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Seite 24 Jc(Jtzbübeler e Unzeiger Samstag, 16. April 1988 Dänische Schulklasse besucht Polytechnischen Lehrgang Brixen im Thale Gesangseinlagen Singkreis »Wagramer Grenadier-Marsch: v. J. Wie- demann - B. Hartmann »Visit to Georg Gershwin«, ein Potpourri mit den schönsten Melodien, Bearbei- tung Vlad Kabec »Zwei Herzen und ein Schlag«, Polka v. Antonin Ulrich »Auracher Musikanten«, Marsch von Ernst Neumayr Marschversteigerung Zum Ausklang spielt die »Familienmu- sik Beitzacher«. Auf Ihren geschätzten Besuch freut sich die Musikkapelle Aurach. 7) 1 7gej~ ) ~VC1W1 Ti [ Fremdenverkehrsverband Aurach: Gästeehrung Folgende Auracher Stammgäste wurden für ihre langjährige Treue zu Aurach in pri- vatem Rahmen geehrt. SILBER Vicky Worthington GB Fam. Helmut Engl GOLD Freda Worthington GB 15 J. Fam. Helmut Engl Derek Worthington GB 15 J. Fam. Helmut Engl Kürzlich besuchte den Polytechnischen Lehrgang Brixen im Thale eine Schulklasse aus Kolding, die in Westendorf Skiurlaub machte. Kolding ist eine Stadt, etwa in der Größe von Innsbruck, im südlichen Däne- mark an der Ostküste am Kleinen Belt ge- legen. Wir freuten uns natürlich besonders über den Besuch, aber auch über die persönli- chen Grüße des Bürgermeisters von Kolding und ein geschmackvolles Gastgeschenk. Die Verbindung wurde seitens der Klassen- lehrerin, Frau Tove Laursen, bereits im. Herbst 1987 aufgenommen. Die Schulklasse entsprach altersmäßig unseren Schülern. Allerdings ist das 9. Schuljahr in Dänemark anders strukturiert. Es gibt dort bereits die Gesamtschule, d.h., bis zum 9. Schuljahr werden alle Schüler ge- meinsam unterrichtet, erst dann treten die Schüler in verschiedene weiterführende Schulen über oder entscheiden sich für eine Lehre. Die Schüler haben auch die Mög- lichkeit, nach den neuen Pflichtschuljahren freiwillig noch ein zehntes zu absolvieren. Diese Möglichkeit gäbe es bei uns zwar auch, doch wird davon sehr selten Gebrauch gemacht. Es gab bisher auch eine Aufgliederung in Leistungsgruppen, die man in Dänemark »Stufung« nennt. Der Unterschied besteht darin, da» die Schüler bzw. die Eltern ent- scheiden, in welcher Leistungsgruppe der Schüler unterrichtet werden soll, während bei uns der Schülerje nach Leistung von den Lehrern eingestuft wird. Diese Stufung ist in Dänemark allerdings schon bald wieder Vergangenheit, denn man geht von dieser Leistungsdifferenzierung wieder ab, wäh- rend sie bei uns erst richtig im Anlaufen ist. Man glaubt in Dänemark, daß durch das Beispiel der besseren Schüler die Schwä- cheren zu besseren Leistungen motiviert werden und außerdem will man keine Glie- derung in bessere und schlechtere Schüler- gruppen. Bemerkenswert ist auch, daß in Däne- mark die Schüler von der ersten bis zur Stufe beisammenbleiben, wodurch eine innige Klassengemeinschaft entsteht. Die dänischen Schüler hatten Gelegen- heit, mit ihren Lehrern einigen Unterrichts- stunden beizuwohnen. Auch der persönli- che Kontakt zwischen unseren Schülern und den dänischen Gästen funktionierte ausge- zeichnet, da die Lehrer perfekt und die Schüler recht gut deutsch sprechen können. So war der Besuch eine schöne und nützli- che Abwechslung im schulischen Alltag des Polytechnischen Lehrganges Brixen im Thale, und es war auch ein kleiner Beitrag zur Völkerverständigung im Gedenkjahr 1988. Wir werden auch den Kontakt mit den Schulen in Kolding weiterhin pflegen, ob- gleich wir der Einladung, die Schule in Dä- nemark zu besuchen, nicht Folge leisten werden können. H. Sojer Polytechnischer Lehrgang Brixen im Thale: