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Seite 2 ..k3fzbübeler eLAnzeiger Samstag, 3. September 1988 Kitzbüheler Wandertip Harlaßanger Das Heimatbuch »Brixen im Thale« be- faßt sich auch mit der Wallfahrt am Harlaß- anger. Diese ist zwar auf Kirchberger Ge- meindegebiet, aber seelsorglich stets nach Brixen gehörig geblieben. Die Entstehung der Wallfahrt gibt Dr. Johannes Neuhardt so an: Michael Lackner, Bauer zu Eberhart- ling, stiftete nach dem Kauf der Alm eine Kapelle. Diese wurde im Jahre 1688, also vor nun 300 Jahren, von einer Lawine zer- stört. Schon im folgenden Jahr wurde die Kapelle erneuert. Sie war allerdings so klein, daß die aus »Tyrol, Binzgeü und Bay- ern und anderen Landschaften aigens herzu- reisenden Kirchfährter« nicht Platz hatten. 1714 genehmigte das Ordinariat Chiemsee eine Vergrößerung, aber mit dem ausdrück- lichen Bemerken, »daß ja nicht unter dem Vorwand der Andacht unanständige Zusam- menkünfte eingeführt« werden. Das Ordi- nariat kannte seine Gläubigen! Wie jede Wallfahrt, so hat auch die am Harlaßanger eine Sage zur Grundlage, weil man das früher notwendigerweise brauchte. Eine unbemerkt an einem Tannenbaum mit drei Wipfeln befestigte, etwa 25 cm hohe Madonnenskulptur soll 1691 entdeckt und in die Nachbargotteshäuser Kirchberg und Brixen getragen worden sein, aber stets wie- der an den Fundort zurückgekehrt sein. Das »Brixner Buch« enthält eine Über- sicht über die erhaltenen und sichergestell- ten Votivbilder (mit Farbabbildungen) und das Erinnerungsbild an den Besuch von Er- zbischof Friedrich Fürst zu Schwarzenberg am Maria-Heimsuchungstag 1840. Der Erz- bischof ist nach der Visitation in Aschau auf den Harlaßanger gekommen, wurde dort unter Abfeuerung der Böller von den Prie- stern und von den Schützen mit Musik emp- fangen. »Hochderselbe haben«, so steht zu lesen, sich nach der Messe bei den Alphüt- ten »mit dem Volk freundlich besprochen«, wanderte über den Fleiding, dann über den Hochkogel und die Sandenbach Alpe nach Brixen, wo das Volk auf fürstliche Rech- nung Speise und Trank erhalten hat. Ganz so festlich wird es bei der Messe am Sonntag, 11. September, im Bereich Harlaß- anger nicht zugehen, zu der die Schützen- kompanien herzlich einladen. Schon jetzt machen wir auf diese Bergmesse aufmerk- sam, die um 11 Uhr beginnt. Von Kirchberg aus kann man mit dem Gaisberglift bis zum Gaisbergmoos auffah- ren, bevor man die herrliche Wanderung über die Almen macht. Das erste Stück ist allerdings sehr steil, doch gibt es »Umge- hungen«, die einfacher zu begehen sind. Auch für die Rückfahrt steht der Lift zu Diensten, hier sogar kostenlos. Der Gaisberglift fährt von 8.30 Uhr bis 11.45 Uhr und von 13 Uhr bis 17.15 Uhr. Für den Weg von der Bergstation zum Meßplatz rechnet man eine gute Stunde. Vollbetrieb: Die im Sommer geöffneten Bahnen und Lifte im Bereich Kitzbühel KirchDeg - Jochberg sind bis mindestens 18. September in vollem Betrieb, die Bahnen verkehren sogar bis zum 16. Oktober. Eine ideale Möglichkeit für Herbstwanderer. ÖAV-Sektion Kitzbühel HG-Heimabend Unser nächster Heimabend findet am Diens:ag, 6. September 1988, im AV- Heim statt. Beginn 20 Uhr. Es werden wiede Dias von den letzten Touren ge- zeigt. Um zahlreiche Teilnahme ersucht Euer HG-Führer Franz Neubacher. Kaufmännische Berufsschule Kitzbühel: