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Seite 38 ..VJtzbübcler LAnzelger Samstag, 11. Juni 1988 Zur Sommersonnenwende mit der »Harley« nach Kössen So oder ähnlich könnte das Motto des jährlichen Treffens der europäischen Har- ley- und Indian-Fahrer in Kössen lauten. Stützpunkt und Stelldichein mit Rahmen- programm (Popkonzert mit »Sticky Fin- gers« am Samstag-Abend) wird wiederum die Kaiseralm am Eurocamping sein. Zur Parade aller Teilnehmer am Sams- tag, dem 18. Juni 1988, um 11 Uhr in das Zentrum der Kaiserwinkigemeinde mit Empfang durch Repräsentanten des Frem- denverkehrsverbandes und der Gemeinde Kössen werden wieder zahlreiche Schaulu- stige erwartet. Motorsportfreunden bietet sich bei dieser Gelegenheit ausreichend Möglichkeit, mit den Teilnehmern über die legendäre Ma- schine aus Amerika - für viele weit mehr als nur ein Motorrad, sondern Lebensart und Inbegriff von Freiheit - fachzu- simpeln. Eines der »Prunkstücke«, die in Kössen zu sehen sind. Foto: Bernard, Kössen Samstag den 8. Juli 1988 an in Kössen Stun- den auf der großen Driving-Rage geben. Mr. de Castro war Pro in den USA, Frank- reich, Belgien, Deutschland und Spanien. Im Rahmen der Eröffnung am 9. Juli wird er eine Golfdemonstration geben. Es werden alle herzlich eingeladen an der großen Golf- competition um die Kaiserwinkl Krone mit- zumachen. Donald Harradine, der berühmte Golf- platzarchitekt, dessen Feder auch diesen Platz gezeichnet hat, staunte nicht schlecht, als er vor 14 Tagen in Kössen war. Aus dem Urwald der noch im November das Begehen des Geländes fast unmöglich machte, hat sich ein Gelände gemausert, auf dem alle 18 Holes gerodet, zum Teil schon angesäht sind, aufgebaute Tees und Greens liegen, und in Kürze ein wirklich wunderbarer 18-Loch-Golfplatz in einer der schönsten Regionen der Alpen fertiggestellt werden wird. MBE FC Oberndorf— FC Raika Reith 0:2 Einen ungefährdeten Auswärtssieg beim Lokalrivalen FC Oberndorf konnte der FC Raika Reith feiern. Bei widrigen äußeren Verhältnissen erwischten zwar die Gastge- ber den besseren Start, aber im Verlauf der Partie nahmen die Gäste immer mehr das Heft in die Hand. Die größte Einschußmög- lichkeit hatten die Gastgeber in der 15. Mi- nute durch einen Elfmeter, der aber nicht verwertet werden konnte. Den Führungs- treffer für den FC Raika Reith erzielte dann wenig später Raimund Sappl, der mit einem plazierten Schuß aus gut 25 m dem Torhüter keine Chance ließ. Weitere Möglichkeiten blieben ungenützt, und so wurden bei 0:1 die Seiten gewechselt. Nach Wiederbeginn dasselbe Bild, die Gäste aus Reith hatten die Partiejederzeit im Griff, und nach einer gelungenen Aktion stellte Josef Reicht auf 0:2. Den G.sten aus Reith boten sich au:h weitere gute Ein- schußmöglichkeiten, so rettete einmal die Querlatte nach einem Fernschuß von Hans S:einhauser die Gasteber vor einem wei- teren Verlusttreffer. Damit festigte der FC Raika Reith seinen 4. Tabellenrang der 2. Klasse Unterland. Vorschau: Am 18. Juni 1988 mit Beginn um 17.30 Uhr findet da letzte Heimspiel der Spielsaison 87/88 gegen den Vizemeister aus Kirchdc'rf statt. Das Vorspiel bestreiten die Schülermannschaften aus Reith und Niederndorf. M. H. Bauarbeiten für »Kammerkör- Vierersesselbahn« haben begonnen Nach der, diversen