Kitzbüheler Anzeiger

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Die Fassade des alten Gerichtsgebäudes wird immer unansehnlicher. Samstag, 1. Oktober 1988 ..VJtibühekr LAnzeiger Seite 5 Wie bereits mehrmals berichtet, wurde das alte Gerichtsgebäude in der Kitzbüheler Vorderstadt schon vor zwei Jahren mehr- mals zum Verkauf ausgeschrieben. Schon anfangs des vergangenen Jahres stand die Firma Steinadler als Bestbieter fest, aber erst heuer im Jänner wurde ihr das Haus nach erfolgter Genehmigung durch den Na- tionalrat zugesprochen. Ein Umbau oder eine Renovierung konnte jedoch trotzdem nicht erfolgen, da sich im Gebäude eine vom Gerichtsvorsteher noch bewohnte Dienst- wohnung befand. Als diese dann Ende Juli frei wurde, hatte man allgemein einen sofor- tigen Baubeginn erwartet. Warum es bis heute nicht dazu kam, erklärt uns Helmut Roth von der Firma Steinadler so: »Obwohl wir bereits im Juni unterschrieben hatten, haben wir erst jetzt den endgültigen Kauf- vertrag bekommen. Wir hatten bereits un- terzeichnet und bezahlt, dann mußten wir den Vertrag mit Zahlungsnachweis an das Oberlandesgericht nach Innsbruck schik- ken, von wo die Unterlagen an das Wirt- schaftsministerium nach Wien geschickt wurden. Bevor man nicht endgültig Besitzer ist, kann man ja nichts unternehmen«. Da sich die ganze Verkaufsangelegenheit nun schon über zwei Jahre hinzieht, kann man die Bedenken des Steinadler-Chefs ver- stehen. »Wenn man bedenkt, daß das Haus fünf Mal versteigert worden ist und jedes- mal hat es geheißen, sojetzt ist die Sache er- ledigt, Sie sind der Bestbieter und dann wur- de doch wieder eine neue Feilbietung ausgeschrieben, dann wird man vorsich- tig«, ärgert sich Roth über die Ministerien, die sich nicht einmal über ihrer Zuständig- keit einig waren. So teilte ihm z. B. eine Mi- nisterialrätin des Finanzministeriums mit, daß das Justizministerium nicht einmal be- rechtigt war, das Gebäude zu verkaufen. Mit der Planung für den Umbau wurden die beiden Innsbrucker Architekten Mag. Peter Watzel und Hanno Schlögel beauf- tragt, die das Projekt gemeinsam bearbei- ten. die Architekten haben das Haus wohl besichtigt und es wurden Besprechungen geführt, doch den direkten Auftrag konnten die Planer erst nach der endgültigen Unter- fertigung des Kaufvertrages erhalten. Geplant sind im Erdgeschoß und im 1. Stock Geschäftsräume und für die übrigen Geschoße Appartements. Es wurden auch bereits Absprachen mit dem Denkmalamt geführt, welches für die Renovierung und den Umbau grünes Licht gegeben hat. »An der Fassade dürfen wir nichts Wesentliches Verändern« erklärt dazu Helmut Roth« au- ßen wird das Haus so hergerichtet, daß es sich bestens in die schmucke Vorderstadt einfügt.« Nach Aussage von Architekt Mag. Watzel wird in dieser Woche beim Stadtbauamt Kitzbühel die Planung vorgelelgt und erst dann kann die Einreichungsplanung ge- macht werden. »Wenn die Stadtgemeinde Kitzbühel keine Schwierigkeiten macht, dann wird dieses Haus in kurzer Zeit ein Schmuckkasterl werden«, meint dazu der Bauherr. Er kann sichjedoch auf keinen Ter- min festlegen, da er erst die Stellungnahme des Stadbauamtes abwarten muß. Wenn dieses positiv eingestellt ist, dann soll mit den Arbeiten sofort begonnen werden. Die Außenarbeiten müßten nach Meinung des Besitzers eigentlich noch heuer durchge- führt