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Seite 34 J{J1zbühckr eLAnzeiger Samstag, 10. September 1988 Ehrenbürger Stefan Reitstätter, Kössen, 80 Jahre KÖSSEN Am 10. September 1988 vollendet der Eh- renbürger der Gemeinde Kössen, Ökono- mierat Stefan Reitstätter, Bürgermeister von 1950 bis 1980, sein 80. Lebensjahr. Wir gra- tulieren! Stefan Reitstätter wurde als Sohn des Hacklbauern Stefan Reitstätter d. A. und dessen Gattin, Maria, geb. Achorner, Erb- hoftochter zu Teig! in Walchsee, geboren. Nach dem Besuch der einklassigen Volks- schule zu Niederbichl durch sieben Jahre absolvierte er ein weiteres Schuljahr in der Volksschule Kössen, da damals die allge- meine Schulpflicht bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres eingeführt wurde. Reit- stätter besuchte weiters die 1922 von Ober- lehrer Peter Gaim gegründetete Landwirt- schaftliche Fortbildungsschule und beende- te diese mit Auszeichnung; ebenfalls mit Vorzug und als jüngster Absolvent die Lan- deslehranstalt Rotholz. Vor dem 2. Weltkrieg war unser Jubilar ständiges Mitglied in der Jungbauernschaft und als Absolvent des Führerkurses des Mentelberger Volksbildungsheimes Mit- glied des Ortsbauernrates und Vorstands- mitglied der Bezirkswarengenossenschaft Kitzbühel mit dem Sitz in St. Johann. Von 1925 bis 1931 war Reitstätter Zuchtbuchfüh- rer der Viehzuchtgenossenschaft Kössen und von 1927 bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht Zahlmeister der Raiffeisenkas- se Kössen-Schwendt. Weiters Vorstands- mitglied des Rotholzer Absolventenvereins, Mitglied des Reichsbundes der katholi- schen Jugend und Organ isationsreferent der Vaterländischen Front und nach der »ständi- schen« Verfassung als Vertreter der Jung- bauern Mitglied des Gemeinderates und als solcher Obmann des Sanitäts-Sprengelaus- schusses für die Gemeinden Kössen, Schwendt und Walchsee. Den 2. Weltkrieg machte Reitstätter als Funker und Fernsprecher bei der 1. Panzer- division mit. Vor Kriegsende wurde er bei einem Rückzugsgefecht in der Oststeier- mark durch einen Granatsplitter am Ober- schenkel verwundet, kam in das Elisabeth- spital nach Graz, von dort nach Eisenerz und schließlich als amerikanischer Kriegs- gefangener nach Goisern. An seiner schick- salsgünstigen Befreiung waren, der in den 70er Jahren verstorbene Wörgler Bürger- meister Rupert Hagleitner und der Bruder- sohn seiner Mutter, Achorner, Walchsee maßgeblich beteiligt. Nach 1945 wurde Reitstätter wiederum in den Ortsbauernrat berufen. 1948 wurde er zum Ortsbauernobmann gewählt. von 1960 bis 1966 war er Obmann des Bauernbundge- bietes St. Johann. In der Raiffeisenkasse war er seit 1945 Obmannstellvertreter und seit 1968 Obmann und in der Molkereige- nossenschaft seit 1945 Vorstandsmitglied. In den Bezirksorganisationen wirkte Reit- stätter auch nach 1945 als Vorstandsmitglied der Bezirkswarengenossenschaft Kitzbü- hel, als Obmannstellvertreter des Haflin- gerzuchtverbandes Kufstein und als Vor- standsmitglied der Bezirkslandwirtschafts- kammer. In den Landes- und Bundesorganisatio- nen als Vorstandsmitglied des Tiroler Haf- lingerzuchtverbandes, als Obmann und Gründer der Tiroler Einforstungsgenossen- schaft, als Vorstandsmitglied und Landes- beauftragter für Tirol des Österreichischen Einforstungsverbandes und als Vorstands- mitglied der Raiffeisenzentralkasse für Ti- rol. Weiters als Aufsichtsrat der Landwirt- schaftlichen Hauptgenossenschaft, als Vorstandsmitglied des Verbandes Land- wirtschaftlicher Genossenschaften in der Landes-Landwirtschaftskammer, als Vor- standsmitglied des Tiroler Gemeindever- Stefan Reitstätter. Foto: Mu,auer, Innsbruck bandes und seit 5. Juli 1968 als zweiter Vize- präsident und als Vertreter Tirols in der Bundesversammlung