Kitzbüheler Anzeiger

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Rennleiter Toni Sai1'e.r bei der Mannschaftsführe,-sitzurg. Streiflichter Eine Nachlese zum 47. Internationalen Hahnenkammrennen Fortsetzung von ktzler Ausgabe Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. Februar 1987 Wußten Sie schon, was es mit diesem grDßen Hahnenkammgc- sicht auf sich hat? Es ist jener gespannte Ge- sichtsausdruck des OK-Präsidenten Dr. Christian Poley, der d.e S:immung wieder- spiegelt, wenn Fehler gemacht werden und manchmal in der Hekt:k etwas daneben- geht. Manchmal schaut dann das sogar furchterregend aus. Heuer mußte er dieses große HK-Gesicht nie aufsetzen, der Chri- stian. Ja, auch sein Gesicht strahlte und glänzte manchmal sogar wie ein biankge- putzter Taler. Klapp doch aLes bestens, ab- gesehen von einigen kleinen Pannen, die es bei einer MonsterveralzstaitLng in der Grö- ßenordnung eines Halinenkammrennens einfach geben mul -'a, er konnte sogar lo- ben, obwohl das bei ihm selten der Fall ist - kein Wunder, trägt er als OK-Präsident und Mittelsmann zur FIS e5en die Verantwcr- tung für eine gute Abwicklung der Konkur- renzen. Wußten Sie schon, daß Kitzbühel heuer zwei Premieren auf einmal erlebte? Ers:eris gab es durch die Verschiebung der Abfahrt zwei Konkurren- zen an einem Tag. Dies war zwar keine Welt- aber eine Osterreichprerniere. Abfahrt am Vormittag und mit nir einer Stunde Inter- vall kurz'darauf der Slalom. Welche organi- satorischen Probleme ca zu bewältigen wa- ren, das kann ein Außenstehender nur erahnen! Einige werige Beispiele sollen diese Schwierigkeiten aufzeigen: Zwei Pi- sten mußten zur gleichen Zeit präpariert werden, denn Hunderte von Gästen waren nach dem abg esagterr Abfahrtslauf über die Piste gebraus: un(f hat:en diese zum Teil in einen arg desolaten Zustand gebracht. Mit dem DRF gab es neue Konditionen unc Ter- mine für eine TJbertragung aiszuhandeln, für c.ie Sorintagabfahrt mußte laut RegIe- rr.ent der FIS eine neue Auslosung erfolgen utrd daher mußten neuerlich 15.000 Ab- fahrts -Star tlisten im Rennbüro gedruckt werden Da der ORF zur Ubertragung bei- der Bewerte nir eine':)-.stimmte Anzahl v---n Kameras zur Verfügung hat, wurden bis dato, diese auf der Abfahrt nach Beendi- gung des Rennens abgebaut - heuer muß- ten sie aus Zeitgründen mit dem Hub- schrauber zum Torlauf geflogen werden. Das Zielbancl des Abfahrtslaufes hieß es ans Torlaufziet neu zu montieren und die Werbetafeln (Kitzbühel und Tirol), die am Starthaus Ab±ahr: angebracht waren, muß- ren ebenfalls in Windeseile zum Slalom- starr. Mit diesen 4 m langen Ungetümern auf dem Rücken. fuhren Fips Pisch! und Hermann Star.ger über die vereiste Streif... Alle Probleme. und deren gab es viele, wurden gelöst. ja sogar g!nzend gelöst; möglich war dies jedocl-i nur durch eine ge- naue Flanjng und ein perfektes Teamwork. Be der ?weiien Premiere, die in Kitzbü hei treuer stattfand. spiel:e eine Frau die Ha.rptrolle. Zum erstenmal in der Ge- schi:hte des HKR war es Aufgabe einer Frau. d:e Schirmherrschaft über das Ren- nen zu übernehmen. Als neuer designierter Miriis:er für in:errichi, Kunst und Sport oblag diese Arfgab•e Frau Mag. Wide Haw- licek. Bei der Eröffnung war es ftr sie zwar das 27. statt das 47. Hahnenkammrennen. aber warum sollte einem Minister nicht auch einmal ein Lapsus passieren, ein h-:lei- ner Fehler-, der nur allzu menschlich ist. Wie sehr die Frau Minister Kitzbühel rersönlich schätzt und welch hohen Stellenwert sie un- serer Stadt als Sportstadt einräumt, ließ sie in ihrer Ansprache beim Empfang auf Schloß »Lebenberg« in netten Worten an- klingen (siehe Foto). Wußten Sie schon, wer sich bei diesem hochoffiziellem Anlaß als vollendeter Kavalier zeigte und die Frau Minister mit einem geradezu vollendetem Handkuß begrüßte? Wer könnte es anders sein als der Präsident des Skiklubs, der nicht nur organisatorisch eine Klasse für sich ist, aber auch auf dem glatten Parkett der Repräsentation eine fabelhafte Figur macht. Mit viel Charm bemerkte die Frau Minister, daß eigentlich nur ein echter Wie- ner diese noble Geste gekonnt beherrschen kann, aber unser Präsident in dieser Hin- sicht ihren Wiener Landsleuten in keiner Weise nachsteht. Kennen Sie schon die Geschichte von der wohl nettesten Tat, die während dieser letzten Tage gesetzt wur- de? Nur Kinder sind dazu imstande und Kitzbüheler Kinder waren es und zwar die Klasse lila der Volksschule. Diese Buben und Mädchen dieser Klasse hatten die fa- belhafte Idee, den nicht gerade von Erfolg verwöhnten österr. Rennläufern in Form einer Zeichnung Glück für das Hahnen- kammrennen zu wünschen. Unter Anlei- tung ihrer Klassenlehrerin (Frau Irmgard Huter) wurde im Zeichenunterricht ge- zeichnet und gemalt, es wurde ausgeschnit- ten und geklebt und so entstand ein kleines Kunstwerk in Form einer Collage, das die Rennfahrer auf der Streif zeigt. Seppi Poley durfte dieses nette Geschenk stellvertretend für seine Mitschüler den Renn-fahrern über- reichen. Es fand so viel Gefallen, daß es während der gesamten Hahnenkammwo- che den Speisesaal im »Bruggerhof« zierte - nun hat es nach Aussage von OSV- Präsident A. Koller in den Räumlichkeiten des ÖSV in Innsbruck ein bleibendes Heim gefunden (siehe Foto). Die »Polleybuben« mit dem Präsidenten des OS V, A. Koller, vor dem Bild, das die Klasse lila den österr. Rennläufern gewidmet hat.
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