Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 21. Mai 1988 ..Vj1zbübeler eAnzeiger Seite 13 Gruppe B, 1. Platz: Verena Rainer und Her- mann Buchingei. Gruppe C: 1. Reiate K'ihr/Peter Eier; 2. Marianne Prader'Georg Loidl; 3. Maria Seis1fOska Fasching; 4. G:tt. M.terer/RuJi Schuster; 5. Lisbeth Reinecker/ Manfred Goller; 6 Waltraud Reisch/Robert Koch Vorankündigung: 1. Clubabend 88 des Tennisclubs Kitzbü- heI für C]ubmtglieder am Samstag, 28. Mai 1988, um 18 Uhr im ClLbheim. Head Cup Kitzbühel Mitarbeiter bitte melden Österreichs größte internationa'e Tennis- veranstaltung, der Head Cup Kitzbühe!- Austrian Open, presented by Volvo, Teil des Nabisco Grand Prix findet bekanntlich heu- er vom C'. Juli bis 7. Augusl stat:. Wie ledes Jahr, so braucht der Veranstal- ter, der TC Kitex Kitzbühel wieder eine be- ac:htliche Zahl von Mitarbeitern und Hilfs- kräften. Von den Balikindern über Kontrollore, von Platzarbeitern über Mitarbeiter ir der Tirnierleitung, über Fahrer der Spielerau- tos bis zu den Mitarbeitern an der elektroni- schen Sielskndsanzeige, :m Spielerclub etc. Bevorzugt verwendet werden - wie schon bisher immer - solche Burschen und Mädchen, Damen und Herren, d:e schon im Vorjahr dabei waren. Freie P.ätze werden zunächst an Interessenten aus dem Club selbst unl dann an interessierte andere Kitz- büheler vergeen. Um möglichst rasch einen Überblick zu bekommen und eventuell freie Plätze mög- lichst bad vergeben zu könner., werden alle Interessenten gebeten, sich nis längstens 27. Mai im Sekretariat des TC Ki:ex Kitzoühel biderClubsekretrin Frl. Andrea Walti an- zjme.den. Die Anmeldung muß persönlich resp. bei den Ballkindern durch die Eltern erfclgen. Anmelden müssen sich auch solche Da- men und Herren resp. Burschen und Mäd- :hen, die bereits im Vorjahr dabei waren und wieder mithelfen wollen. Verspätete An- meldingen k5nnen nur darin berücks:chtigt werden, wenn zuflullig noch ein Platz frei ist. ccoo oo Positiv CODOOOOCo Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redak• tion, sondern nur die des Verfassers Ein neues Wolkersdorfer Manifest? Am 29. Mai 1809 gab derdamalige Kai- ser Franz in Wolkersdorf nördlich von Wien folgende Erklärung ab: »Im Ver- trauen auf Gott und meine gerechte Sache erkläre ich hiemit meiner getreuen Graf- schaft Tirol mit Einschluß Vorarlbergs, daß sie nie mehr von dem Körper des österreichischen Kaiserstaates soll ge- trennt werden und daß ich keinen anderen Frieden unterzeichnen werde als den, der dieses Land an meine Monarchie unauf- löslich knüpft. Im Glauben an dieses Wort kämpften die Tiroler in ihrem Freiheitskampf wei- ter, wurden aber schmählich im Stich ge- lassen, denn noch im gleichen Jahr unter- zeichnete der Kaiser einen Friedensver- trag, durch den Tirol neuerlich zu Bayern und damit unter die Herrschaft des Fran- zosenkaisers Napoleon kam. Viele Schüt- zen fielen, Kommandanten wurden mas- sakriert und in einem traurigen Lied klingt Andreas Hofers Wort vor seinem Tod »ich bin verlassen ganz vom römi- schen Kaiser Franz«. In einem Jahr sind es 180 Jahre seit diesem Wolkersdorfer Manifest. Das da- malige WienerParkett hat sich nichtgeän- dert; man macht Konferenzen, schiebt herum, lebt im Geheimdiplomatie, ver- spricht und berät hinter verschlossenen Türen, redet von Demokratie und diktiert der Provinz wie ehedem. So