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Landeshauptmann-Stellvertreter Hans Tanzer (links) und Landtags-Vizepräsident Prof Walter Kantner nehmen zu Problemen im Bezirk Stellung. Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. November 1987 Weniger Ausnahmen für Lkw-Nachtfahrverbot Privatzimmerkomfort soll verbessert werden Nach dem Motto »Politiker sollen mehr zum Volk rücken« will die SPÖ Tirol die Be- zirkstage forcieren. Zu einem solchen Be- zirkstag weilte kürzlich Landeshauptmann- Stellvertreter Hans Tanzer im Bezirk Kitz- bühel und nahm bei einer Pressekonferenz zusammen mit Landtagsvizepräsident Prof. Walter Kantner zu Verkehrsproblemen im Bezirk Stellung. Der Verfassungsgerichtshof hat durch seine Entscheidung, daß das Lkw-Nacht- fahrverbot auf der Loferer Bundesstraße B 312 rechtens ist, die Belästigungen der Be- völkerung an dieser Transitstrecke richtig eingeschätzt. Die Unkenrufe der Wirtschaft mit ihren angekündigten negativen Auswir- kungen haben sich nicht bestätigt. Da die derzeit ausgestellten 344 Nachtfahr-Son- derbewilligungen noch zu viel sind, sollen diese nach Auslaufen im März 1988 redu- ziert werden. Da die Osterr. Bundesbahnen auf Grund einer Anfrage erklärt haben, auf der Westbahnstrecke noch eine zusätzliche Gütertransport-Kapazität von fünf Millio- nen Tonnen aufnehmen zu können, sollen in Zukunft mehr Waren mit der Bahn transpor- tiert werden. Alle Unternehmer mit Aus- nahmegenehmigungen werden in Kürze schriftlich davon verständigt, daß die OBB in der Lage sind, zusätzliche Transporte zu übernehmen. Obwohl die Fahrt von Wien nach Vorarlberg etwas länger dauert als mit dem Lkw, müßte es doch möglich sein, durch offensive Wirtschaftspolitik mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu bringen. Ab März 1988 sollen strengere Maßstäbe gesetzt und bis zu zehn Prozent der jetzigen Sonderbewilligungen eingezo- gen werden. Das von den ÖVP-Politikern des Bezirkes Kitzbühel vor einigen Wochen vorgeschla- gene Projekt einer Hang-Tunnel-Trasse für die B 312 zwischen Erpfendorf und der Inntal-Autobahn bezeichnete Landtagsvize- präsident Walter Kantner als »reichlich un- ausgegoren«. Nach einer telefonischen Rückfrage bei der Landesbaudirektion er- klärte LH-Stv. Tanzer, daß dort kein Auftrag für eine Planung vorliege. Nach privaten Überlegungen wären bei einem solchen Projekt ein 13 km und ein 5 km langer Tun- nel notwendig, was laut Tanzer derzeit illu- sorisch sei. Landtagsvize Kantner berichtete weiters über einen Antrag der SPÖ-Abgeordneten im Tiroler Landtag, worin die Landesregie- rung aufgefordert wird, die Richtsätze der finanziellen Zuwendung für Förderungsan- suchen um Gewährung von Baukostenzu- schüssen für Privatzimmervermieter zu überprüfen und der Zeit entsprechend anzu- heben. Die Begründung hiefür: Die Nächti- gungen bei den Privatzimmervermietern sind stärker rückläufig als bei allen Beher- bergungsbetrieben. Dem Trend entspre- chend erscheint daher eine Anhebung der Komfortausstattung der Privatzimmer als vorrangig. Die im Budget dafür vorgesehen gewesenen Mittel wurden in den letzten Jah- ren nie voll ausgeschöpft. In den zuständigen Ausschüssen der Tiro- ler