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Kitzbühel im Österreichbild Das ORT-Team, von links Dieter Gessl (Kamera), Dr. Michael Motz (Gestalter) und Mi- chael Svec (Ton). Denkanstoß zum Schutz des »Parkhotels« Das »Parkh.9te1« in Kitzbühel, Herbst 1987, erbaut nach den Plänen von Architekt Baumei- ster Otto Schmid, Innsbruck, 1902/1903. Eröffnet am 12. Juli 1963 mit 150 Betten; erweitert 1909 auf 200 Betten. Erster Name: »Hotel Kitzbühel«, dann » Grandhotel«, nun »Parkhotei'«. Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Donnerstag, 31. Dezember 1987 Leserbrief von Frau Dr. Gertrud Heß-Haberlandt, Wien - Kitzbühel, vom 22. Dezember 1987: »Nach meiner Erinnerung sind ungefähr vier Jahre vergangen, seit erstmals das Ge- rücht über einen geplanten Abbruch des ‚Grandhotels' (jetzt ‚Parkhotel') durch Kitz- bühel geisterte. Damals sprach sich ein namhafter Autor in der Tageszeitung ‚Die Presse' gegen diesen Gedanken aus. Auch ich schickte Ihrer Zeitung dazu einen Leser- brief (24. Juli 1983). Inzwischen ist man weltweit von der Ab- bruchmentalität zugunsten neuer wirt- schaftlich rentablerer Bauten abgerückt, so- ferne es sich bei den alten Gebäuden um örtliche Wahrzeichen vergangener Zeiten handelt, und ist gut damit gefahren. Es wur- den erfolgreich Wege gesucht und gefun- den, alte Substanz mit modernem wirt- schaftlichen Denken in Einklang zu bringen. Das ‚Schloßhotel Lebenberg' ist in Kitzbühel das beste Beispiel dafür. Hat man hier etwa das alte Schloß abgebrochen, um den kostbaren Baugrund wirtschaftlicher zu nutzen, oder war man klug genug, ‚nur einen Zubau' anzufügen? (Oder durfte man aus Gründen des Denkmalschutzes nicht anders?) Hätte ein Neubau allein die gleiche Anziehungskraft? Wie auch immer, die Kassa stimmt! (Nur durch ein Machtwort des Bundes- kanzlers wurde erreicht, daß internationale Konferenzen aus der Wiener Hofburg in das neuerbaute supermoderne Konferenzzen- trum übersiedeln mußten!) Felsblock um Felsblock der Kitzbüheler Breccie vom Kitzbüheler Hausberg, dem Hahnenkamm, gebrochen, haben die Bau- ern mit Roß und Wagen für den Bau des ‚Grandhotels' herbeigeschafft, und zu einer, vor mehr als 80 Jahren einmaligen bauli- chen Leistung beigetragen. Ein großartiges Parkareal sucht noch heute seinesgleichen. Und da soll es nicht möglich sein, durch in- ternen Umbau des Gebäudes und Zubauten dahinter im Gelände das Antlitz des Hotels zu erhalten? Vorerst entstehende Mehrko- sten werden jahrzehntelange Mehreinnah- men zur Folge haben. Besteht beiden Kitzbüheler Hoteliers und Gastwirten solch enormes Interesse an einem Monsterkonkurrenzbetrieb? Wer ei- gentlich hat dies? Kitzbüheler Bürgern werden große Opfer abverlangt, wenn sie im alten Stadtkern Häuser innen umbauen wollen, denn nach außen hin muß alles unversehrt erhalten bleiben. Und nun soll ein Wahrzeichen von Kitz- bühel fallen aus reinem Profitstreben? Die Stadt und ihre Menschen verdanken Dr. Ek- kehard Kofler, seinem einstigen Besitzer, so viel, daß es sehr angebracht ist, die besten Kräfte zu mobilisieren, um zu einer Lösung zu kommen, die nicht die Zerstörung des ‚Grandhotels' voraussetzt. Es ist mir unwichtig und auch nicht be- kannt, wer immer seine Erhaltung betreibt. Mir kam es darauf an, Denkanstöße zu ge- ben, ehe es vielleicht zu spät ist.« Am 22. Cezember 1987 weilte ein Auf- nahme-Team des ORF in Kitzbihel, uni einen Ferrsehfilm über Kitzbühel zu dre- hen. Mittelpunkt der Drehaiteitei war das Heimatmuseum mit der reichen Sammlung aus dem rzeitlichen Bergbau, der Urnen- felderzeit mit den Funden vom Lebenberg, die Urzeit des Skilaufes mit Franz Reisch, die Skier von Franz Reisch, mit welchen dieser im März 1893 das Kitzbüheler Horn bestieg und die erste Skiabfahrt absolvierte, die Skier von Toni Sailer, mit welchen dieser 1956 den Abfahrtslauf bei den Olympischen Winterspielen in Cortina gewann. die Skier von Ernst Hinterseer, Olympia-Gold im Slalom von Squaw Valley 196C, alte Winter- spertgeräte wie Bob (von Sepp Cullek), Skeleton, Monogleith und Skiwolf und über den Bau der HalnenkarnmDahn aus der Zeit von 1926 bis 1928. Oberschulrat Peter Brazlstätter begleite- te cann das ORF-Team zu den Pochwerks- Ruinen im Kelchalmgraben, wo ebenfalls Aufnahmen gemacht wurden. Das ORF-Team wurde auch vom Stadt- amisdirektor Dr. Vitus Gr.inwald und vom Direktor des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel, Dipl. -Kfm. D:. Josef Ziepi, un- terstützt. Gesendet wird der Fibi im Österreichbild am Samstag, 12. März 1988, von 18.30 bis 19 Uhr.
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