Dehördlichen Bewil- ligungsverfahren, ha: die Steinplatte- Aufschließungsgesellschaft Waidr..ng vor wenigen Tagen mit dem Bau der neuen »Kammerkör-Vierersesselbahn« begon- nen. Das zirka 1700 m lange technische Prä- zisionswerk Made in Austria wird pro Stunde bis zu 2880 Personen befördern können und wird ersten Berechnungen zu- foge rund 70 Millionen Schilling kosten. Die Aufstiegshilfe, wchhe mit Beginn der Wintersaison 1988/89 in Be-rieb geht, er- setzt die drei Kammerkör-Schlepplifte. Um die Gesamtförderkapazittit im Dreiländer-Höhenschiparadies »Stein- platte« in Waidring weiter ausbauen zu können, wird einer der abgetragenen Schlepplifte paralell zum »Kapellenlift« wieder errichtet. Darüberhinaus werden die Liftgesell- schaft und die Besitzer der fünf Bergre- staurants zirka 10 Millionen Schilling für die Kanalisierung und die Trinkwasserzu- fuhr ab dem Ortswassernetz aufzubringen haben. Auch diese Projekte werden noch in diesem Jahr ihrer Bestimmung überge- ben. 1. 0. Ruhe- oder Landschafts- schutzgebiet Bei der letzten Sitzung hatte sich der Waidringer Gemeinderat unter anderem mit einer Unterschutzstellungseingabe des örtlichen Naturschutzbeauftragten Seba- stian Perzl vom Dezember des Vorjahres zu befassen. Der Antrag sieht vor, das Gebiet des »Reit-, Gründ- und Kirchbergs« in der Gemeinde Waidring zum »Ruhegebiet« zu erklären. Die Gemeinderäte hingegen sprachen sich eher für einen »Land- schaftsschutzgebiets-Verordnungsantrag« an die Landesregierung aus. Man einigte sich vorerst auf eine Aussprache mit den betroffenen Liegenschaftsbesitzern, der Umweltabteilung, einer Gebietsbegehung und der Kontaktaufnahme mit den an- grenzenden Nachbargemeinden St. Ulrich a. P. und Kirchdorf. Einerseits wäre die Unterschutzstellung des »Hausberggroß- raumes« eine Art »Trinkwasserquell- schutzgebiets-Garantieschein« sowie die Gewähr, den wertvollen Waidringer Na- herholungsraum zu erhalten, andererseits hat gerade Waidring bisher mit der Land- schaftsschutzgebietsverordnung Sonnberg/Fellhorn äußerst schlechte Er- fahrung hinnehmen müssen, gaben doch gesetzesbrüchige Bautätigkeiten in der Schutzzone Anlaß zu Strafverfahren. Nun schloß sich die Gemeinde als Verord- nungsantragstellerin augenscheinlich höchstpersönlich dem Landschaftsschutz- gebietsmißbrauch an. Die nicht geneh- migte - Verfahren laufen - Kompost- und Klärschlammentsorgung im Moratal erwirkte ein tirolweites Medientrommel- feuer. Es bleibt also doch die Frage offen, welchen Stellenwert einer Schutzverord- nung in Tirol in der Wirklichkeit zuge- sprochen werden kann, denn gerade diese Priorität charakterisiert deren Wert-, Vorteils- und Sinnhaftigkeit! Schutzverordnungen, die lediglich ei- nem optischen Reklameschild gleichen, kann man sich gewiß ersparen. »Schutz« heißt eben noch immer etwas Bestimmtes von Beeinträchtigungen und Eingriffen zu schürzen! Deswegen müß- ten gerade die Antragsgemeinden ein po- sitives Verhalten vorexizieren. Begründungen, wohin mit dem Kompost- und Klärschlamm bzw. das Land Tirol und die Politiker lassen die Gemeinden mit diesem anscheinend nicht zubewältigenden Kapitel der Zeitge- schichte alleine, rechtfertigen einen Geset- zesbruch in eigener Sache jedenfalls nicht. 1. 0.
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