Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 9. Juli 1988 Kitzbüheler eLAnzeiger Seite 13 Der Bundeskanzler zum Thema Plöckentunnel Antwortschreiben von Dr. Vranitzky an unseren Nationalrat Dipl.-Vw. Michael Horn harten Verhören ausgesetzt. Die Tochter Ruth war in einem Industriebetrieb dienst- verpflichtet und wurde von der Mutter ge- trennt. Nach jahrelangem Suchen gab es in Oberbayern zufällig ein Wiedersehen zwi- schen Mutter und Tochter. Die Mutter er- hielt eine staatliche Anstellung in Düssel- dorf, konnte sich aber gesundheitlich infolge der »Verhöre« nie mehr ganz erholen und starb vor 20 Jahren. Der Tochter, die mit dem Kaufmann Karl-Heinz Horeis aus Schweinfurth verheiratet ist, trug sie auf, über den Suchdienst des Roten Kreuzes nach Pepi Kofler zu forschen, um ihm das Kriegserinnerungszeichen wieder auszu- folgen. Der Suchdienst war von Erfolg begleitet und so gab es vorige Woche in Kitzbühel ein Wiederseh'n nach 46 Jahren. David gegen Goliath Wie schon berichtet besiegte im Rahmen- programm der Jubiläumsveranstaltung, 70- Jahre-Schach in Kitzbühel, Nicky Kaiser den Schachgroßmeister Dr. Wolfgang Un- zicker. Derjunge Kitzbüheler, den man in der Ti- roler Schachszene seit längerem kennt (er trainiert mit dem Internationalen Schach- meister Dieter Pilz), war Mitglied des Schü- lerweltmeisterschaftskaders und 1986 Sie- ger des Kitzbüheler Vereinsturniers. Aufgrund vieler Anfragen veröffentli- chen wir die Siegerpartie mit den entspre- chenden Kommentaren, die von ihm selbst verfaßt wurden. Simultanpartie GM Dr. Wolfgang Unzicker versus Nicky Kaiser 1.e4g62.d4 Lg7 3.Sc3 d64.f4 Sc65.Le3 eS? (Grober Eröffnungsfehler) 6.de de 7.Dd8:+ Sd8: 8.Sb5 Sb5 Se6 (Ein erzwungenes Bauernopfer) 915 a6 10.fe ab 11.Lb5:+ c6 12.ef+ Kf7: 13.Lc4+ Ke8 14.Sf3 Sf6 (Verzweifelter Gegenstoß) 15.Sd2 (Der Großmeister will sich nicht auf die Verwicklungen nach 15.Se5: Se4: einlassen) 15 ... b5 (Befrägt den Läufer) 16.Lb3 Sg4 17.Lc5 Lh6?! (Der Läufer wird nun zwar aktiviert, er deckt aber so den Bauer eS nicht mehr) 18.Sf3 Sf6 19.Ld6! (Der zentrale Läufer sieht unangenehm aus) 19 ... Se4: 20.Le5: Tf8 21.Tdl 21 ... Le3 22.Ke2?! (Vielleicht unterschätzte er mich, vielleicht war er schon ein wenig müde vom vielen Laufen) 22 ... Lc5 23.Thfl? (Es war höchste Zeit, den König in Sicherheit zu bringen und das Feld f2 zu decken, z. B.: 23.Ld4 Le7 und der schwarze Angriff ist nur noch halb soviel wert) 23 ... La6 24.Sd2 Sf2 25.Tdel Kd7 (Weiß ist schon so gut wie verloren. Schwarz droht Tae8 oder auf einen Springerzug mitb4+ die Qualität zu gewinnen) 26.S0 b4+ 27.Kd2 Lfl: 28.Tfl: Tae8 29. Lg7 (Auch nachande- ren Zügen ist es aus, z.B.: 29.Ld4 Ld4: 30.Sd4: Se4+ 31.Kel Sg3+ oder29.Lg3 Le3+ 30.Ke2 144+ 31.Kd2 Se4+ 32.Kcl Sg3: 33.hg33 ... Lg7mitgroßem Vorteil) 29... Le3+ 30.Ke2Ld4+ 31.Kd2Se4+ und Weißgab auf, da er den Lg7 verliert. Schachclub Sparkasse Kitzbühel: Ver- einsabend jeden Freitag 20 Uhr im Hotel »Maria Theresia«. Der Kitzbüheler Nationalrat Dipl.