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mi' Jahre Fremdenverkehrsverband Fieberbri Jubiläums-Festabend und Ehrung von Altobmann Albert Wenzbauer und großer Festumzug Lrnn FVV-Obrnann Stefan Fo4l 'ratuIiert A'bert Weiizbauer :u seiner Ehrung, rechts Lwidesrat Christian Huber. !ot() Hein:, Fieberbrunn Samstag, 10. September 1988 J<(Jtzbüheler eLAnzeiger Seite 27 Das auslösende Ereignis zur Entwick- lung des Fremdenverkehrs in Fieberbrunn war die Eröffnung der Giseisbahn im Jahre 1875, der ersten durchgehenden inneröster- reichischen Verbindung zwischen Wien und Innsbruck. Die Lage von Fieberbrunn an dieser bedeutenden Verkehrsader eröffnete dem Ort eine ganz neue wirtschaftliche Ent- wicklung, die von weitblickenden Männern auch genützt wurde. Damals war bei Adel und wohlhabendem Bürgertum die »Som- merfrische« in Mode und ganze Familien zogen aufs Land. Diese Form des Fremden- verkehrs war auch kennzeichnend für Fie- berbrunn. Mode war auch die alpinistische Erschließung der Bergwelt geworden, die sich der Deutsch-Osterreichische Alpen- verein zum Ziel gesetzt hatte. Von diesem gründete 1884 der Postmeister Josef Brun- ner mit 27 Einheimischen und Gästen eine Sektion. Dabei waren auch Männer, die spä- ter bei der Gründung des Verschönerungs- vereines eine wichtige Rolle spielten: Josef Schwarzenbacher, Mathias Stockklausner, Christian Schwaiger, Stefan Arnold, Fritz Breitinger und Franz Gritsch. Die eigentlichen Initiatoren und Gründer des Verschönerungsvereins waren jedoch Wiener, die damals die meisten Gäste stell- ten. Der Kunsthändler Johann Heindl und der Realschulprofessor Louis Goos luden für den 24. August 1888 zu einer Bespre- chung ein, an der Pfarrer Johann Quickner, Oberförster Franz Lechner, Gemeindevor- stand (heute Bürgermeister) Johann Foidl und Josef Schwarzenbacher teilnahmen. Fünf Tage später fand die konstituierende Versammlung statt, zu der mehr als 20 Per- sonen erschienen waren. Nach einer »zün- denden« Rede von Prof. Goos wurde der einstimmige Beschluß gefaßt, den Verschö- nerungsverein zu gründen und folgende Sta- tuten angenommen: Der Zweck des Vereins ist, zur Verschönerung von Fieberbrunn und dessen Umgebung beizutragen. Für diesen Zweck sorgt der Verein durch die Ausführung der erforderlichen Verschöne- rungsarbeiten, insbesondere durch Herstel- lung neuer und die Verbesserung bestehen- der Wege, durch die Aufstellung von Wegweisern und Ruhesitzen, durch An- pflanzungen, Wegmarkierungen und dgl. Der junge Verschönerungsverein unter Obmann Johann Foidl startete seine Arbeit mit viel Elan und einem selbst für heutige Verhältnisse bemerkenswertem Tempo. Zu den ersten Maßnahmen zählte die Pflanzung von 200 Schwarzpappeln für die Allee zwi- schen Bahnhof und dem Dorf, der Druck von 300 Plakaten, die auf allen Bahnhöfen zwischen Salzburg und Wörgl angebracht wurden, und die Aufstellung einer Orientie- rungstafel. Die Werbung für den Besuch des neuen Fremdenverkehrsortes Fieberbrunn eröffnete Prof. Goos mit einem Vortrag für den Osterr. Touristenklub in Wien, der viel Beifall und eine große Beachtung in der Presse fand. Die Männer des Verschönerungsvereins verwirklichten zügig Projekte, durch die Fieberbrunn zu einem führenden Fremden- verkehrsort im damaligen Tirol wurde. Im August 1889 tauchte zum ersten Mal die Idee zur Errichtung einer Schutzhütte am Wild- Der FremcJenverkeh sverband Fieber- brunn feierte am Wochenende sein 100jähriges Bestandjub.läum. Am Freitag fard im Hotel »Sch- oß Rosenegg« ein Jjbi- läumsabend statt, zu dem Obmann Stefan F3idl unter den Ehrengästen auch Lande sat Christian Huber, Dr. Kindermann vorn Amt der Tiroler Landesregierung, Bürgermei- ster Alois Siorpaes mit mehreren Gemein- deräten und die Cbminner der örtlichen Vereine begrüßen konme. Nach der Festrede von Landesrat Chri- stian Huber, der die Grüße der Tiroler Lan- desregierung überbrachte und die Bedeu- Lug Fieberbrunn als Fremdenverkehsort hervorhob, und den Grußworten der Ehren- gäste wurde die Ehiung eines um den Frem- denverkehr verdienten Fieberbrunnersvor- genommen. Landesrat Christian Huber und Dr. Kin- dermann überreichten Altobmann Albert Wenzbauer für seine Verdienste um den Fremdenverkehr in Tirol eine Ehrenurkun- de des Landes. Wenzbauer war von 1956 bis 1970 durch 14 Jahre hindurch Obmann des Fremdenverkehrsverbandes und hat zum Aufschwung Fieberbrunns als Fremdenver- kehrsort wesentlich beigetragen. Am Sonntag fand dann bei herrlichem Wetter der Jubiläumsumzug »lOOJahre FVV Fieberbrunn« statt. In zahlreichen Gruppen und vielen schönen Festwägen wurde die Entwicklung Fieberbrunns zum heutigen Fremdenverkehrsort dargestellt.
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