Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 14. Mai 1988 VJfzbübeler Aneiger Sei-.e 3 Plöckentunnel wird nun »heiß«! Ministerrat genehmigte 360 Millionen für Bau der umstrittenen Verbindung zwischen Italien und Osterreich Die Fronten sind seit Jahren abge- steckt. Oberkärnten und Osttirol wün- schen sich als »Krisenregionen« eine win- tersichere Straßenverbindung nach Ita- lien. Man verspricht sich eine Belebung des Tourismus. Der Raum Venedig/Triest hofft durch die relativ kurze Straßenver- bindung über Kanaltal - Plöckentunnel - Gailberg - Felbertauerntunnel - Kitzbühel in Richtung Bayern, ebenfalls auf Belebung der Wirtschaft. Dem stehen die Bezirke Kitzbühel und Kufstein gegen- über und befürchten durch vermehrten Transit eine Zerstörung des Lebens- und Erholungsraumes. Tirol verhält sich zwie- spältig. Abgeordnete aus den beiden be- troffenen Gebieten haben zwar immer wieder gegen den Plöckentunnel »gewet- tert«, das Land zog sich aus der »Studien- gesellschaft« zurück, zu einem eindeuti- gen »Nein« aus Innsbruck kam es jedoch nie! Die »Initiative« unter Sepp Schroll und der »Schutzverband« mit Hofrat Dr. Kirchmayr bemühten sich seit Jahren, auf die drohende Gefahr aufmerksam zu ma- chen und das Volk zu mobilisieren. Es gab über 20.000 Anti-Plöcken-Unter- schriften, die Blockade bei Jochberg Wald sowie zahlreiche Presseaussendungen und Interventionsschreiben. Doch so richtig auf die Straße, wie beim Protest gegen das drohende Uranbergwerk, ist man nicht mehr gegangen. Ein eher schaumgebrem- ster Plöckenprotest aus der Bevölkerung! Als sich der Kärntner FPÖ-Wahlkämpfer Dr. Jörg Haider in der Kitzbüheler »Ten- ne« und in St. Johann sogar ganz offen zum Plöckentunnel bekannte, gab es trotzdem Applaus! Nun bemüht sich in Wien ÖVP-Natio- nalrat Dipl.-Vw. Michael Horn um mehr Verständnis für die Kitzbüheler Sorgen. Letzte Woche kam sein unmißverständli- ches SOS nach Tirol: der Ministerrat be- schloß, 360 Millionen für den Bau des Plöckentunnels locker zu machen. Kärn- ten will 60 Millionen beisteuern. Kosten wird die unterirdische Straßenverbindung zwischen Italien und Osterreich aber über 1,7 Milliarden. Italien tritt als Haupt- finanzier auf und hat dann auch das gro- ße Sagen. Nach der Ministerratssitzung informierten sowohl Bundeskanzler Vra- nitzky sowie Vize Mock unsere Abgeord- neten, »daß der Tunnel nur für Fahrzeuge bis maximal 3,5 Tonnen zugelassen wird.« Mit dieser »Beschränkung« reist nun eine österreichische Delegation zu neuen Verhandlungen. Wenn man die Dinge realistisch be- trachtet, so ergibt sich momentan folgen- de Situation: die starke Kärntner SPÖ mit dem ehemaligen Verkehrsminister Früh- bauer an der Spitze, aber auch die Kärnt- ner ÖVP und FPÖ drängen auf den Tun- nel. Aus Osttirol erhalten sie Schützenhil- fe. In Wien steht man unter Dauerdruck. Aus Tirol kommt - außer aus den Bezir- ken Kitzbühel und Kufstein - kein ein- deutiges NEIN. Überall wird versichert »Es soll nur eine wintersichere Verbin- dung und keine neue Transitroute wer- den.