scheint es sich rund um den Plöcken- tunnel abzuspielen. Seit etwa 1971 erhebt das Tiroler Unterland die warnende Stim- me vor einer neuen Transitroute. Trotz- dem: 1980 beschloß man praktisch hinter dem Rücken der betroffenen Bevölkerung eine Vereinbarung mit dem Bundesland Kärnten und sagte im Gesetzblatt, daß mit dem Plöckentunnel eine weitere lei- stungsfähige Verkehrsverbindung ge- schaffen werden soll, daß auch die Zu- fahrten im Gail- und Drautal ausgebaut würden. Dann redete der Herr Bundes- kanzler von einem Scheiteltunnel, der frühere Bautenminister meinte, man müs- se Italien im Wort bleiben, es hieß, man wolle nur eine Ausflugsstraße. Altlandes- hauptmann Walinöfer forderte zuerst ech- te Verkehrslösungen in den beiden Bezir- ken Kufstein und Kitzbühel, ehe man an einen Bau des Plöckentunnels denke. Ohne Ortskenntnisse, ohne direkte Kon- taktaufnahme mit der Bevölkerung, ohne genaue Prüfung, ohne Beachtung aller Was uns gefällt und ias uns nicht gefällt wieder. Die Einsender werden gebeten, sich auf höchstens 15 Zeilen zu be- schränken. Warnungen, verächtlich rund 20.000 Un- terschriften und eine Demonstration bei- seite schiebend, setzte man sich mit den Italienern an den Tisch und handelte prak- tisch den Plöckentunnel aus mit einem Zuckerl: Es solle eine 3.5-Tonnage-Be- schränkung geben. Man wird sich dar- über bei einem Arbeitsessen wohl zuge- zwinkert haben, denn Wien muß wissen, daß Italien nureineneue Transitroute, und zwarauch für Gütertransporte zu den Hä- fen und Industrieräumen will, währendes gar nicht soviele Skifahrer in Friaul gibt, daß Kärntens Hoteliere eine prachtvolle Wintersaison aufbauen können, Osttirol erst recht nicht, weil dort auch das Gelän- de fehlt. Der Plöckentunnel ist eine politische Frage, die ein pensionierterBeamternicht mit nötigem Nachdruck vertreten kann. Auch unsere politischen Mandatare wer- den es auf diesem Wiener Parkett schwer haben, wenn nicht die geschlossene Be- völkerung in Solidarität hinter ihnen steht. Bei der Demonstration in Jochberg Wald fehlte nicht nur die Masse, es fehlten geradejene Funktionäre des Fremdenver- kehrs, um desssen Schutzes genauso ge- hen muß wie um die Rettung des schwer bedrohten Lebensraumes. Die Wipptaler meinten: Wenn sie ge- wufit hätten, wasaufsiezukommt, siehät- ten sich geschlossen aufdie Straße gelegt. Die Brixentaler zeigen sich desinteres- siert, sie werden es noch schwer bereuen, käme der Tunnel: Denn die B 312 kann keinen zusätzlichen Verkehr aufnehmen, er wird auf die Brixental-Straße auswei- chen, Umfahrungen sind dort nicht mög- lich, also werden die Fernlaster durch's Tal donnern. Die 3.5-Tonnage-Beschränkung ist rei- ne Augenauswischerei. In der zu grün- denden Aktiengesellschaft hat Osterreich gar nichts zu reden, die Maut bestimmen die Italiener. Salzburg verhindert die zweite Röhre an der Tauernautobahn, Fernlaster werden daher gerade während der Hauptreisezeiten ausweichen: Am Brenner wird gestreikt oder die Europa- brücke wird desolat, wohin ausweichen? Auf die Plöckenroute. Der Druck der EG und der Fernlaster-Lobby wird so stark sein, daß man mit den Augen zwinkert - wienerisch: »Da kannst nix machen!« Und die Tonnenbeschränkung fällt. So droht ein neues Wolkersdorfer Manifest! Hofrat Dr. Paul Kirchmeyr Reith bei Kitzbühel
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