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Donnerstag, 24. Dezember 1987 Kitzbüheler Anzeiger Seite 33 Damen: 2. Christine Winkler, Waidring. Jugend 1, männlich: 3. Werner Baumann, Fieber- brunn; 4. Walter Gapp, St. Johann. Jugend II, männlich: 1. Michael Schenk, St. Jo- hann. 3. Markus Kürschner, Reith; 5. Roland Rier, Waidring; 11. Raimund Stanger, Kitzbühel. Zum Bambergischen Besitz gehörte auch die später errichtete Burg Mümchau mit den dazu gehörenden Gütern und der feste Sitz Lebenberg, früher Pfaffenberg ge- nannt. Wallreste dieser alten Burg sind auf der Höhe noch schwach zu orten. Neben Bamberg bestand als zweite große Grundherrschaft bis gegen 1100 das Hoch- stift Regensburg. Das Brixental gehörte ihm seit dem Jahre 902 (Schenkung des Adeligen Ratold). Die Bambergische Oblai bestand bis 1594. Heinrich II. war, nicht ganz ohne Rück- sicht auf die Reichspolitik, ein großzügiger Görner der Kirche. Das trug ihm auch herbe Kritik ein. Er hat nach einem zeitgenössi- schen Bericht dem Bistum Bamberg mit »maßloser Freigebigkeit eine kaiserliche verschwenderische Bestiftung, die in der Geschichte ihres gleichen sucht, zuteil wer- den lassen«. Und bei dieser verschwenderi- schen Bestiftung waren als Gründungsbe- sitz die 90 Höfe um Kitzbühel herum. Darüber hinaus gehörten im weiteren Be- reich zum Dotationsgut Heinrichs II. an die Kirche Reichenhall, Aibling, Besitz in Oberösterreich und viele Güter in der Stei- ermark und in Kärnten. Man kann sagen, daß ein großer Teil des bayrischen Königs- tes, Johann Perterer, die Erbhofurkunde feierlich überreicht. Am Vormittag gingen die Gemeindevertretung, die Schuljugend mit der Familie Perterer unter Vorantritt der Ortsmusik in die Kirche. Am Nachmittag fand im Gasthof »Edelweiß« die Überrei- chung der Erbhofurkunde durch Bezirks- hauptmann Dr. Neuner statt. Die Begrü- ßung erfolgte durch Bürgermeister Gais- bichler. Seit 1648 ist der Schipfihof im Besitz der Familie Perterer. Kitzbühel-Stadt und -Land vereint. Am 3. Dezember 1937 wurde vom Tiroler Landtag der Zusammenschluß der beiden Gemeinden Kitzbühel-Stadt und Kitzbühel- Land beschlossen. Mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 1938 gibt es nur mehr ein Kitzbühel. Ein Zustand wird damit wieder herge- stellt werden, der früher ja bestanden hat. Für alle Welt gab es und gibt es nur ein Kitz- bühel. Und bis um die Mitte des vorigen Jahrhunderts war es auch so. Erst um diese Zeit ist eine selbständige Landgemeinde Kitzbühel entstanden. Die Einigungsbestre- bungen gehen schon auf das Jahr 1923 zu- rück. Geschäftszeit zu Maria Empfängnis. Am Mittwoch, 8. Dezember 1937, ist der Herren AK: 4. Hansjörg Baumann, Fieberbrunn; 6. Herbert Tamegger, Kössen. Die Ergebnisse regen sicher manchen an, das Training zu verstärken und es warten alle auf die entsprechende Schneelage. gutes, das aus viel Odland, riesigen Waldun- gen und auch Bergland bestand, zum Kir- chengut geworden ist und dann auch teilwei- se kultiviert wurde. Die Bevölkerungszahl wuchs und weichenden Bauernkindern mußten Höfe zur Bewirtschaftung zugeteilt werden. Man könnte glauben, daß der König und Kaiserbei derartiger »Verschleuderung« sei- nes Besitzes verarmt wäre. Dem warjedoch nicht so, denn zu seiner Zeit war das Deut- sche Reich in der besten Finanzlage von eh und je. Das brachte das Finanzgenie Hein- rich recht handfest wie folgt zuwege: Zur Zeit der Thronbesteigung Heinrich II. war die Deutsche Kirche unermeßlich reich. Sie wurde Großgrundbesitzerin und hat keine Weiterveräußerung oder Vererbung ihres Eigentums zu befürchten. Andererseits war aber auch ihre Bedeutung außerordentlich. Die großen Reichsabteien hatten Hof- und Kriegsdienste zu leisten, waren Zentren von Kunst und Kultur, stellten die Architekten für den Bau der gewaltigen Kaiserdome in der Sachsen- und Salierzeit, lehrten die Bauern intensiven Anbau und ebensolche Viehhaltung zu betreiben, kultivierten Brachland heran, pflegten die Wissenschaf- ten und fungierten für Reisende als Her- Verschleiß von Lebensmitteln und