des Österreichischen Gemeindebundes und als Mitglied des Lan- desbauernrates. Reitstätter ist Mitbegründer der Schüt- zenkompanie Kössen, Ehrenmitglied der Schützenkompanie, Ehrenmitglied des Krieger- und Veteranenvereins und Ehren- mitglied der Bezirksstelle Kitzbühel des Ro- ten Kreuzes. Vorstandsmitglied des Verwal- tungsausschusses des Bezirkskrankenhau- ses St. Johann und seit 1967 Gründer und Obmann der Umstellungsgemeinde Kös- sen. 1950 zog er als Spitzenkandidat des Bau- ernbundes wieder in den Gemeinderat ein und wurde zum Bürgermeister gewählt. In seiner 30jährigen Tätigkeit als Bürger- meister fallen u. a. die Errichtung des Raif- feisenkassengebäudes mit dem Lagerhaus, die Errichtung der Hochdruckwasserlei- tung, eines zentralen Feuerwehrzeughauses mit Wohnung für den Zeugwart, dem Feuerwehr-Schulungsraum, einem Schu- lungsraum für den landwirtschaftlichen Be- ratungsstützpunkt und der Einstellhalle für Gemeindefahrzeuge. In einem ersten Zehnjahresprogramm er- folgte die Sanierung der Gemeindewege und Gemeindebrücken. Die Gemeinde Kössen hat über 70 km Gemeindewege und an die 60 Gemeindebrücken zu erhalten. Unter Reit- stätter wurde die öffentliche Straßenbe- leuchtung errichtet, es wurde der Friedhof erweitert und die Aufbahrungshalle gebaut sowie der Sportplatz errichtet. Maßgebend war Reitstätter beim Bau der ersten Skilifte beteiligt. Als Bürgermeister und als Vorsitzender des Aufsichtsrates. Un- ter ihm wurden auch die Volksschulgebäude in Kössen und Niederbichl renoviert und das Schwimmbad mit einer Hälftebeteiligung der Gemeinde gebaut. Wichtig für den Ort, insbesondere für den Fremdenverkehr, war die Verrohrung des Mühlbaches und die Dorfkanalisierung. Zu seinem größten Werken gehört der Bau der Hauptschule. Bis zur Einweihung am 19. November 1967 gab es in Kössen nur zwei Hauptschüler. Der eine besuchte die Haupt- schule in St. Johann und der andere in Kuf- stein. Ein Jahr später, mit der Errichtung der 3. Klasse, waren es bereits über hundert Hauptschüler. Weitere Höhepunkte: die Errichtung der Grenzlandhalle im Jahre 1970, wobei Reit- stätter zum Obmann dieser Genossenschaft gewählt wurde, der Bau des neuen Raiffei- senhauses im Jahre 1971, die Gründung der Ortsstellen Kössen des Roten Kreuzes 1972 und der Umbau bzw. Neubau des Gemein- dehauses im Jahre 1975, das 1977 als ge- schütztes Objekt im Sinne der Haager Kon- vention erklärt wurde. Stefan Reitstätter ist Träger des Verdienst- kreuzes des Landes Tirol, des Goldenen Eh- renzeichens des Tiroler Bauernbundes, des Silbernen Ehrenzeichens des Genossen- schaftsverbandes, des Silbernen Ehrenzei- chens der Landes-Landwirtschaftskammer, der Silbernen Ehrenmedaille des Bundes der Tiroler Schützenkompanien und des Eh- renringes des Tiroler Gemeindeverbandes. Im Jahre 1979 verlieh ihm der Gemeinderat das Ehrenbürgerrecht und der Fremden- verkehrsverband Kössen die Ehrenmit- gliedschaft. Im Jahre 1969 wurde ihm vom Herrn Bun- despräsidenten der Ehrentitel »Ökonomie- rat« verliehen. Ski-Club Kössen - Training beginnt Ab sofort beginnt beim SC Kössen das Vorbereitungstraining für den kommenden Winter (Skigymnastk - Trockentraining). Treffpunkt jeden Dienstag und Freitag um 18 Uhr beim Nordik-Center Weingartner in Kössen. Alle Clubmitglieder sowie vor allem die aktiven Rennsportler sind herzlich eingeladen. Politiker contra Journalisten Im Rahnien eines Familiensportnach- mittages findet am Samstag, 17. Septem- ber 1988, um 16 Uhr auf dem Fußball- platz in Kössen ein Fußballspiel statt. Um 13.30 Uhr beginnt eine Bildersuch- fahrt für Radfahrer, anschließend kommt es zu Schauvorführungen einer Fall- schirmspringergruppe. Veranstalter: ÖVP Bezirk Kitzbühel.
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