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Waidaujeher Stefan G5chnaller mit den Schulkindern. Benedikt II. Lutz von Lutzenkirchen In Kitzbühel geboren, Vikar in Fieberbrunn - Abt und Bauherr in Rott am Inn III. Teil und Schluß Samstag, 21. November 1987 Kitzbilheler Anzeiger Seite 37 Schule pflanzte Bäumchen öm xVerein zum Schutz der Umwelt« in Zusammenarbeit mit zier Landesforstin- spektiori wurde der Volksschule Reith ein Bäumchen gespendet. Unter fachkundiger Anleitung von Walcaufseher Stefan Gschnal 1er wurde das Zirbenbäumchen im Nun ging der Abt daran, das von seinem Vorgänger an die weltlicl'ie Obrigkeit gelie- hene Kapital einzufordern. Kurbayern aber, das sich :amals selbst in finanziellen Schwie- r ig Keiten befand, konnte seine Verpflichtun- gen nicht einlösen. Im Rctter Konvent nahmen Unzufrieden- heitur,d Verbitterung gegen den regierenden Abt bis zur Unerträglichkeit zu. So ent- schloß sich Abt Benedikt im Sommer 1775 nach 18jähriger schwieriger Amtszeit resig- nieren zu dürfen. Der damalige Kongrega- tionspräses versuchte vergebens Lutz von dem 'Vorhaben inständig abzuhalten. Da dieser v.--jr, seinem Entschlu3 nicht mehr ab- ging, lief die Angelegenhei: an den päpstli- Benedikt II. Lutz von Lzcnkirchen zu Grub ais Ki:zbü hei. dlp9rträt Pfarkirche Fi'berbrunn Schulgarten gepflanzt. Ferner wurden die Schulkinder vom Waldaufseher über die BedeUtung des Wal- des informiert. Die Pflanzung des Bäumchens war sicher eine nette Abwechslung im Schulunterricht. chen Nuntiou in Luzern. der im Schreiben vom 24. Mai 17 76 mi:teiltc, daß Papst Pius Vl. die Resignation angenommen und die Abtei für erledigt erklärt hat. Als einer der ersten bayerischen Prälaten stellte Lutz das wertvolle Rc'tter Kloster- archiv zur Veröffentlichung einer umfang- reichen landeseeschichtlichen Urkunden- edition, der Monume.nta Boica, zur Verfü- gung. Als Anerkennung für seine großen Verdienste verLeh ihm schon 1763 die Baye- rische Akademie der Wissenschaften die Ehrenmitgliedschaft. DasKioster Rott am Inr hat »zum Vorsprung Bayerns auf dem Gebiet der landesgeschichtlichen Forschung wesentlich beigetragen«. >Um freiere Luft zu atmen, reiste er ein Jahr nach seiner Resignation in das von ihm so sehr geförderte Priorat Pillersee und wollte von dort aus seine Familie besuchen. Doch unterwegs, bei Lend im Dekanat Ta- xenbach in Salzburg. war er im Hafen der Ewigkeit angelangt. Am 4. Oktober 1777 um drei Uhr nachts erreichte ihn auf leisen Sohlen der Tod, der ihn durch einen schwe- ren Schlaganfall zu Boden drückte. Vom Lärm geweckt, eilten die Hausbewohner herbei, erfüllten das Haus mit Klagen und hoben den Sprachlosen, aber- nicht seiner Stimme und seines Verstandes Beraubten von der Erde auf. \Vährerc ihm der augen- blicklich erschienene Pfarrvikar des Ortes die Lossprechurig gab und die letzte Ölung spendete, versuchte c.er ras;--h herbeigerufe- ne Arzt alles Erdenkliche, den Sterbenden aus dem Rachen des Todes zu entreißen. Doch der Tod hat die Kunstdes Arztes genau so wie die der tausend Arzte von Troja zu- nichte gemacht. Am 5. Oktober 1777, dem Feste Maria vom Siege, hauchte Benedikt Lutz nach einem erneuten Schlaganfall um fünf Uhr morgens seine Seele aus. Die sterb- liche Hülle unseres liebenswürdigen Abtes brachte man zur Kirche Fieberbrunn, für die er als Vikar so eifrig tätig und als Vor- steher ausersehen war. Am 8. Oktober 1777 legte man ihn unter großem Zulauf seiner Tiroler Landsleute vor dem Hochaltar zur letzten Ruhe. Nur ein kleiner Stein, der nicht einmal seinen Familiennamen nennt, bezeichnet die letzte Ruhestätte - sein großes mit dem Wappen Lutz von Lutzenkirchen zu Grub geschmückte Monument ist und bleibt die Benediktinerabteikirche zu Rott am Inn. Das Lebenswerk unseres baueifrigen und kunstsinnigen Abtes Benedikt II. rühmt am treffendsten das Vorwort zum handgeschrie- benen Antiphonar, das der Rotter Konvent seinem »Hochwirdigsten Vater« 1764, also ein Jahr nach der Kircheneinweihung, in Verehrung und Dankbarkeit widmete: »... Wenn wir deine hervorragenden An- strengungen während der äbtlichen Regie- rungszeit betrachten, so glänzen vor allem jene, die darauf hinausgingen, daß du unse- rem Gott einen neuen und prächtigen Tem- pel bauest wie ein zweiter Salomon, ja mehr als Salomon ... In einer ungünstigen Zeit etwas besonderes zu bauen, kostet viel An- strengung und Arbeit. Mit dem Strom schwim- men kostet keine, gegen den Strom schwim- men sehr große Mühe. Alle Hindernisse hat deine noch größere Frömmigkeit überwun- den, ja wahrhaft übersprungen. Es erstand ein Gotteshaus - geschmückt mit Gemäl- den und Statuen, wie sie kaum von Apelles oder Phidias nachgeahmt werden können - gleich einer Meeresmuschel von Edelstei- nen ... Als heiliger Verschwender warst du bereit dafür alle zeitlichen Güter hinzuge- ben, um die Frömmigkeit als geistlichen Edelstein Allen zu erschachern, wie ein frommer Simonist . . . « Rinderzuchtverband Maishofen: Neuerlicher Preisrückfall Bei der am 12. November 1987 abgehalte- nen 516. Zuchtviehversteigerung kamen 355 Kühe und Kalbinnen der Rasse Pinzgauer zum Auftrieb, wovon 340 die Zulassung zur Versteigerung erhielten. Zu wenig verfüg- bare Lizenzen für die Exporteure und das zurückhaltende Interesse der bäuerlichen Käufer bremsten den Versteigerungsverlauf stark ein. 197 Stück oder 66 Prozent der ver- kauften Tiere erwarben Handelsfirmen für den Export nach Italien und die Bundesre- publik Deutschland. In der Endabrechnung notierten im Vergleich zur Versteigerung am 15. Oktober die Kühe um 5 419.— und die Kalbinnen um 5 803.— weniger. Kühe: Von den 241 aufgetriebenen Kühen wurden 232 bewertet und 205 zu Preisen von S 10.000.— bis 5 32.200.— verkauft. Kalbinnen: In dieser Gruppe gelangten 114 Stück zum Auftrieb, wovon 108 bewertet und 93 zu Preisen von 5 10.200.— bis 5 22.400.— verkauft wurden. Die nächsten Absatzveranstaltungen des
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