« Wie Nationalrat Horn gegenüber dem K. A. erklärt, glauben auch Kanzler Vranitzky und Verkehrsminister Streicher mit der letzte Woche gefaßten 3-Tonnen- Beschränkung sowie dem Zusatz »die Zu- laufstrecken werden nicht weiter ausge- baut«, für unseren Bezirk viel getan zu haben! Die hiesigen Plöckengegner trauen jedoch den Zusicherungen nicht und möchten den Tunnel überhaupt verhin- dern. Wie geht es da wirklich weiter? Kitzbü- hels Bürgermeister Hans Brettauer kün- digte vor zwei Wochen eine Fahrt nach Wien an. Wesentlich radikaleres Vorge- hen schlägt Dr. Simon Brüggl von der Jungen ÖVP vor. Er spricht sich für neu- erliche Blockaden aus. Die »Initiative« mit Sepp Schroll richtet Protestschreiben an Bundeskanzler Vranitzky und fordert Landeshauptmann Part! zur Mitfahrt nach Wien auf. NR Horn unterstützt das Treffen in der Bundeshauptstadt und sieht in der Tonnagebeschränkung einen Rettungsanker: »Wenn das eindeutig in den Vertrag muß, glaube ich nicht, daß Italien so viel Geld aufbringt, nur um eine 3,5-Tonnen-»Touristenstraße« zu finan- zieren - und Osterreich hätte sowieso nicht das Geld, um den Plöcken zu bauen.« Ob unsere Politiker und ehren- amtlichen Streiter auf Dauer den Tunnel verhindern können, muß sich erst heraus- stellen. Ist dies nicht möglich, so sollte das Übel wenigstens so klein wie möglich gehalten werden. Eine Transitstrecke, wie sie sich so manche Interessensgruppen in Oberitalien und Bayern vorstellen, kann aber auch für Oberkärnten, Osttirol und all jene, die selbst bei uns dem Tunnel „Wie läuft's nicht ablehnend gegenüber stehen, nicht der Weisheit letzter Schluß sein. Oder ha- ben wir schon vergessen, daß auch der Felbertauerntunnel als »Tor zum Süden« gefeiert wurde? Von den erhofften Touri- sten, die durchfahren und dabei auch hier übernachten werden, sind meist nur Lärm und Auspuffgase geblieben! lzi Volksschule II Kitzbühel: Liebe Stadtgemeinde! Wir haben in der letzten Woche in der Schule über Umweltschutz gesprochen. Dazu haben wir einige Vorschläge und Wünsche. Zuerst aber eimal vielen Dank, daß un- ser Städtchen so schon sauber gewaschen und geputzt wurde und daß der Stadtgärt- ner so viele Blumen gepflanzt hat. Aber müssen denn wirklich so viele Bäume umgeschnitten werden? Wir wol- len so gern klettern und in Wäldern und Wiesen Blumen pflücken und wandern. Vielleicht könnte man auch noch den Spielplatz herrichten und frischen Sand in die Sandkästen geben. Das wäre toll! Und bitte laßt die Hunde dort nicht frei herumlaufen! Wenn wir in der Früh zur Schule gehen, haben wir immer Angst, die Straßen zu überqueren, weil man den Zebrastreifen nicht mehr richtig sehen kann und weil die meisten Autofahrer so schnell fahren. Ob man da etwas tun kann? Wir würden uns auch wünschen, daß alle Leute ein bißchen ordentlicher waren. Liebe Kitzbüheler! Es schaut doch so häßlich aus, wenn Papierfetzen und ande- re Abfälle auf Straßenrändern, in Wiesen oder in den Bächen liegen. > 7/f#/4Y Beginnen Sie CL Ihren Urlaub bei uns, in der Sparkasse. Geldwechsel - bei uns zum günstigsten Inlancskurs Reiseschecks - sicherer als Bargeld 4 eurocheque und Scheckkarte - damit konnen Sie auch im Ausland r 5 über Ihr Konto verfügen EUROCARD im In- und Ausland einfach zahlen • mit Karte und Unterschrift Dauerauftrag— wir erledigen Ihre Zahlungen, wahrend Sie auf Urlaub sind Safe — ‚ Schmuck, Wertsachen, Dokumente usw. sind bei uns sicher aufgehoben " „Unbeschwert Mit REDEN SIE MIT UNS dem i-Reiseservice!' 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