Kitzbüheler Anzeiger

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Brand zu Unterhaus in Reith. Samstag, 10. Oktober 1987 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 Bezirks-Feuerwehrinspektor Hans Em- bacher referierte über die Entwicklung der Feuerwehren in den vergangenen hundert Jahren. Die älteste Feuerwehrordnung ist aus dem Jahre 1610 bekannt, sie war bis zur Gründung der Kitzbüheler Feuerwehr (1872) in Kraft. Die Alarmierung bei Feuer oder Katastrophen erfolgte früher durch Haus- und Kirchenglocken oder durch einen Hornisten. Die bescheidene Ausrü- stung von damals wurde mit Pferdegespan- nen transportiert und den Gemeinden wur- den Prämien für die schnellste Bereitstel- lung von Pferden bezahlt. Pferdegespannte Handdruckspritzen gehörten bis nach dem Ersten Weltkrieg zur Grundausrüstung in fast jeder Gemeinde. Die Einführung der Motorpumpen brachte Ende der zwanziger Jahre einen neuen Abschnitt im Feuerwehr- wesen. Schon 1934 wurde in Kirchdorf das erste Mannschaftsfahrzeug im Bezirk in den Dienst gestellt. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges konnten schon mehrere Feuer- wehren im Bezirk die Einheitsfahrzeuge LF 8 in Betrieb nehmen. Nach dem Krieg wurden Fahrzeuge aus den Beständen der Wehrmacht, der Luftschutzpolizei und auch der Besatzung vewendet. Dann kam die Zeit des Neubaues von Gerätehäusern die oft mit Während der vergangenen Zeit ereigne- ten sich im Bereiche Kitzbühel, Kirchberg und Reith bei Kitzbühel insgesamt 13 Brän- de, wobei sieben davon als Brandstiftungen einzustufen sein dürften. Von der Gendarmerie wurde zur Ermit- tlung des Täters eine eigene Brandermitt- lungsgruppe gebildet, und es wurden bereits zahlreiche Erhebungen und Überprüfungen durchgeführt, die nicht zuletzt überhaupt erst durch die Hinweise aus der Bevölkerung möglich waren. Die Gendarmerie darf sich an dieser Stelle für die bisherige Unterstüt- zung durch die Feuerwehren und bei der großen Eigenleistungen der Feuerwehren gebaut und mitfinanziert wurden. 1958 hat die Stadt Kitzbühel den ersten Nebellösch- tankwagen Tirols angeschafft. Im November 1985 konnten in St. Johann und Kitzbühel die ersten Abschnitts- und Bezirksalarmzentralen in Betrieb genom- men werden. Abschließend brach Emba- cher noch eine Lanze für die Dorf- und Zelt- feste der Feuerwehren, die wohl nicht immer den Gefallen der Gastronomie fin- den, aber viel zur Finanzierung von Fahr- zeugen und Ausrüstung beitragen. In den Grußbotschaften der Ehrengäste kam neben den Glückwünschen zum Jubi- läum auch der Dank für die großen Leistun- gen der Feuerwehrmänner zum Ausdruck. Landes-Feuerwehrkommandant Hermann Partl überreichte anschließend dem Be- zirks-Feuerwehrkommadanten Stefan Brunner das Verdienstzeichen in Gold, wel- ches ihm vom Präsidenten des Österreichi- schen Bundesfeuerwehrverbandes für seine 34jährige Tätigkeit im Bezirks-Feuerwehr- ausschuß verliehen wurde. Mit einer Grußbotschaft von LFI Dipl.- Ing. Karl Bair und der Festansprache von Landeshauptmann Dipl.-Ing. Dr. Alois Partl endete die Jubiläumsfestsitzung. Bevölkerung herzlich bedanken, ersucht je- doch weiterhin um rege Mitarbeit. Zur besseren Erinnerung seien hier die Fälle von vermutlicher Brandstiftung noch einmal in Erinnerung gerufen: 15. 5. 1987, 02.15 Uhr (Donnerstag auf Freitag): Brand eines Wohnwagens am Camping- platz Bruggerhof in Kitzbühel 29. 5. 1987, 01.00 Uhr (Donnerstag auf Freitag): Brand eines weiteren Wohnwagens am Campingplatz Bruggerhof 7. 6. 1987, 01.45 Uhr (Samstag auf Sonntag): Brandanschlag auf das Kabinengebäude der Städtischen Badeanstalt in Kitzbü- hel, Schwarzsee 8. 9. 1987, 03.40 Uhr (Montag auf Dienstag): Brand des Wirtschaftsgebäudes d. Jakob Aufschnaiter, Hanserbauer in Klausen bei Kirchberg i.T. 10. 9. 1987, 01.55 Uhr (Mittwoch auf Donnerstag): Brand des Wirtschaftsgebäudes des Egi- dius Jöchl, Unterhausbauer in Reith b. Kitzbühel 16. 9. 1987, 01.00 Uhr (Dienstag auf Mittwoch): Brand des Gartenhäuschens von Elisa- beth Obex, Hennleiten, Reith b. Kitz- bühel 29. 9. 1987, 01.30 Uhr. (Montag auf Dienstag): Brand des Wohnhauses von Elisabeth Obex, Henn!eiten, Reith b. Kitzbühel Die hier angeführten Fälle müssen als Brandstiftungen betrachtet werden, die ver- mutlich von einer Person begangen wurden. Um diese Person ermitteln zu können und dadurch unter Umständen weitere Brand- stiftungen zu verhindern, ersucht die Gen- darmerie die Bevölkerung jegliche Art von Wahrnehmungen zu melden. Insbesondere wäre von größtem Interesse, wer war zum Zeitpunkt der jeweiligen Feueralarme nicht zu Hause? wer war vielleicht selbst zu einer der Brandzeiten unterwegs und hat dabei je- manden beobachtet, der sich in Brand- nähe aufhielt, obwohl dafür kein erkenn- barer Grund bestand? hat jemand eine Person mit Kanistern oder sonstigen Behältnissen in Nähe der Brandobjekte gesehen, werden irgendwo solche Behältnisse vermißt? ist jemandem der Kauf von Treibstoffen oder sonst leicht entflammbaren Stoffen durch Personen aufgefallen, die dafür eigentlich keinen Bedarf hätten? verhielt oder verhält sich eine Person im Zusammenhang mit den Bränden ver- dächtig (verdächtige Äußerungen, Be- nehmen)? kamjemand nach einem Brand in auffäl- liger Weise heim? Weil all diese Fragen sicherlich vorwie- gend von Verwandten, Bekannten und Freun- den evtl. verdächtiger Personen beantwortet werden können, wird jeder Hinweis streng vertraulich behandelt. Überdies wurde für die Ausmittlung des Täters eine Belohnung von 20.000 Schilling ausgesetzt. Hinweise nimmt der Gendarmerieposten Kitzbühel (Tel. 0 53 56 / 26 26), der Gen- darmerieposten Kirchberg (Tel. 0 53 57 / 22 11) und die Kriminalabteilung des Lan- desgendarmeriekommandos für Tirol (Tel. 0 52 22 / 34 6 41-275) entgegen. Feuernotruf - Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie Tel. 13 Brandstiftungen in Kitzbühel, Reith bei Kitzbühel und Kirchberg Die Gendarmerie ersucht um Mithilfe:
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