-Vw. Michael Killisch-Horn hat sich wegen der Sorgen um den Plöckentunnel auch an Bun- deskanzler Franz Vranitzky gewandt und er- hielt nun folgendes Antwortschreiben, das er uns zum Abdruck zur Verfügung stellt: REPUBLIK ÖSTERREICH Der Bundeskanzler Wien, 23. Juni 1988 Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Ich bedanke mich für Ihre Schreiben, in dem Sie mir Ihren Standpunkt betreffend der beabsichtigten Realisierung des Plöckenstraßentunnel s zur Kenntnis brin- gen. Die Bundesregierung ist bestrebt, die en- gen Beziehungen zwischen den benachbar- ten Regionen Friaul und Kärnten so weit als möglich in ihrer positiven Entwicklung zu unterstützen. Es wurde in diesem Zusam- menhang wiederholt darauf hingewiesen, welch große regionale Bedeutung der Bau einer wintersicheren Verkehrsverbindung im Bereich des Plöckenpasses für beide an- gesprochenen Regionen haben würde. Die Bundesregierung hat daher bereits in der Sitzung des Ministerrates vom 19. Jän- ner 1988 der Aufnahme zwischenstaatlicher Verhandlungen mit Italien grundsätzlich zu- gestimmt. Inder Ministerratssitzung vom 3. Mai 1988 wurde diese Haltung der Bundes- regierung bekräftigt. Im Zuge der Verhandlungen über das Straßenbausonderprogramm des Bundes haben sich die beiden Rec'rungsparteien darüberhinaus geeinigt, fü n Ausbau des Plöckentunnels Mittel in i-iöhe von 360 Mio. Schilling aus dem Bundesbudget zur Verfügung zu stellen. Eine Realisierung dieses Projekts kannje- doch nur unter folgenden Auflagen in An- griff genommen werden: im Staatsvertrag ist festzuhalten, daß mit dem Bau des Plöckentunnels keine neue Transitverbindung für den Güterschwer- verkehr entstehen darf, Sparkassen-Trophy 1988 Mit einer Rekordbeteiligung von 16 Ju- gendmannschaften aus dem Bezirk Kitzbü- hel wurde Mitte Juni die diesjährige Bezirks-Jugendmannschaftsmeisterschaft gestartet. In vier Gruppen zu je vier Mann- schaften würden bis zum 3. Juli die Grup- penspiele durchgeführt, wobei es zu nach- stehendem Ergebnis innerhalb der Gruppen kam: Gruppe!: 1. Kirchdorf-Erpfendorf 1, 2. Kirchberg, 3. Kitex Kitzbühel II, 4. Itter. Gruppe 2: 1. Oberndorf, 2. Fieberbrunn II, 3. St. - im Tunnelbereich ist eine Tonnagebe- grenzung zu verfügen, wobei Ausnah- men für den regionalen Verkehr durch Erlassung von Sonderbestimmungen ge- troffen werden können, - Italien stimmt der Errichtung des Bren- ner-Basis-Tunnels zu. Im übrigen ist festzuhalten, daß zur Ent- scheidung über alle wesentlichen Aspekte des Betriebes dieser Straßenverbindung eine zwischenstaatliche Kommission einge- richtet werden soll, der Vertreter beider Länder zuje gleichen Teilen angehören wer- den. Die Möglichkeit einer ausreichenden Einflußnahme ist daher gewährleistet. Abschließend möchte ich meiner Über- zeugung Ausdruck verleihen, daß es gelin- gen wird, auch im Falle der Verwirklichung dieses Projektes die Schaffung einer neuen Transitroute durch den Tiroler Raum zu ver- hindern. Mit freundlichen Grüßen VRANITZKY Nationalrat Michael Horn am Rednerpult des Parlaments. Unser Abgeordneter be- müht sich, die Probleme des Bezirks auch in Wien mit Nachdruck vorzubringen. Johann, 4. Kitex Kitzbühel III. Gruppe 3: 1. Kitex Kitzbühel 1, 2. Brixen/Thale, 3. Waidring, 4. Fieberbrunn III. Gruppe 4: 1. Jochberg, 2. Fieberbrunn 1, 3. Aurach, 4. Kirchdorf-Erpfendorf Il. Bedingt durch die Tiroler Meisterschaf- ten, welche vom 4. bis 7. Juli stattfinden, konnten die Haibfinal- und Finalspiele so- wie die Gruppierungsspiele nicht bis 8. Juli terminisiert werden, weshalb die Endspiele der Sparkassen-Trophy 1988 erst in der Wo- che bis 15. Juli stattfinden. Die Siegereh- rung wurde fürden 15. Juli 1988,17 Uhr fest- gelegt und findet heuer beim TC Jochberg, und zwar auf der Tennisanlage, statt. Als Bezirksreferent ersuche ich um zahl- reiches Erscheinen bei der Siegerehrung r brin!f
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