres wa- ren in Kitzbühel zwei prominente Besuche zu registrieren, die beide der Hahnen- kamm-Stadt große Ehre bereiteten. Herr Bundeskanzler Dkfm. Dr. Franz Vranitzky, mit seiner Familie seit vielen Jahren ständiger Wintersportgast in Kitz- bühel, besuchte Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner im Sporthotel »Tiroler Hof«, um mit ihm als Obmann des Fremdenver- kehrsverbandes sowie als Bezirksobmann der Sektion Fremdenverkehr und Lan- des-Fachgruppen-Vorsteher der Gastrono- mie über den örtlichen Fremdenverkehr und über die Entwicklung im Tourismus zu sprechen und sich anhand der Praxis ak- tuelle wirtschaftliche Eindrücke und Bilder zu verschaffen. Diese umfassende Situa- tionsanalyse beruht auf dem Vertrauen in die Solidität der touristischen Traditionen Kitzbühels, die vom Bauernhof und Privat- quartier über die Pension und den Gasthof bis zum Familienhotel und Tophotel, vom Camping bis zum Luxusappartement und Ferienhaus, vom Stehbeisl und gutbürgerli- chen Gasthaus bis zu den international an- erkannten und ausgezeichneten Restau- rants reichen, und auf der umfassenden Erfahrung eines seit vielen Jahren konti- nuierlich arbeitenden Stabes gewählter Funktionäre und der Direktion. Nicht kurzfristige Geschehnisse sind für den ehemaligen Banker und nunmehrigen Bundeskanzler von Interesse, sondern mit- telfristig bis langfristig angelegte Disposi- tionen und Investitionen. So wurde in diesem Zusammenhang die Strukturpolitik der Stadt, der Bergbahn AG und des Frem- denverkehrsverbandes a13 ARGE-Partner in den Rahmen gesamtösterreichischer Be- trachtungen gestellt und über innovative Möglichkeiten, im besonderen für den Sommer, gesprochen. Sommerprojekte des gehobenen Tourismus und die damit zu- sammenhängende Erhaltung von Grün- land, wie sich Kitzbühel sie zu verwirkli- chen anschickt, erhielten breiten Raum ein- geräumt. Auf einer ganz anderen internationalen Ebene gelagert war der zweite Besuch. Dieser kam auf Betreiben des Herrn Erich Reindl, seit 25 Jahren Manager der Wahl der Miß Austria in Kitzbühel, zustande. Mi- ster Marmel aus Los Angeles, USA Westkü- ste, ist der Promotor großer Veranstaltun- gen, unter anderem auch der Wahl der schönsten verheirateten Frau der Welt. In Begleitung von David Marmels waren die erste in Osterreich gewählte Mrs. Austria und ebenso die regierende Mrs. Deutsch- land, der Direktor der Miß-Austria-Coope- ration Europa Klaus Jensen, Deutschland, und der Sponsor der Mrs.-Wahlen Direktor Manfred Lösing von Martini Austria sowie die Redaktionsvertretung der »Woche«, »Abendzeitung« und »Bild« mit Thomas Veselits. Nachdem Kitzbühel nicht nur seit einem Vierteljahrhundert im Hotel »Zur Tenne« die Wahl der Miß Austria durch- führt, sondern mit massiver Unterstützung von Mißmacher Reindl bereits zweimal die Wal der Miß Europa mit Erfolg organisiert bekommen hat, wurde in dieser Runde, an- läßlich eines Abendessens im Sporthotel »Tiroler Hof« über Pläne gesprochen, die von den Unternehmern in Deutschland und in Osterreich geplant sind und für die die Erfahrungen von Mr. Malmers hinsichtlich organisatorischer, finanzieller und rechtli- cher Fragen gebraucht werden. Daß dabei auch Kitzbühel, über die Wahl der Miß Au- stria hinaus, in zukünftige Uberlegungen einbezogen worden ist, freute den Obmann des Fremdenverkehrsverbandes Kitzühel, Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner und Direktor Dr. Ziepl, welche die Herrschaften begrüßten und ihre Freude über den Besuch mit dem Alfons-Walde-Buch als Geschenk zum Ausdruck brachten. Dieses Kunstbuch bereitete große Freude. Herr Malmer, der im Winter noch nie in Osterreich war, ver- längerte seinen Aufenthalt, ob der winterli- chen Pracht, um einen Tag. Die Wahl der Miß Austria 1987 findet am Freitag, den 13. März, natürlich wiederum im »Night-Club« des Hotels »Zur Tenne«, statt. Es steht schon jetzt fest, daß dieses Er- eignis auf ein Neues zu den gesellschaftli- chen Höhepunkten der Wintersaison zäh- len wird. Reindl dürfte einige Uberraschun-
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