Schnupperlehre - ein Hit! 1200 Jahre Hof im Brixental (788-1988) Die »Schnupperlehre« in der derzeitigen Form gibt es nur im Polytechnischen Lehr- gang und sonst in keinem anderen Schultyp. Diese Schulveranstaltung dient vor allem dazu, daß die Schüler den zukünftigen Be- ruf und die Anforderungen der Arbeitswelt besser kennenlernen. Zeit der Betriebspraktischen Woche: Montag, 21. März 1988, bis Samstag, 26. März 1988. Aufteilung der Schüler: nach Orten: 16 Schüler in Hopfgarten, 8 Schüler in Wörgl, 2 Schüler in Söll, je 1 Schüler in Kirchbichl, Angath, Itter, Schwaz und Kund. nach Berufen: 8 Schüler Verkauf, 4 Schüler Tischler, 4 Schüler Büro, 3 Schü- ler Maler, 3 Schüler Gastgewerbe, 3 Schüler Kfz-Mechaniker, 2 Schüler Elektriker, je 1 Schüler Friseur, Chemielaborant, Schlos- ser und Installation. Organisation der »Schnupperlehre«: Information der Schüler und Eltern, Aus- wahl der zu besuchenden Betriebe durch die Eltern, Vorbereitung der Schüler über das Verhalten während dieser Woche, Hinweise auf gesetzliche Grundlagen, Betreuung während der gesamten Woche durch die Lehrer, Herstellung eines Vide-Filmes über einzelne »Schnupperlehrlinge« mit Hilfe der Berufsberatung Kitzbühel, Auswertung der Erfahrungsberichte der Schüler, Dank- schreiben an die einzelnen Betriebe durch die Schüler, Auswertung der Stellungnah- men der Betriebe. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, daß es drei Arten von Betrieben gibt: Der »Schnupperlehrling« wird »ver- wöhnt« und bekommt dadurch die negativen Seiten des angestrebten Berufes nicht mit. Der Schüler wird als »Lückenbüßer« betrachtet, was meist eine abschreckende Wirkung zeigt. Diese Betriebe - sie sind weit in der Uberzahl - intensiv, dem Schüler die ge- samte Bandbreite eines Berufes zu zeigen. Die Betriebe haben sich allerdings recht schnell auf die Betriebspraktische Woche eingestellt und bieten damit dem Schüler einen wertvollen Schritt bei der Bemühung um den »richtigen« Beruf. Der Kontakt zwi- schen Schule und Berufswelt erfährt wäh- rend dieser Woche ebenfalls eine wesentli- che Bereicherung. Der Erfahrungsaustausch mit den Lehr- berechtigten ist wie eine »Neuorientie- rung«, sodaß die einzelnen Erfahrenswerte auch im schulischen Alltag umgesetzt wer- den können. Wir danken allen Betrieben für ihre rege Mitarbeit und Herrn Dag von der Berufsbe- ratung Kitzbühel für die Erstellung des Video-Films. Als im Jahre 902 der Ministeriale des Kö- nigs Ludwig dem Kind, Radolt, den könig- lichen Hof im Brixental (Prihsnatala) dem Bischof Tuto von Regensburg schenkte, war der bis 788 herzogliche Hof noch ungeteilt. Beim Übergang des Brixentales im Jahre 1380 vom Stift Regensburg an das Stift Salz- burg war der Hof schon in einen unteren hal- ben Hof und in einem oberen halben Hof und - von diesen abtrennend - in einen Viertel- hof geteilt. 100 Jahre später - 1485 - finden wir in Hof schon acht Maier-, 12 Watscher- und zwei sonstige Güter. Bei der Anlage des Ze- hentregisters im Jahre 1526 galten zwei Maier- und drei Watschergüter je als ein ganzes Gut. Bis zum Jahr 1566 kamen in Hof noch 17 Sölhäuser, davon zwei mit einer Schmiede, zwei mit einer Mühle und je ein mit einer Wirtstaferne und einem Lederstampf dazu. Zu einer dieser Mühlen gehörte auch eine Säge. Von 1655 bis 1845 wurden noch vier Häu- ser gebaut, darunter - neben dem alten höl- zernen Haus - das neue halbgemauerte, nach dem Dorfbrand von 1835 hochgemau- erte Haus des Klobauern, seit 1728 ununter- brochen in der Familie Stöckl. Anton Flecksberger
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