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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Oktober 1987 Simon Oberacher, Kitzbühel, 75 Jahre Am 28. Oktober 1987 vollendete der Zim- mermann Simon Oberacher sein 75. Le- bensjahr. Wir gratulieren! Unser Jubilar wurde auf dem Bergbau- ernhof Gansiern in Kitzbühel geboren, nachdem sein Vater den Hof Oberkampen an den Grafen Schlick verkauft hatte. Simon besuchte in Kitzbühel die Volks- und Haupt- schule und erlernte bei Zimmermeister Un- terberger den Zimmermannsberuf und trat damit in die Fußstapfen seines Vaters, der Bahnzimmerer war. Auch seine Brüder Mich, Toni und Franz hatten diesen Beruf erlernt. Im 2. Weltkrieg leistete Simon Oberacher Wehrdienst bei der 5. Gebirgsdi- vision und machte die Feldzüge in Grie- chenland, auf Kreta, in Rußland und in Ita- lien mit. Bei Kriegsende geriet er in die Gefangenschaft, aus der er erst im Oktober 1946 zurückkehrte. An seiner Ordensspan- ge auf dem Schützenrock sind viele Kriegs- auszeichnungen zu erkennen. Nach dem Krieg war er wieder in seinem erlernten Handwerk bei den Firmen Unter- berger-Meise und Gerzabek berufstätig. Vom Jahre 1959 bis zu seiner Pensionierung 1974 war er bei der Bergbahn AG tätig. Simon Oberacher ist Mitglied des Kame- radschaftsbundes und Gründungsmitglied (1959) der Schützenkompanie Kitzbühel und wurde 1972 mit der Bronzenen Ver- dienstmedaille des Bundes der Tiroler Schützenkompanien ausgezeichnet. Vor fünf Jahren erhielt er zu seinem 70er von Schützenhauptmann Dr. Otto Wendung Ehrenoberjäger Simon Oberacher. Foto: Peter Überall, Kitzbühel einen Silberteller als Dank für seine Schüt- zentätigkeit. Bei der Errichtung des neuen Schützenheimes hat Simon Oberacher über 200 Stunden als Zimmermann ehrenamt- lich gearbeitet und war alljährlich beim Auf- und Abbau des »Schützenwirtes« zum Jahr- markt der Stadtmusik und zu den Schützen- Stadtfesten tätig. Von der Kompanie wurde er heuer als sichtbares Zeichen des Dankes und der Anerkennung zum »Ehrenoberjä- ger« ernannt. Seit zehn Jahren ist Simon Oberacher Bergwanderführer des Fremdenverkehrs- verbandes. Im heurigen Sommer hat er bei 70 Wanderungen insgesamt 1138 Gäste aus aller Herren Länder geführt. An 36 Tagen bei schönem Wetter, an 20 Tagen bei mittle- rem und an 14 Tagen bei schlechtem Wetter. Das geht aus seinen Aufzeichnungen her- vor. In den vergangenen zehn Sommern wa- ren es 9674 Gäste, die unter seiner kundigen Obhut unsere schöne Bergwelt bewundern konnten und zahlreiche Anerkennungen zeugen von seiner Beliebtheit als Wander- führer im Dienste unseres Fremdenver- kehrs. Curling - ein Sport für jung und alt - versuchen doch auch Sie es Auch heuer wieder Kurse für Schulklassen, Nachwuchs und Anfänger Mit dem Bau einer kombinierten Curling- und Eisschießhalle hat die Stadt Kitzbühel die Möglichkeiten zur Sportausübung in Kitzbühel erheblich verbessert. Nicht nur für Gäste, sondern ganz besonders auch für Einheimische. In der Halle können praktisch zwei Eis- sportarten witterungsunabhängig ausgeübt werden. Eisschießen, der Sport mit dem Eisstock und Curling, der Sport mit dem Granitstein. Eisschießen - das kennen mehr oder we- niger alle. Und wer Lust hat, kann es ohne viel Vorbereitungen in der Halle ausüben. Montag, Donnerstag und Freitag sind die Eisschießtage. Anders ist es bei Curling. Diese alte schottische Sportart braucht schon einige