werden können. Den angegebenen Termin für die Bespre- chung konnte auch Stadtbaumeister Ing. Friedl Viertl bestätigen und versicherte gleichzeitig, daß auch die Stadtgemeinde daran interessiert ist, daß die Renovierung so rasch als möglich durchgeführt wird. Al- lerdings müssen die vorgeschriebenen Fri- sten auch hier eingehalten werden, sodaß der Baubeginn frühestens zwei bis drei Wo- chen nach der Planungseinreichung erfol- gen könnte. Wenn auch von allen Seiten positive Ab- sichten hinsichtlich der raschmöglichsten Renovierung vorliegen, so scheint es doch fraglich, ob angesichts der bereits fortge- schrittenen Jahreszeit die Arbeiten - zu- mindestens außen noch heuer durchge- führt und abgeschlossen werden können. Eher ist anzunehmen, daß uns der »Schand- fleck von Kitzbühel« bis zum kommenden Jahr noch erhalten bleiben wird. Kurse des Berufsförderungs- institutes Kitzbühel Französisch für Anfänger: Donnerstag, 6. Oktober 1988, 19 Uhr. Französisch für Leichtfortgeschrittene: Mittwoch, 5. Oktober 1988, 19.30 Uhr. Französisch für Fortgeschrittene: Dienstag, 4. Okto- ber 1988, 19.30 Uhr. Italienisch für Leichtfortgeschrittene: Dienstag, 4. Oktober 1988, 19 Uhr. Griechisch für Anfänger: Donnerstag, 6. Oktober 1988, 19 Uhr. Griechische Konversation: Montag, 3. Oktober 1988, 19 Uhr. Alle Sprachkurse werden mit 10 Abenden angeboten. Kurskosten: S 460.—; für 0GB-Mitglieder S 350.—. Deutsch als Muttersprache - Rechtschreibung 1 Kurskosten: S540.—; für ÖGB-Mitglieder S 320.—; 5. bis 31. Oktober 1988, 8 Abende, jeweils Montag und Mitt- woch VOfl 20 bis 22 Uhr. Computereinsatz im Büro Montag, 10. Oktober 1988; 30UE— 10Abende,jeweils am Montag und Mittwoch von 19 bis 21.50 Uhr. Kursko- sten: S 1160.—, für 0GB-Mitglieder S 880.—. Programmieren BASIC 1 Dienstag, II. Oktober 1988, 15 UE —5 Abende, jeweils am Dienstag und Donnerstag von 19 bis 21.50 Uhr. Kurs- kosten: S 580.—, für 0GB-Mitglieder S 440.—. Englisch für Anfänger: Donnerstag, 6. Oktober 1988, 19 Uhr. Englisch für Leichtfortgeschrittene: Dienstag, 4Ok- tober 1988, 19 Uhr. Englisch-Konversation: Montag, 3. Oktober 1988, 19 Uhr. Alle Englischkurse finden im Bundesrealgymnasium St. Johann statt und werden mit 10 Abenden angeboten. Kurskosten: 5 460.—, für 0GB-Mitglieder 5 350.—. Anmeldungen und nähere Auskünfte für alle Kurse im Bezirk Kitzbühel: Adolf Lauria, Tel. 0 53 56 / 716 71, oder Arbeiterkammer-Amtsstelle Kitzbühel, Telefon 0 53 56 / 26 25. Wann wird das alte Gerichtsgebäude renoviert? Wie lange bleibt der »Schandfleck von Kitzbühel« noch? + Kann die Renovierung noch heuer durchgeführt werden? + Wir befragten dazu die zuständigen Stellen. Schon seit über zwei Jahren ist das alte Gerichtsgebäude, vielfach auch als »Schand- fleck von Kitzbühel« bezeichnet, immer wieder im Gespräch. Lautete ursprünglich die Frage, ist es nun verkauft oder nicht und wer ist der neue Besitzer, so geht es jetzt dar- um, wann es endlich umgebaut oder renoviert wird. Da den Gerüchten nach schon seit Wochen damit begonnen hätte werden sollen, das unansehnliche Gebäude aber immer noch unverändert dasteht, haben wir uns bei den zuständigen Stellen über die weitere Vorgangsweise erkundigt. Wir sprachen mit dem neuen Eigentümer, dem zuständigen Architekten und dem Stadtbauamt Kitzbühel.
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