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Von der Räderbahre bis zu.n Einsctzfahrzeug - tedinischrr Fortschritt und menschliche Hi 'fsbereitschafl. Foto: KitbüIi Ier Fotohaus Seite 2 ..VJfzbühcler eLAnzeiger Samstag, 11. Juni 1988 Kitzbüheler / Vor 75 Jahren entstand die Rettungs- Wandertip4\ abteilung vom Roten Kreuz in Kitzbühel Alpenblumen Nach einem wahrhaft verregneten Wo- chenende und einem enormen Absinken der Temperatur, das eher nach einem Spät- herbst als nach dem Frühjahr aussieht, ist es ein wenig schwierig, dem Leser den Alpen- blumengarten am Kitzbüheler Horn schmackhaft zu machen. Allerdings weiß jeder Ortskundige, wie rasch die Verhältnis- se sich ändern können und wie sich die Blu- men in der Kampfzone den wechselnden Gegebenheiten anpassen. Vielleicht kom- men Sie an diesem Wochenende noch nicht aufs Horn, dann sei Ihnen der Tip für das »Feuerbrenn-Wochenende« oder für einen hineingeschmuggelten Urlaubstag anem- pfohlen. Der Alpenblumengarten ist zwar noch nicht alt, aber doch schon ein Begriff. Wobei sich nur Laien erwarten, daß dort die Blumen in Reih und Glied für den Besucher stehen und alle zur gleichen Zeit blühen bzw. offen sind. Weil dort oben ein Stück Natur gepflegt und möglichst wenig verän- dert werden soll, muß man die Natur neh- men, wie sie ist bzw. das, was sie bietet. Und das ist im Lauf der nächsten Wochen viel. Fahren Sie hin und schauen Sie. Oder gehen Sie, das wäre Ihnen und der Natur zuträg- licher. Verschiedene Möglichkeiten Zum Alpenblumengarten kommt man entweder mit Hilfe der Seilbahnen oder auf der Mautstraße. Ein Stück zu gehen ist auf jeden Fall. Mit der Seilbahn kann man auf den Horngipfel fahren, was bei guter Sicht (bei gleichen Kosten) ertragreicher ist als die Fahrt zum Alpenhaus. Dann wandert man bergab, durch den Alpenblumengarten und bis zum Alpenhaus. Von dort geht es mit der Kleingondelbahn talwärts. Schon angedeutet wurde die zweite Mög- lichkeit, die Fahrt mit der Alpenseilbahn und danach der Aufstieg in den Blumengar- ten. Wer danach bis zum Gipfel aufsteigt, hat von dort die Rundsicht und die kostenlo- se Talfahrt. Autofahrer, die nicht anders können, fah- ren bis zum Alpenhaus und kehren dort nach der Besichtigung ein. Wanderer können vom Alpenhaus über die Brunnhofer Alm und Luegeck - Schwenterweg absteigen. Bis zur Bichlaim weitergehen wird man jetzt nicht, weil die Bichlalmbahn noch nicht in Betrieb ist. Die Seilbahnen sind ab 8.15 Uhr bzw. 8.35 Uhr (2. und 3. Sektion) in Betrieb. Bei allen Anlagen ist die Talfahrt gratis. Schauen Sie sich die Alpenblumen an, aber lassen Sie sie in Ruhe - der Garten ist zum Schauen für alle da. Inserieren bringt Erfolg! - •••••••u•••••••••••••UUUU• Wer die Geschichte des R•nten Kreuzes in Ki:zbühel genau verfolgt, ±ndet zuerst en- gagierte Frauen. Schon im Jahre 1900 wurde der Frauenzweigverein des Lanäes- und Frauenhilfsvereins vom Roten Kreuz in Vereinsregister eingetragen. Dieser be- währte sich durch eine segensreichekaritati- ve Tätigkeit, die zu Beginn ces Ers--en Welt- krieges eine besondere Steigerung erlebte. Eine Rettungsgese1lschat der Männer. wLrde zwar urgiert, ratsächlich ertsianden istsie erst im Jahr 191'-". Am 13. Febr JarwLr