Vorbereitungen, einige Informationen, Hinweise, ehe man sich daran versuchen kann. Inder Kitzbüheler Halle kann man Diens- tag, Mittwoch, Samstag und Sonntag diesen schönen Sport versuchen und ausüben. Cur- ling, der Sport mit dem Granitstein und Be- sen ist eine interessante Sportart. Man braucht beim Wettkampf Kondition aber man muß auch wie beim Schach nachden- ken, den nächsten Zug des Gegners voraus- erkennen. Curling ist eine Sportart für jung und alt. Kein Wunder, daß die Kitzbüheler Schulju- gend im Vorjahr begeistert mitmachte, als Curling als Schulsportart angeboten wurde. Und heuer werden diese Schnupperkur- se, geleitet von erfahrqnen heimischen Cur- lern wiederholt. Und jene Buben und Mäd- chen, die bereits Gefallen gefunden haben, sind herzlich eingeladen, sich im Club an- zumelden und Curling regelmäßig auszu- üben. In einer Mannschaft nach Mög- lichkeit. Und das gleiche bietet der Club Erwach- senen an. Auch sie sind eingeladen, es ein- mal zu versuchen, diesen Sport zu be- ginnen. Haben Sie Lust, so rufen Sie doch 710 80 oder 46 44 an, vereinbaren Sie einen Ter- min und versuchen Sie es. Ob jung oder alt - alle sind herzlich ein- geladen einen Versuch zu unternehmen. Die Funktionäre des Clubs würden sich sehr freuen, gerade Ihnen diesen schönen Sport zeigen zu können. Bezirksleitung des ÖAAB diskutiert wichtige Probleme unseres Raumes Am 19. Oktober 1987 fand im Tenniscen- ter Waliner in St. Johann in Tirol eine Sit- zung der Bezirksleitung des OAAB statt. LA Bgm. Fritz Astl gab einen mit großem Inter- esse aufgenommenen politischen Bericht über wichtige Vorgänge auf Bundes- und Landesebene. In einer breiten Diskussion wurden regionale und überregionale Pro- bleme und Anliegen besprochen. Dabei wurde mit viel Interesse und Zu- stimmung die Idee einer Untertunnelung des Kaisergebirges aufgenommen, weil darin wenigstens für die Zukunft eine echte Entlastung in der Lebensqualität unserer Mitbürger, die an der Ost-West-Transver- sale durch unseren Bezirk wohnen, zu er- warten ist. Die Bezirksleitung wird eine Re- solution an Landeshauptmann Dr. Partl leiten, die Landesbaudirektion möge umge- hend zur Erarbeitung einiger möglicher Va- rianten veranlaßt werden. Initiiert von der Ortsgruppe Waidring des OAAB wird sich die Bezirksleitung in Zu- kunft bemühen eine Kassenstelle für einen Kinderfacharzt im Raum St. Johann zu er- wirken. Derzeit gibt es nur eine solche für den ganzen Bezirk. Damit soll dem häufig vorgebrachten Wunsch zahlreicher Eltern endlich Rechnung getragen werden. In einer weiteren Anfrage wurde um Aus- kunft über die Chancen für einen Weiter- bau beim Bundesschulzentrum in St. Jo- hann ersucht. Vor allem kam zum Ausdruck, daß nach Fertigstellung Interesse an der Installierung eines Oberstufen-Real- gymnasiums besteht, damit Hauptschüler nach ihrer Pflichtschulzeit der Besuch einer Allgemeinbildenden Höheren Schule in- nerhalb des Bezirkes ermöglicht wird. Kammerrat Sebastian Foidl informierte über Möglichkeiten der Arbeitnehmerför- derung, über Wohnbaudarlehen, Stipen- dien und Lehrausbildungsbeihilfen und ver- sorgte die Mitglieder der Bezirksleitung mit Antragsformularen und anderen Un- terlagen. Nach angeregter Debatte über die Vorbe- reitung des anstehenden Bezirkstages des OAAB schloß Landtagsabgeordneter Fritz Asti die arbeitintensive Sitzung.
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