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Seite 2 Jc3Izbübcler eLAnzeiger Samstag, 10. September 1988 Ferdinand Widmoser, Kitzbühel, 90 Jahre Kitzbüheler Wandertip Ehrenbachhöhe Die Bergmesse bei der dem Bergheiligen Bernhard geweihten Kapelle - die »Bern- hardiner« kommen von den Bemühungen des aus dem Aosta stammenden Mönchs - unterhalb der Ehrenbachhöhe, die am Sonn- tag, 11. September, 11 Uhr, stattfindet, führt viele Bergfreunde mit der Kolpingsfamilie auf den Hahnenkamm. Es bietet sich vor allem der »Panoramaweg« von der Bergsta- tion der Hahnenkammbahn bis zum Meß- platz an, eine zweite bequeme Möglichkeit ist der Abstieg von der Bergstation der Fleckaimbahn bis zur Kapelle. Bei dieser Bergmesse wird auf die Mitfeier des Gottes- dienstes großen Wert gelegt. Nach der Mes- se ist Gelegenheit zu einer Wanderung im Herbst ist es nicht mehr so heiß, daß man nicht noch ein Stück aufwärts auch um die Mittagszeit gehen könnte - im Hahnen- kammbereich. Selbstverständlich kann man auch gleich den Rückweg antreten. Zur Ein- kehr stehen die Häuser im näheren Bereich oder auch das Restaurant Pengelstein bereit. Dorthin wird man allerdings vom Meßplatz aus eine gute Stunde rechnen müssen, muß also den Hungeretwas über die Mittagsstun- de hinaus zurückhalten. Über die Asten zur Wendelinkapelle Für alle, die keinen fixen Plan für den Ab- tieg haben, machen wir den Vorschlag, ein Stück über die Astenabfahrt und dann zur Wendelinkapelle in den Ehrenbachgraben abzusteigen. Der Weg beginnt bei der gro- ßen Hinweistafel (Einfahrt Astenabfahrt), das erste Ziel ist die Ehrenbachalm. Von dort noch ein wenig der Astenabfahrt ent- lang und dann entlang der Markierung (steil abwärts) ins Tal. Die Wendelinkapelle ist nicht dem heiligen Viehpatron geweiht, son- dern hat irrtümlich den Namen. Eigentlich ist es eine Marienkapelle. Der Weg von dort weg führt uns auf dem Forstweg bis zur Ein- siedelei. Um dem langen Skiweg zu entge- hen, nützen wir den alten Einsiedelweg und kommen zuletzt auf die Hahnenkammstra- ße und zurück zum Ausgangspunkt unserer Bergfahrt. Der Weg, der rechts von der Einsiedelei in den Bereich des ehemaligen Steinbruchs führt, ist nicht mehr zu empfehlen. Fahrplan Die Hahnenkammbahn fährt ab 8 Uhr, letzte Rückfahrmöglichkeit um 17.30 Uhr. Die Fleckaimbahn ist ab 8.30 Uhr in Be- trieb, sie verkehrt bis 17 Uhr. Der Streiteck- lift zum Pengelstein ist von 9 bis 16 Uhr of- fen, die Talfahrt ist bei allen Anlagen frei. Der Bichlalmlift und die Doppelsessel- bahn Resterhöhe verkehren nur noch bis einschließlich Sonntag, 18. September. sie Am 10. September 1988 vollendete der KaufnTann in Ruhe Ferdinand Widmoser sein 90. Lebensjahr. Sein Interesse gilt im- mer noch seiner Heimatstadt Kitzbühel und dem öffentlichen Leben. Unser Jubilar erblickte im Hause Horn- weg 2i, damals genannt »im Sonnwinkl«, das Licht der Welt. Sein Geburtstag war auch der Todestag der Kaiserin Elisabeth (10. September 1898). Als der Trauerzug auf der Giselabahn, von Genf kommend, durch Kitzbühel geleitet wurde, verlangte seine Mutter, betreut von der Hebamme Elise Lackner, von den Tischlergesellen der Tischlerei Huber, daß sie im Kindsbett ans Fenster gehoben wird. Sie wollte unbedingt den Trauerzug sehen und den schweren Ver- lust des alten Osterreichs miterleben. Ferdi- Ferdinnd Widmoser in der Uniform als Feuerwehr Hauptbrandmeister der Freiwil- ligen Feuerwehr der Stadt