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Zur Wiedervereinigung von Kitzbühel-Stadt und -Land vor 50 Jahren III. Teil Kitz!?ühel, im Hintergrund .der Sinwellkopf, vorne die alte Traunsteinerbrücke, vormals I4äcsetsteg. Seite 38 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. März 1988 Fortsetzung zum Protokoll des Stadtrates aus dem Jahre 1937 Eine neuerliche Begehung in Anwesen- heit der Hofräte Dr. Daser und Dr. Geiger von der Landeshauptmannschaft (Landes- regierung), Bez irkshaup:mann Dr. Neuner und Saniätsrat Dr. Seelig, bei welcher Bür- germeister Herold nacidr.cklich darauf verwies, im Höglfeld bauen zu wollen (Schlachthaus), verblieb die Kommission beim Pla:z unterhalb des Bahnhofes. Auf ie Einwände des Bürgermeisters, daß die Ein- gemeindung dieses Gebietes jedenfalls auf Schwierigkeiten stoßen wiri, wiesen ie Her- -en der Landesregierung darauf hin, daß sie bei ihrer vorgesetzten Behörde Jen notwendigen Siandpunki der sanitären For- derungen vertreten werden. Von der Bezirkshaupilrannscha ft ge- drängt, den Bau des Scirlachthofes so schnell wie möglich fertigzustellen, erhielt Bürgermeister Herold den Auftrag, den aus- erseLerien Baupltz (heute Bauhof der Stadtgememde' anzukaufen. Es 'urde aunh bekannt, daß bei der Lanceregierung e1 Stimmung für den Zusammenschluß der beiden Gemeinden bestehe, für alle Fälle aber die Eingemeindung des betreffenJ.en Gebietes als sicher gelte. Bei der von cer Bezirkshauptmannschaft einberufenen ersten Zusammenkunft der Vertreter von Kitzbühel-Stadt und :Land in Anwesenheit des Vertre:ers der Landesre- gierung Hofrat Baron Dr. Odelga gab Bür- germeister Herold der. Standpunt des Stadtra:es bekannt: Wird deStadtgemeinie zur Erbauung des Schlacrithofes ezwun- gen, besteht die Stadt auf die Eingemein- dung des betreffenden Crtsteiles. Die Grenze ist die Bundesbahn, begin- nend bei Ecking, hinaus bis zur Bahn- übersetzung nach Reit, von dort an ist die Grenze die Bruggergasse bis Hinter- brugg, dann der Weg durch die Felder des Walderbauern hinüber nach Haus, wei- ter durch das Hausertal bis zur Schwar- zen Brücke. Von dort wieder bis zur Ei- senbahn bis herauf zum Unterlauf des Ehrenbaches. Also einschließlich des Le- benlierggebietes und des Schwarzsees. Dazu noch Herold: In diesem Gebiet be- stehen nur acht reine Landwirtschaften, 16 gemischte Betriebe, deren Einkommen zur: Großteil a --is nichtlandwirtschaftlichen Zweigen besteht. Außerdem sind :n dieser-- G--bi--t ieser: Gebiet noch 115 Objekte, welche mit der Landwirtschaft in keiner Weise in Zusam- menhang stehen und die zum Großteil denn Fremdenverehr dienen. Nun ist es eine be- kannte Tatsache, daß iie Landgemeinde nicht in der Lage ist, auch nur das geringste für Weganlagen, Staubfreimachung, Be- leuchtung, Kanalisierung usw. zu tun un. der Landgemeinde-Bürgermeister erklärt bei jeder Gelegenheit, daß die Lanlgemeii- dc außer der Grundsteuer keine Einnahmen habe und infolgedessen auch kein Geld für irgendwelche Zwecke des Fremdenver- kehrs ausgeben könne. Nun ist aber gerade das Gebiet des Schwarzsees das allerwichtigste für den So,merfremdenverkeh - und die Betreuung dieses Gebietes umso wichtiger, weil der Sommerfremder-verkehr in den letzten Jah- ren schon sc weit zurückgegangen ist, daß eine Besserung unbedingt notwendig er- scheint und dies sicher auch im Interesse der Bauernschaft liegt. Darüberhinaus hat Graf Schlick die gan- zen Gründe um Schloß Lebenbeng herum zum Verkauf ausgeschrieben, vier davon sind schon verkauft und es wird am Leben- berg dasselbe Durcheinander geschaffen wie auf der Sonoseite, wo man, ohne sich uni die Zukunft zu kümmern, darauflos ge- baut hat und heute ohne Straße, ohne Licht und ohne Kanalisation ist und bei der Land- gemeinde vergebens um die Einführung dieser wichtigen Einrichtungen vorspricht. Es ist nicht schwer auszurechnen, daß die Anlage einer ordentlichen Straße und die Straßenbeleuchtung am Sonnberg, wo in den letzten fünf Jahren 42 neue Häuser ge- baut wurden und die Kanalisierung dieser Fraktion an die 100.000 Schilling verschlin- gen würde und daß die Landgemeinde wohl kaum in der Lage ist, diese Aufwendungen für das Sonnseitviertel zu machen. Es wird nicht lange dauern, so entsteht im Schwarz- seegebiet und am Lebenberg der gleiche Zustand. Wenn die Stadtgemeinde die Einverlei- bung dieses Gebietes fordert, so tut sie das nur im allgemeinen Interesse des Fremden- verkehrs, wobei sie sich wohl bewußt ist, daß sie auf eine Reihe von Jahren für die Ver- schönerung dieser Ortssteile große Mittel aufwenden muß. Schließlich wies Herold noch auf folgen- den Beschluß des Stadtrates hin: Antrag an die Landesregierung auf Enthebung der Verpflichtung zur Errichtung eines Schlacht- hofes, womit sich alles andere selbst regle bzw. alles beim alten verbleibe. Begründung: Die Stadtgemeinde ist in g-- ordneten finanziellen Verhältnissen. Ihre Einkünfte sind ausreichend, um allen Ver- pflichtungen nachkommen zu können. Falls jedoch die Landesregierung auf dem Bau des Schlachthofes bestehe, verlange die Stadtgemeinde die Regulierung der Ge- meindegrenzen wie angegeben, zuzüglich einer Grenzberichtigung am Hah- nenkamm. Eine Abtretung auch nur des kleinsten Gebietes an die Landgemeinde wird un- ter allen Umständen abgelehnt. (Die Landgemeinde verlangte als Grenze ver- mutlich das Jochberger Tor.) I1'l Teil und Schluß folgt! HBLA für wirtschaftliche Berufe in Saalfelden In der Zeit zwischen 15. Februar und 24. Juni 1988 können Schülerinnen und Schüler an der HBLA Saalfelden angemel- det werden. Die Schule führt zwei Schultypen: Die dreijährige Fachschule für Bürokaufmann, Kellner, Hotel- und Gastgewerbeassistent und die fünfjährige HBLA für Bürokauf- mann, Großhandelskaufmann, Industrie- kaufmann, Reisebüroassistent, Hotel- und Gastgewerbeassistent, Kellner und Koch. Das Ausbildungsprogramm der fünfjäh- rigen HBLA bietet neben der Berufsausbil- dung eine umfassende Allgemeinbildung, den Maturaabschluß und somit die Voraus- setzung für ein Studium an Akademien und Universitäten. Anmeldung ab sofort. Anmeldeformula- re und Informationsmappen können unter Tel. 0 65 82 / 2195 angefordert werden.
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