Schulbeginn 1988/89 Einschreibung für die Schüler der 1. Klas- sen ist am Donnerstag, 8. September, von 14 bis 17 Uhr, und am Freitag, 9. September, von 7 bis 10 Uhr. Unbedingt haben die Lehrlinge mitzubringen: Geburtsurkunde, Staatsbürgerschaftsnachweis oder Persona- lausweis oder Reisepaß, das letzte Schul- zeugnis, den Lehrvertrag oder eine Bestäti- gung ces Lehrberechtigten, die Lehrzeit, Lehrberuf, bei Einzelhandelskaufleuten auch d:e Branche enthält. Der Termin der Wiederholungs- und Nachtragsprüfungen wurde den betroffenen Schülern bekanntgegeben. Unterrichtsbe- ginn laut Stundenplan in der 1. Woche: Mitt- woch, 14. September, alle 3. Klassen; Don- nerstag, 15. September, alle 2. Klassen; Freitag 16. September, alle 1. Klassen. Am 1. September begab sich der Kitzbü- heler Rainer Hölzl, Polizeibeamter in Inns- bruck, mit seinem Kollegen Werner Pöttin- ger auf eine sechs Monate dauernde Afri- ka-Expedition. Die Reise soll durch 24 Staaten in Nord-, Zentral,- Süd- und Ostafri- ka führen, wobei ca. 30.000 km zurückge- legt werden müssen. Die Reise führt von Innsbruck über Ge- nua nach Tunesien und mit einem Toyota- Landcruiser weiter durch Libyen und Alge- rien nach Niger. Falls es sich zeitlich aus- geht, wollen die beiden auch die Elfenbein- küste uiid die Staaten Ghana, Togo und Benin bereisen. Sonst wählen sie den direk- ten Weg über Nigeria, Kamerun und Gabun in den Kongo. In Zaire wollen sich die bei- den Tiroler für längere Zeit aufhalten, Kon- takte mit den Eingeborenen aufnehmen und den 5119 m hohen Ruwenzori besteigen. Nächstes Ziel ihrer Reise sind Sambia, Botswana und Namibia, von wo sie einen kurzen Abstecher nach Südafrika machen wollen. Durch die Staaten Simbabwe und Malawi fahren sie nach Tansania und Kenya, dem Endpunkt der langen Reise. Dort wer- den sich die zwei »Afrikaforscher« längere Zeit aufhalten, bevor sie ihr Fahrzeug mit- tels Schiff zurückschicken und selbst per Flugzeug die Rückreise antreten. Geplant sind auch die Besteigung der beiden höch- Laden-Öffnungszeiten im Handel Am 6. Juli 1988 hat der Nationalrat ein Bundesgesetz beschlossen, mit dem das geltende Ladenschlußgesetz mit dem Ziel geändert wurde, einen Mo- dellversuch für erweiterte Ladenöff- nungszeiten zu ermöglichen. Dieser Versuchszeitraum erstreckt sich vom 1. September 1988 bis 30. No- vember 1989. Aufgrund des Bundesge- setzes werden jeder Verkaufsstelle fol- gende Wahlmöglichkeiten eingeräumt: Wöchentlich einmal von Montag bis Freitag bis spätestens 20 Uhr oder einmal im Monat am Samstag bis spätestens 17 Uhr offen zu halten. Diese wahlweisen Öffnungsmöglich- keiten gelten im Versuchszeitraum er- gänzend zu den bestehenden Laden- schlußregelungen, die von den Landes- haLptleuten festgesetzt wurden. Beglei- tende kollektivvertragliche Regelungen werden in der Wochenzeitung der Tiro- ler Handelskammer, »Tirols Wirt- schaft«, verlautbart. Auf Grund von Umfragen bei der Kitzbüheler Kaufmannschaft hat sich heriusgestellt, daß im September der Samstag-Variante der Vorzug gegeben wiri. Es werden daher am Samstag, 3. September 1988, der Großteil der Kitzbüheler Geschäfte auch am Nachmittag offen halten. Die beiden Afrikareisenden Rainer Hölzl (rechts) und Werner Pöttinger. Kitzbüheler auf großer Afrika-Expedition
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