Kitzbühel. Im Bild als Ehrengast bei der Jubiläumsfeier »75 Jahre Rotes Kreuz im Bezirk Kitzbü hei« am 12. Juni 1988 in der Tennishalle. nand Widmoser ging in Feldkirch zur Schu- le und erlernte dann in Arosa, Schweiz, den Beruf eines Hotelkochs. Den ersten Welt- krieg machte er beim 1. Tiroler Kaiserjäger- regiment mit und kam erst 1920, kriegsbe- schädigt, nach Kitzbühel zurück. - Zuerst arbeitete er als Sousier im Grandhotel, und schon 1921 machte er sich als Kaufmann in der Hirierstadt, dem heutigen Restaurant »Glockenspiel«, selbständig. In diesem Hause verbringt unser Jubilar seinen Le- bensabend im wohlverdienten Ruhestand. Er war schon 1921 dabei, als unter Haupt- mann Viktor Höck aus Kreisen der Welt- kriegsteilnehmer, damals von vielen uner- wünscht, die Schützenkompanie Kitzbühel wiedergegründet wurde. Er war auch dabei, als vor nunmehr 65 Jahren diese Kompanie beim Katholikentag in Wien aufmarschierte und erlebte in Wien damals auch von poli- tisch Ardersgesinnten Erfreuliches. Ferdi- nand Widmoser gehört der Schützenkom- panic Kitzbühel auch heute noch als unterstützendes Mitglied an. Unser Jubilar war auch aktives Mitglied des 1. Nordtiroler Trabrennverein Kitzbühel, in dem er durch Jahrzehnte als Oberstarter und später als Bahnrichter tätig war. Zur Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kitzlühel kam Ferdinand Widmoser im Jahre 1924. Beim Dachbodenbrand der Ho- genauervilla rettete er seinem Wehrkamera- den Karl Uberall, der bereits trotz Gasmas- ke schwere Rauchgasvergiftungen erlitten hatte, durch zielbewußte Bergung das Le- ben, und bei der Hochwasserkatastrophe des Jahres 1928 zog er den damals dreijähri- gen Buben des Kaminkehrermeisters beim HaxI aus dem Mühlbach heraus. DieserJun- ge ist später im Schwarzsee ertrunken. Urban Zimmermann war Widmoser im Krieseinsatz bei den bombenbeschädigten Städten in Tirol und in Bayern tätig. Als Kriegsverwundeter des Ersten Weltkrieges wurde er im Zweiten Weltkrieg im Luft- nachrichtendienst eingesetzt, und nach einer Umschulung für den Kriegsfeuer- wehrdienst machte er dort Dienst. Bei der Freiv<illigen Feuerwehr der Stadt Kitzbü- hel, drunserJubilarnunbalddurch65Jah- re angehört, als Hauptbrandmeister in Reserve. Dem Kaiserjägerbund »Kitzbühel und Umgebung« gehört unser Jubilar seit dessen Gründung vor nun 60 Jahren an, besucht heute noch dessen Versammlungen und marschierte noch bis vor wenigen Jahren bei Begräbnissen von Kameraden hinter der Kaiserjägerfahne mit dem Wahlspruch »In Treue fest!« Der Kaiserjägerbund verlieh ihm die »Ehrenmitgliedschaft«. Die Heimatzeitung gratuliert zum 90er! Heimatbühne Kitzbühel: Ländliche Lustspiele im Kolpingsaal Mittwoch, 14. September »D'Schnegg'n- kur«. Dienstag, 20. September: »'s Tüpferl auf dem i. Beginn jeweils um 20.30 Uhr. Karten im Vorverkauf im Büro ab 19.30 Uhr an der Abendkasse. Zum Besuch wird freundlich eingeladen! tb übe1er *„1<:i# ‚4nzeige r Impressum Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft m.b. {.‚ Kitzbühel, Schlossergasse 10 - auch Inhaber und Herausgeber. Verlagsort: Kitz,Uhel. Herstellungsort: WÖrgl, Herstel- ler: Druckhaus WÖrgl, Alfred Burgstaller, WÖrgl, Peter-Rosegger-Straße 3. Redaktion: Che ?re dakteur Engelbert Opperer, Kitzbü- hel, Schlossergasse 10, Tel. 05356/2576; Redakteur: Martin Wörgötter, Kitzbühel, Hinterstadt 17, Tel. 05356/2236.
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