Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 36 kitzbühelerAnzeIger Samstag, 1. Oktober 1988 Der Hochaltar Künstlerischer Mittelpunkt der qualität- vollen Ausstattung ist der mächtige Hochal- tar aus glanzpoliertem, teilvergoldetem, rotbraunem Stuckmarmor, der nach Ent- würfen von Hagenauer und Nesselthaler von Peter Pfaundler, geboren 1733 in Grän, Außerfern, gestorben 1811 in Mülln bei Salzburg, in strengen, klassizistischen For- men errichtet wurde. Es handelt sich um einen auf hohem Sockelgeschoß mit seitli- chen Opfergangsportalen ruhenden Dop- pelsäuleniufbau, der ein mehrfach profi- liertes Gebälk trägt, auf dem der schmale, von zwei knieenden Engelsfiguren flankier- te Aufsatz sitzt, der durch ein Kreuz zwi- schen gesprengten Gebälksstücken seinen Abschluß erhält, Die elegante, ausgewoge- ne Architektur, bildet den würdigen Rah- men für die beiden Altarblätter, die zu den besten Schöpfungen Josef Schöpf auf dem Gebiet der Tafelmalerei zählen. Das große, rechteckige Hauptbild (etwa in der Mitte signiert »Joseph Schöpf Tyrol. pinx Anno 1796«) stellt die Himmelfahrt Mariae dar: Maria, in weißem Kleid und hellblauem Mantel, schwebt, von Engeln begleitet, in den Himmel, auf Erden umstehen - nur schemenhaft sichtbar - die Apostel das lee- re Grab. Schon Staffier bewunderte in sei- ner Landesbeschreibung von 1841 »die zum Himmel aufschwebende Gottesmutter mit dem verklärten Antlitz, auf dem sich der Vorgeschmack der ihrer harrenden unendli- chen Wonne so wunderlich spiegelt« als »meisterhaftes Gemälde des vaterländi- schen Malers Josef Schöpf«, und auch die et- was sentimentale Anekdote, wonach Schöpf selbst diese Mariae Himmelfahrt als sein schönstes Bild bezeichnet habe, »weil ein Bauernweiblein durch dasselbe zu Tränen ergriffen wurde», zeugt von der großen Wertschätzung, die diesem Altarblatt seit jeher entgegengebracht worden ist. Das seg- mentbogig geschlossene Altarbild stellt die Mantelspende des hl. Martin dar: der Heili- ge sitzt hoch zu Roß und reicht die Hälfte sei- nes Mantels dem knienden Bettler. Zu Un- recht bleibt dieses Bild des zweiten Kirchenpatrons, das etwas zu dunkel gera- ten oder stark nachgedunkelt ist, trotz seines hervorragenden Kunstwerkes meist unbe- achtet, Zur Majestätischen Gesamtwirkung des Altares tragen auch die vier überlebens- großen, vergoldeten Schnitzfiguren (in un- serem Bild nur zwei sichtbar) der Heiligen Dominikus, Petrus, Paulus und Katharina von Siena bei, die auf den seitlichen, von einer klassizistischen Vase bekrönten Op- fergangsbögen stehen. Die hervorragend modellierten Skulpturen werden in der Mit- te des 18. Jahrhunderts datiert und dürfen wohl noch von der alten Pfarrkirche stam- men. Der Bildhauer ist unbekannt. Erich Egg hat sie dem aus Hall gebürtigen Kitzbü- heler Plastiker Josef Martin Lengauer (1727-1793) zugeschrieben und um 1755 datiert, während sie Matthias Mayer als Rest des alten Hochaltars bezeichnet, als ihr Ent- stehungsdatum das Jahr 1740 angegeben und die Autorschaft eines Innsbruckers oder Haller Künstlers angenommen hat. Der kleine Säulentabernakel auf der durch zwei Triglyphen in drei Felder geteil- ten Mensa ist mit klassizistischem Dekor überzogen und zeigt im Auszug vier barock bewegte Engelstatuetten und in der Mitte das Lamm Gottes auf dem Buch mit den sie- ben Siegeln. Fremdenverkehrsverband Aurach: Blumenschmuckausflug 1988 Anläßlich des Blumenschmuckwettbe- werbes 1988 hat der Fremdenverkehrsver- band Aurach am 16. September 1988 alle Teilnehmerinnen zu einen halbtägigen Aus- flug eingeladen. Der Obmann des Fremdenverkehrsver- bandes Aurach, Werner Kühr, konnte 33 Gäste, unter anderem auch Bürgermeister Rupert Bachler und FVV-Ausschußmitglied Josef Vötter, begrüßen. Der Ausflug führte uns über das Brixental ins Zillertal, zuerst nach Mayrhofen, wo im Gasthof »Kramerwirt« eine kurze Kaffee- pause gemacht wurde. Danach fuhren wir nach Stumm, weiter zum Stummerberg. Dort wurden wir im Gasthof »Jägerklause« schon erwartet. Im Anschluß einer kräftigen Jause überreichte Obmann Kühr den Best- plazierten eine Urkunde und einen gravier- ten Glasschwenker. Besonders hervorgeho- ben wurden die 3 Teilnehmerinnen Ulrike Pöll, Barbara Hirnsberger und Anni Dött- linger, die mit ihrem Blumenschmuck in die Bezirksausscheidung kamen. Anschließend an die Dankesworte von Obmann Kühr bedankte sich auch Bürger- meister Bachler bei den Teilnehmerinnen für den schönen Blumenschmuck und wür- digte die damit verbundene Mühe. Die Hausmusik Jägerklause bereitete uns dann noch mit bodenständiger Volksmusik einen fröhlichen Nachmittag. Zur Freude aller gelang es uns sogar, un- seren Bürgermeister Bachler und Obmann Kühr auf die Tanzfläche zu bringen. Der Fremdenverkehrsverband Aurach möchte sich nochmals bei allen Teilnehme- rinnen bedanken und hofft, auch im näch- sten Jahr wieder auf eine rege Beteiligung. Ein Dankeschön auch an Walter und Hil- degard aufschnaiter, die diesen Ausflug in ihrer bewährten Art organisiert haben. Die Bestplazierten des Auracher Blu- menscbmuckbewerbes 1988: Ulrike Pöll, Aurach 306; Barbara Hirnsberger, Aurach 6; Anni Döttlinger, Aurach 55; Maria Koidl, Filzen 8; Fürstin Hohenlohe, Aurach 86; Graf Axel Douglas, Aurach 86; Jasmine Gandler, Aurach 36. Folgende Auracher Stammgäste wurden für ihre langjährige Treue zu Aurach in pri- vatem Rahmen geehrt: Fortsetzung auf Seite 38 U M- Kirchliche Bauten und Kunstwerke • Von Dr. Franz Caramelle im neuen Heimatbuch Der Hochaltar der Pfarrkirche Brixen im Thale, künstleri- scher Mittelpunkt.
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