Landesregierung wurde die Aufstok- kung um bis zu 50 Prozent gutgeheißen, der Landtag und die Landesregierung müssen allerdings noch zustimmen. Die deutlich er- höhten Förderungssätze sollen einen unmit- telbaren Investitionsanreiz zur Folge haben. Die Effizienz dieser Maßnahmen wird er- höht, wenn gleichzeitig eine Befristung dieser Aktion mit 31. Dezember 1989 er- folgt. So sollen z. B. folgende Baukostenzu- schüsse gewährt werden: Für den Einbau einer Heizung in Zimmer 5 2000.—, für Einbau eines Bades mit WC in Zimmer S 9000.—, für Einbau einer Dusche mit WC S 7500.— und für den Einbau einer Toilette 5 2500.—. Für die Einrichtung von Früh- stücks- bzw. Aufenthaltsräumen soll es 5 12.000.— an Förderungsmittel geben. Wie Prof. Kantner weiters ausführte, sinkt der Anteil der Privatzimmer von Jahr zu Jahr. Stand das Verhältnis früher noch 1:1, so stehen jetzt einem Privatzimmer zwei gewerbliche Unterkünfte gegenüber. Mut zum bäuerlichen Leben Bauer sein heißt mehr als produzieren Die Bezirksvorstände der Landwirt- schaftsmeister und Meisterinnen der ländli- chen Hauswirtschaft der Bezirke Kitzbühel und Kufstein veranstalten am Dienstag, 24. November 1987, im Gasthof »Feldwebel« in Söll einen Vortrag zum Thema: »Mut zum bäuerlichen Leben.« Referent: Sepp Rotten- eicher, Nebenerwerbsbauer und Landvolk- referent aus Passau. Beginn 20 Uhr. Bezirkslandwirtschaftskammer Kitzbühel: Vorträge in Oberndorf, Going, Fieberbrunn und Reith Oberndorf: Dienstag, 24. November, Gasthof »Penzing«. Informationsveranstal- tung über-Baufragen bei Neu- und Umbau von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden. Be- ginn 9.15 Uhr. Referenten: Bezirkssekretär Ing. Hans Staffner, Wirtschaftsberater Hans Bachler, Ing. Hans Wendelin, LHB Helga Radinger und Wirtschaftsberater Ing. Franz Eberharter. Going: Mittwoch, 25. November, »Dorf- wirt«. Fortbildungsveranstaltung zum The- ma: »Klärschlamm - Dünger oder Sonder- müll?« Referent Ing. Josef Walder. Beginn 20 Uhr. Fieberbrunn: 26. November, Gasthof »Obermair«. Fachveranstaltung zum The- ma: »Fütterung und Milchinhaltsstoffe.« Beginn 20 Uhr. Referent Ing. Hans Petyrek. Ab 19.30 Uhr besteht die Möglichkeit, dem Referenten Futterproben zur Beurteilung vorzulegen. Achtung, Kinderlähinungs-Impfaktion! Am Montag, den 9. November 1987, be- gann bundesweit wieder die Polio-Impf- aktion und dauert bis zum 16. April 1988. Alle Erwachsenen, deren letzte Kinderläh- mungsimpfung 10 Jahre und länger zurück- liegt, werden daran erinnert, Ihren Impf- schutz mit einer einmaligen Impfung auffrischen zu lassen. Personen über 21 Jah- re haben eine Impfgebühr von S 15.—zu ent- richten. Im Gesundheitsamt der Bezirkshaupt- mannschaft Kitzbühel, Pfarrau 1, Tel. 0 53 56 / 22 31, besteht während der Amtsstunden (Montag bis Freitag 7.30-12.30 Uhr, Montag bis Donnerstag 13.30-17 Uhr) für Kleinkinder und Er- wachsene jederzeit Impfmöglichkeit. Schulkinder erhalten in den Volks- und Hauptschulen bzw. im Bundesrealgymnasi- um St. Johann ihre Auffrischungs- impfungen. Die Impfungen für Kinder sind kostenlos. Um eine rege Impfbeteiligung ersucht Ihr Amtsarzt Dr. A. Weithaler.
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