der Ta- bakverschleiß von 8 bis 11 Uhr vormittags gestattet. Alle sonstigen Geschäfte haben an diesem Tag geschlossen. Kitzbühel. Geschäftsjubiläum. Am 4. Dezember 1937 feiert die in allen Bevölke- rungsschichten geschätzte Frau Zenzi Haßl, Besitzerin des Weinhauses »Roter Adler«, ihr 25jähriges Geschäftsjubiläum. Eisschützenclub Kitzbühel. Der Fest- ausschuß des 1. Tiroler Eisschützenclubs Kitzbühel, dem die Durchführung des am 15. und 16. Jänner 1938 auf dem hiesigen Sportplatz stattfindenden Wett-Eisschie- ßens um die Tiroler Landesmeisterschaft obliegt, hielt am 28. November im Gasthof »Jägerwirt« eine Sitzung ab, bei welcher auch der Präsident des Reichsvereins und Obmann des Tiroler Landesverbandes, Herr Silbermaier, Fügen, und die Herren Baron v. Mensshengen und Koidl, Aurach, teilnahmen. Obmann des Festausschusses Anton Hölzl. Groß-Kitzbühel. Abgeordneter Martin Pichler, Wörgl, dem Tiroler Landtag über die Schaffung von Groß-Kitzbühel, d.h. die Vereinigung der Gemeinde Kitzbühel-Land mit Kitzbühel-Stadt. Er gab einen ge- bergen. Die Beschäftigung mit all diesen Dingen des Lebens und der Reichtum zogen aber mit der Zeit zwangsläufig Verführungen al- ler Art nach sich. Die Gottesmänner ließen es sich wohl ergehen, lebten sozusagen in Saus und Braus, speisten und tranken vor- züglich, huldigten der Jagd und Fischerei, fuhren oder ritten flott über Land, stolzier- ten in eleganter buntmodischer Kleidung und damit auch in hautengen Hosen einher und kümmerten sich um die holde Weiblich- keit bei weitem mehr als es mit den Kloster- regeln und den Gelübden vereinbar gewesen wäre. Und all diesen Annehmlichkeiten be- reitete König Heinrich H. einjähes Ende. Er fand, daß allzu großer Reichtum der Geist- lichkeit nicht gut tat, weiters, daß für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung im Reiche viele vermögende Bistümer, Kir- chen und Klöster wichtiger waren als eine geringere Zahl übermäßig reiche Abteien. Er erinnerte die Klöster mit Nachdruck an die Regel des heiligen Benedikt (Gehorsam, Armut und Keuschheit), setzte Reformäbte ein, ließ sich Güterverzeichnisse aufstellen, kassierte alle Einnahmen, die über einen al- lerdings nicht kleinlich bemessenen Bedarf hinaus gingen und spendete die so gewonne- nen Mittel zum Teil jenen Kirchen und Klö- stern, die sie zu ihrer Entwicklung dringend brauchten. Mit Zuwendungen band er auch die hohe Geistlichkeit an sich. Dieses harte Reformwerk war ein sehr gelungener Streich des Königs. Es wurde die Wirtschaft weiträumig angekurbelt, die Klöster waren trotz des Aderlasses bald wieder Mittel- punkte des Glaubens und der Kultur und Heinrich gewann das nötige Geld, um seine Politim durchzusetzen und auch militärisch abzusichern. schichtlichen Rückblick über die beiden Ortsgemeinden, die vor dem Jahre 1840 be- reits vereinigt waren. Die Vereinigung der beiden Gemeinden erfolgte ohne Zwang in beiderseitigem Einvernehmen. In der neuen Stadtgemeinde Kitzbühel werden die Gemeindeabgaben mit demsel- ben Ausmaß und nach gleichen Grundsät- zen ausgeschrieben. Doch darf im Gebiet der bisherigen Ortsgemeinde Kitzbühel- Land in den Jahren von 1938 bis 1957 der Gemeindezuschlag zur Landesgrundsteuer nicht höher als 500 Prozent, zur landwirt- schaftlichen Gebäudesteuer nicht höher als 400 Prozent sein. Jochberg. Zwei Todesfälle an einem Tag. Am 6. Dezember 1937 hielt der Tod in unserer Gemiende große Station. Zwei un- serer Mitbürger wurden ins Jenseits ab- berufen. Unerwartet starb nach kurzem, schweren Leiden der Gemeindewaldaufseher und Kassier Leonhard Schipflinger, allgemein der » Schatzvater« genannt. Ein edler, selbst- loser Mann, immer hilfsbereit, von seltener Treue zur Gemeinde, hat er im 68. Lebens- jahr sein Leben viel zu früh beendet. Die Pfarrgemeinde verliert in ihm auch den Kir- chenprobst und Kirchensammler. Der 1. November des Jahres 1007 n. Chr. Ein Markstein im Landbau im Bereiche Kitzbühel Von Dr. Herbert Sandner, Innsbruck-Kitzbühel II. Teil und Schluß
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