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Seite 4 VJzbIhekr &Anzeiger Samstag, 20. August 1988 »Vollmundige« Wr. Streichersolisten Wäre man als Unwissender in den Kon- zertsaal hineingeraten, man hätte bei diesem unverkennbaren Klang - die Wärme des Tons! - auf ein Wiener Ensemble schließen müssen. Federnd wie eine Kugel auf einer gespannten Gummihaut brach da ein Presto los zu einem Haydn-Divertimento, und mir kam das Wort »vollmundig« in den Sinn« Musik nicht nur zum Hören, sondern auch zum Schmecken! Elf engagierte Streicher, denen Spielen die ganze Seligkeit zu bedeu- ten scheint. Dazu Haydn, dierVolimundige! Die Darbietung so 'haydnisch', wie nur möglih... Sprung zu Vivaldi - dessen Concerto für 2 Violinen und Steicher, op. 3/11: Was für ein Dialog der Sologeigen in der (solistischen) Einleitung! Er ist doch immer insteressant, dieser Musikerpriester (oder Priestermusi- ker); er war es tatsächlich: Priester - und ebenfalls »'vollmundig'. Die Namen der bei- den Solisten erfuhr man leider nicht. - Der 2. Satz, ein Largo, fast bachisch. (Bach hat Vivaldi sehr geschätzt und sogar bearbei- tet.) Ja, was für prächtige Musik wir da hö- ren durften und was für 'konzertantes' Musi- zieren! Wir hatten sie schon einmal in unseren Programmen, die »Simple Sinfonie« (op. 4) von Benjamin Britten - köstliches Werkdes 21jährigen. Was sich bereits hier für ein Komponist ankündigt! Und mit welcher Lust sich diese teils quieklebendige, quirli- ge Musik spielen läßt - und so kam sie auch von den Streichersolisten. Ein 'Playful piz- zicato' gehört zu den besonders reizenden Sätzen. Ernst, sentimental die 'Sarabande' Virtuos geht's hinein in den Wirbel des Frolicsome Finale. Schließlich der Dvordk - dessen E-Dur- Serenade: Wenn das erste Thema in den 2. (?) Geigen aufklingt und die Celli dieses imitieren, begreift man spontan die unge- wöhnliche Beliebtheit dieses Gusto- stückels. Und was hätte den Streichersoli- sten besser liegen können als dieser geniale Wurf? In Kritiken über das Ensemble heißt es u. a., daß es unmöglich sei, die hochwer- tige Streicherkultur dieses zu beschreiben. Mag das zwar übertrieben sein: die ganze Vollmundigkeit, von welcher eingangs die Rede gewesen ist, war noch gesteigert zu hören. Daß Dvordk Serenade seltsame Ver- wandtschaft zur ebenso berühmten von Tschaikowsky aufweist, ist bekannt. Und daß man als Sondernummer den »Walzer« aus dieser zugab, war eine Huldigung letzt- lich an beide. Ein gerammelt voller Saal, ein hochge- stimmtes Publikum. Hugo Bonatti Das »Kitzbühele1- Echo« an der Ostsee. Umgebung herbeikam, noch nie erlebten. Verständlich rwejse, war auch die herzliche Betreuung und Bewirtung durch die Mit- glieder der Feuerwehr, die sogar noch zu einer kleinen Schiffahrt nach Dänemark eingeladen hatte. Mir dem Versprechen, auf ein baldiges Wiedersehn in Tirol seitens der Veranstalter und de- Hoffnung auf einen bleibenden Werbeerfolg für unseren Bezirk und für die Musikaten vom »Kitzbüheler Echo« - ging diese schöne Reise zu Ende. Besucher des Kitzbüheler Jahrmarktes spendeten S 10.000.— für Kinderspielplatz Auch heuer nahm der Verein Junge Kitz- büheler am tradtionellen Jahrmarkt der Stadtmusik teil. Bei diesem Fest begannen die Mitglieder des Vereines mit der Bau- steinaktion zur Sanierung des Kinderspiel- platzes Wagnerstraße. Den Grundstein für diese Bausteinaktion hat der Verein Junge Kitzbüheler mit dem diesjährigen Floh- markt selbst gelegt. Der Flohmarkt ergab einen Erlös von S 23.248.