de die »Rettungsabteilung vem rolen Kreuz-- de- reuze de Freiwilligen Feuerwehr Kitzhel« ge- gründet, aber der Schreiber hat irr Verein- sregister sofort wieder gestrichen »ange- gliedert der«, womit die Selbstandigkeit arr.tlich festgestellt wurde. Die ersten 30 Jahre cer Retturgsgesell- schaft hat ihr Chrorist AlDert Primus in einer kriegsbedingt sehr shiichten Fest- schrift (1943) festgehalten. August Hercld, Fredrich Widmayr, Albert Primus und Mi- chael Nagele waren die Obmärner. 1937 übernahm Franz WendIin cie Führung, aber das Ende des selnständigen 0 sterreich brachte auch das Ende des Roten K-euzes und die amtliche Führung durch .ien Lan- drat. Die Anstrengungen für ein eigenes Rettungsheim waren in der wirischaftlich schwierigen Jahren gescheitert, :m alten Schulhaus war die Eiizsatzleiturig. 1940 kam das erste Krankentransporlauto. Von den Fahrern von damals sind Sepp P:ch!er und Peter Wieser sen. noch unter uns. Nach dem Krieg war die erste Aufgabe Wendlings und seiner Mitarbeiter nach der Ncrmalisierung der Verhältn:sse der Bau eines Rettungsheimes für den Bezirk auf einem von der Stadtgemeinde zur Verfü- gung gestellten Grundstück neben dem neuen Feuerwehrzeughaas. Nebeneirander errichteten die Feuerwehr und cas Rote Kreuz unter großem Einsatz ihre Heine. Durch Mietverträge und durch die Beistel- lung eines Lastkraftwagens des Landesver- bandes war de Ausgangsbasis viel besser als seinerzeit. Das Heim wuchs und bewähr- te s:c. Die rasche Motorisierung. cer Ausbau des Fremdenverkehrs und eine explosion- sartige Entwicklung des Gesundheitswe- ser.s führten ab 1960 zu einerr! enormen Ausbau. In St. Johann wurde eine Außensta- tion eingerichiet, die sich 1962 zur selbstän- digen Ortsstelle entwickelte. Freilich gab es grcße Schwierigkeiten be: der Unterbrin- gung der Fahrzeuge, erst 1976 konnte das Rotkreuzheim an der Salzburger Straße - g1eihzeitig lie Dienststelle der Gendarme- rie und das Katastrophenlager Tirol-Ost - übergeben werd en. 1%5 übergab Franz Wendling nach jahr- zehntelanger Tätigkeit und ebenso jahr- zehntelanger Führungsarbeit die Leitung an Mag.harm Oswald Vogl, der ie Bezirks- stelle bis 1975 führte. In der nächsten Jahren standen so große Vorhaben heran, daß die Gemeinden davon überzeugt werden muß- ten, daß nicht kleine Subventionen, sondern fixe Zahlungen pro Jahr erforderlich sind, um die Aufgaben, die das Gesetzt an sich ih- ner. zuweist. durch das Rote Kreuz zu mei- stern. Das ote IKreuz dankte für diese Un- tersrützung m:t einem Dienst rund um die Uhr, mit bes.seren Fahrzeugen und mit dem Ausbau des Soz:aldienstes. 1-i Jahre 1971 wurde eile Ortsstellle in Küssen grundgelegt, um der schwierigen Verkehrssituation der Region gerecht zu werden. In den nächsten Jahren erzwang das Umdenken im Gesundheitswesen in rascher Folge die Gründung von Ortsstellen in We- stendorf, Hopfgarten, Kirchberg und Fie- berbrann. Die Gründung war aber kein For- mal akt, sondern erforderte die rasche Aus- bildang vor Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern, die Beistellung der Fahrzeuge und die Unterbringung der Diensträume und Gara- gen. Die Gemeinden Kössen und Hopfgar-
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