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Seite 26 J<jtbübeIer .Anzeiger Samstag, 2. Juli 1988 Ferien; 1(1 4. GASTEEHRUNG am 22. Juni 1988 10 JAHRE KIRCHBERG Christina Müller Bahnhofstraße 7 D-6085 Nauheim Erlenhof Heinrich und Josefine Delbos und Tochter Roswitha Geldernstraße 7 D-4060 Viersen 1 Gasthof Tiroler Adler Herr und Frau Schädle Molischgasse Wien Wötzinghof 25 JAHRE KIRCHBERG J. Heinrich u. Marianne Breitwieser Astheimer Str. 6 D-6090 Russeisheim Erlenhof Das Brixental ist ein rechtes Seitental des Inntales. Die Brixner Ache entspringt am Fuß des Fleiding (1892 m), sie nimmt die Windauache und die Kelchsauer Ache auf und mündet bei Wörgl in den Inn. Im Osten stellt das Tal die Verbindung zum Leukental her. Wie prähistorische Funde beweisen, war das Tal schon in urgeschichtlicher Zeit be- siedelt. Am östlichen Ende des Tales liegt auf ca. 800 m Seehöhe das langgestreckte Dorf Brixen im Thale mit seinen Fraktionen Brixen, Hof, Lauterbach und Feuring in der Talebene und mit seinen Streusiedlungen an den sanften Abhängen der Hohen Salve, des Sonn-, Buch- und Achberges. Das Gemein- degebiet umfaßt 3137 Hektar, wovon 2000 Hektar intensiv genutzt werden. Die Ein- Österr. Rotes Kreuz, Ortsstelle Kirchberg: Monatsversammlung Die nächste Monatsversammlung findet am Freitag, 1. Juli 1988, um 20 Uhr, in der Dienststelle statt. Um vollzähliges Erscheinen wird gebeten. Ortsstellenlejter Dr. Peter Zoller Fremdenverkehrsverband Kirchberg: Vortrag von Dkfm. Dr. Erwin Prodinger aus Zell am See am Dienstag, den 5. Juli 1988, um 20.30 Uhr im Mehrzweckhaus Kirchberg. Herr Dr. Prodinger spricht zu den Themen: - Steuerreform - und Probleme der Beherbergungsbetrie- be und der Gastronomie bei der Gestal- tung der Preise für Sommer und Winter Einladender ist der Fremdenverkehrsver- band Kirchberg. Alle Fremdenverkehrsin- teressierten aus dem Bezirk Kitzbühel sind herzlich eingeladen. In einer anschl. Dis- kussion wird Hr. Dr. Prodinger Rede und Antwort stehen. wohnerzahl beträgt 2200. Eine vermutete urgeschichtliche Sied- lung am Götschen, nachgewiesener kelti- scher Kupfer- und Silberbergbau in seinem Bereich und im Gebiet der Hohen Salve (1829 m) deuten, wie der gleichfalls kelti- sche Ortsname Brixen, darauf hin, daß die Besiedlung des Tales von hier ausgegangen ist und daß das Tal nach diesem Ort benannt ist. Als anschaulichen Hinweis auf sein hohes Alter führt der Ort in seinem Wappen eine mittelständige Lappenaxt aus der Spätbron- zezeit (1250-750 v.Chr.), die in den Dreißi- gerjahren im Ufer des Guggbaches gefun- den wurde. Durch Grabungen im Kirchenbereich (1978 und 1980) wurde der Nachweis er- bracht, daß die Gegend von Brixen auch in römischer Zeit besiedelt war. Durch die Stiefsöhne des Augustus Drusus und Tiberi- us wurde 15 v.Chr. der Alpenraum erobert; von dem nachfolgenden Romanisierungs- prozeß wurden abgelegene ländliche Gebie- te nur wenig berührt. Im Brixental hat sich wahrscheinlich die alteingesessene kelti- sche Bevölkerung weiterhin gehalten. Da die römische Provinz Noricum, zu der das Tal in der Folgezeit gehörte, durch Bergbau und Metallverarbeitung berühmt und be- deutsam war, ist anzunehmen, daß der alte Bergbau in dieser Region fortgeführt wurde. Auch zur Zeit der Völkerwanderung (ab dem Ende des 4. Jahrhunderts), in der die romanisierte städtische Bevölkerung vor den eindringenden germanischen Stämmen südwärts auswich oder sich in abgelegene inneralpine Gebiete zurückzog, dürfte sich hier wenig verändert haben; die schon er- wähnte Kirchengrabung brachte nämlich auch Spuren der Besiedlung im 5.16. Jahr- hundert zutage. Erst die bajuwarische Landnahme, die im Raum Kufstein-Wörgl-Kitzbühel im 6./7. Jahrhundert erfolgte, brachte für die alte Be- völkerung einen deutlichen Wandel und Neubeginn, im politischen Bereich (Grund- herrschaft, Besitzverhältnisse), ebenso wie in der Bevölkerungsstruktur und im sprach- lichen Bereich. Zahlreiche -ing-Namen (z. B. Gimpling, Zinting) dokumentieren diesen Wandel. Im 9.110. Jahrhundert gehörte die Grund- herrschaft im Tal den Rapotonen, den Gra- fen des Unterinntales. 902 ging die Herr- schaft an das Hochstift Regensburg über, von dem sie das Hochstift Salzburg 1386 um 18.000 gulden käuflich erwarb. Verwaltet wurde das Gebiet, welches für die Arron- dierung des salzburgischen Territoriums wichtig war, durch einen Pfleger auf Schloß Itter. Während der Napoleonischen Wirren wurde das Tal kurzzeitig dem Königreich Bayern einverleibt, 1816 kam es schließlich zu Tirol und damit zu Osterreich. Kirchlich unterstand das ursprünglich re- gensburgische Brixental ab 1215/16 dem Salzburger Eigenbistum Chiemsee. Seit dessen Auflösung im Jahre 1807 gehört es direkt zum Erzbistum Salzburg. Urkundlich wird Brixen erstmals 788 im Güterverzeichnis des Bischofs Arno von Salzburg (Indiculus Arnonis) erwähnt: »Ab Prixina ecclesia cum territorio«, d. h. »Zu Brixen eine Kirche mit Feldbesitz«. Der Salzburger Bischof besaß damals also hier eine sogenannte Eigenkirche mit Grundbe- sitz, war aber keineswegs der Grundherr der Gegend. - 902 erscheint dann zum ersten- mal der Name Prichsental, 1241 vallis Brichsie, 1275 Brichsental. Die im Jahr 788 erwähnte Kirche in der Ur- und Mutterpfarre des Brixentales dürfte bald nach 700 entstanden sein. Sie war dem hl. Martin geweiht, dem beliebtesten Patron der Merowinger und Karolinger und somit der fränkischen Mission. Zur 1200-Jahrfeier von Brixen im Thale Geschichtliches von Dr. Sebastian Posch, Brixen (Fortsetzung folgt!) Die Hauptfeierlichkeiten zum Jubi- BrLte,i im Thale vor zirka /00 Jahren. Rechts im Hintergrund (las Kitzbüheler Horn. läum finden vom 12. bis 14. August 1988 Foto: Anton Grat!, Innsbruck statt.
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