—, welcher eben- falls zur Spielplatzsanierung verwendet wird. Für die Bausteinaktion wurde eine Postkarte (Motiv: Kinder am Spielplatz) vom Mitglied Georg Hechenberger ent- worfen. Diese Bausteinaktion für den Kinder- spielplatz wird nun noch einige Monate fort- gesetzt. Im Frühjahr des nächsten Jahres soll dann der Spielplatz umgebaut werden und sodann mit einem großen Spielfest für die Kinder eingeweiht werden. Der Verein Junge Kitzbüheler bedankt sich hiermit nochmals für die bisherigen Spenden und bittet die Bevölkerung um wei- tere Unterstützung. Unser Spendenkonto »Bausteinaktion Kinderspielplatz Wagner- straße« - Kontonummer 481.200 - befin- det sich bei der Raiffeisenbank Kitzbühel. Der Verein Junge Kitzbüheler und die »Kin- der der Stadt« würden sich freuen, wenn Sie auf dieses Konteo spenden würden und alle freuen sich bereits auf einen neuen, schönen und sicheren Kinderspielplatz. »Kitzbüheler Echo« auf großer Fahrt an der Ostsee Unsere heimische Spitzenkapelle war vom 15. Juli-17. Juli eingeladen, beim gro- ßen Jubiläumsfest der Freiw. Feuerwehr Pölsendorf in der Nähe von Kiel, mit ihrem großen Show- und Unterhaltungsprogramm zu gastieren. Begleitet und arrangiert hatte diese Fahrt Herr Grander vom FVV Au- rach, der mit einigen Vermietern fest die Werbetrommel für das Heimatdorf rührte. Es gelang auch die sonst so kühlen »Nord- lichter« voll zu begeistern. Zu den bereits zwei vorgesehenen Auftritten des »Kitzbü- heler Echo« mußte noch ein dritter Abend, wegen des Erfolges, angehängt werden. Es gelang mit viel Stimmung und Unterhaltung durch die Musikanten beste Gästewerbung zu betreiben. Persönlich hatten sich die Ver- antwortlichen der Veranstaltung bei den Musikanten bedankt, da sie so eine Begei- sterung der Bevölkerung, die auch von der Sponsion Dipl.-Industrial-Designer Heinz Müller, Kitzbühel, wurde von der Hochschule für Angewandte Kunst in W. en nachträglich der akademische Gr.c Magister verliehen. Wir gratulieren. Erfolgreiche Amerika-Tournee des »Hahnenkamm-Trios mit den »Kitzbüheler Dirndln« Wie bereits berichtet, befand sich das »Hahnenkamm-Tr:o« mit den »Kitzbüheler Dirndln« auf einerzweiwöch:gen Gastspiel- reise in Amerika und hatten dort einen riesi- gen Erfolg. Ihre erste Station war das einem deutschen Brüderpaar gehörige »Brauhaus« in Chicago, wo die :Kitzbüheler Musikanten und Sängerinnen ar. fünf Aber-den auftraten und wegen des großer Erfolges noch einen Abend dazugeben mußten. Das führende deutsche Unterhaltungs- und Speiserestau- rant in Chicago wurde an diesen sechs Tagen zum Treffpunkt der Freunde österreichi- scher Volks- und Lntrhiltungsmrsik. Wenige Tage später spielten und sangen Fritz Koch, Gerhard Pichler und der neue Akkordeonspieler Alfred Mader mit Greti Pichler und Christi Wieser Deim »Deut- schen Fest« in Milwa.ike.evor einem Riesen- publikum. An dies--n drei Tagen waren zu den Vorstellunger. über 100.030 Besucher erschienen, die vor. dem Kitzbüheler En- semble hellauf begeistert waren. Entsprechend grotf-2 war auch das Echo in den amerikanischen Medien, wo über unse- re Interpreten und somit auch über Kitzbü- hel und Tirol ausführlich berichtet wurde.
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