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KITZBÜHELER ANZEIGER• 11 &-~- nw-- öii WILDBRET-WOCHEN 1987 das Rottier ist bedeutend kleinerEr hat einen langen, schlanken, seitwärts zu- sammengedrückten Hals und einen lan- gen, am Hinterhaupt hohen, nach vorne- zuschmaler werdenden Kopf. Die Augen sind mittelgross und lebhaft, die Sterne länglich-rund. Der Rumpf wird von mittel- hohen, schlanken, jedoch kräftigen Bei- nen getragen, schlanke Hufe umschlies- sen die Zehen. Rotwild wechselt die Be- haarung zweimal jährlich. Im Sommer ist die Decke dünn und rotbraun, im Winter geht das dichtere und fast doppelt so Die Kleine Philosophie vom Wein WILDBRETWOCHEN - für den Gourmet eine Gelegenheit mehr gepflegtes Es- sen durch einen edlen Tropfen Wein zu verfeinern. Den Feinschmeckern ist si- cherlich bekannt, daß Wein nicht nur eine Speisenfolge abrunden sollte, sondern vielmehr erst zu deren kulinarischen Vollendung beiträgt. Auch in der Wissenschaft des Weines kann man sich an eine Faustregel halten: weißer Wein zu weißem Fleisch, roter Wein zu dunklem Fleisch. Natürlich kann man auch dabei variieren und das hof- fentlich stets reichhaltige Sortiment dem individuellen Geschmack anpassen. Zum hier gegebenen Anlaß empfiehlt sich zu Federwild wie Wachtel, Rebhuhn oder Fasan vollmundiger Rotwein oder würziger Weißwein, zu Hase, Reh, Hirsch, Wildschwein oder Gemse kräftiger Rotwein oder Weißherbst. Sollten Sie außer Weingenießer auch noch Käseliebhaber sein, dürfte Ihnen wohl bekanntsein, daß es kaum eine grö- ßere Gaumenfreude gibt, als eine Kom- bination dieser beiden. Unabhängig von Geschmacksrichtung und Farbe, erhöht einer des anderen Feinheit und Wohlge- schmack. Wichtig, aber oft unterschätzt, sind die Trinktemperaturen. Auch wenn Sie Wein heiß lieben, sollten Sie ihn kühl servieren. lange Kleid mehr ins Graue zu und ist auch dunkler, besonders an Mähne und Bauch. Das Geweih des Edelhirsches sitzt auf einem kurzen Rosenstock, ist einfach verästelt und aufrechtstehend. Der Hirsch hat kein Fleisch sondern Wildbret, kein Blut, sondern Schweiss, die Beine heißen Läufe, die Schultern Blätter, die Schenkel Keulen und der Un- terrücken Ziemer. Vor allem die weit verbreitete Meinung Rotwein mit Zimmertemperatur zu ser- vieren ist nicht nur falsch, sondern hat auch bedauerliche Folgen für den Wein. Denn bereits zu früheren Zeiten wußten die geistlichen Würdenträger, welche schon Kenner edler Weine waren, womit man sich den Alltag ein bißchen ver- schönern konnte: durch einen guten Schluck zimmertemperierten Weines - jedoch verfügten die damaligen Klöster über eine etwas stärkere Mauerkonstitu- tion und kühlere Gemächer. Man beweg- te sich in einer Temperatur, die selten über 18° lag. Be folgenden Temperaturen schmeckt Wein am besten um 180 Elegante Rotweine (Bordeaux) um 16° Kräftige Rotweine (Burgunder) um 140 Leichte Rotweine (Landweine, Südtiroler) L.m 100 Trockene Weißweine, Ros6- weine um 8° Likörweine, Champagner, süße Weißweine Wir hoffen Ihnen somit ein paar guteTips gegeben zu haben. Natürlich würden wir uns freuen, nun auch die Skeptiker unter Ihnen davon überzeugt zu haben, daß gutes Essen einfach den dazupassen- den Wein verlangt. JÄGER-HUMOR Aus einer Schülernacherzählung: »Die ge- hetzte Gemse sprang von Klippe zu Klippe. Endlich konnte sie nicht mehr weiter. Vor ihr gähnte der Abgrund und hinter ihr der Verfol- ger. « Der jagende Franz Joseph schoß einer Tiro- lar Bäuerin die Schrotladung ins Gesäß. Ein kaiserliches Honorar vertrieb der Armsten rasch den Schmerz. Einige Jahre späterjag- te der Monarch abermals in dieser Gegend. Pünktlich fand sich die Geschädigte ein: »Wie war's wiedermal mit an kloan Schus- serl, Majestät?«
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