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Klatsch Seite 12 VJtzbüh€1er eLAnzei(jer Samstag, 8. Oktober 1988 die beliebteste Mundsport- art bei jung und alt. Alle tun es und keiner gibt es zu. Wetten, daß auch Sie nicht ganz ohne Klatsch leben könnten! Aber keine Angst, Sie müssen sich deswegen nicht zu schämen. Wissen- schaftler haben nämlich un- tersucht, daß der Trieb zum heimlichen Tuscheln uner- setzlich ist. Klatsch ist übrigens auch schneller als die 1ges- schau. Wenn man um 8 Uhr etwas in Wien aufge- schnappt hat, kann es um 8,15 Uhr per Mundfunk schon in Salzburg sein. Daß eine Story, wenn Sie einmal durch mehrere Mün- der gegangen ist, ihre Form und womöglich auch den In- halt verändert, ist dabei nicht zu übersehen. Erin- nern Sie sich doch einmal daran zurück, als Sie als kleines Kind Stille Post ge- spielt haben. Aus »Donau- dampfschiffahrtskapitän« wird plötzlich »D'Oma geht in's Geschäft und ist schön«, und eine Inhaltsähnlichkeit der beiden Aussagen kann man bei Gott nicht mehr er- kennen. Aber wußten Sie eigent- lich, daß schon im alten Rom Klatschkontrolleure, sogenannte »Delatores« auf die Straße geschickt wur- den. Sie mußten dann dem Kaiser berichten, was sich die Leute von Volk so alles erzählen. Aber auch Höflichkeit und Verlegenheit läßt Klatsch blühen. Nehmen wir an, Sie treffen im Auf- zug einen Nachbarn, bei dem Sie nicht wissen, was Sie mit ihm reden könnten, kSo fragen Sie ganz einfach nach seinen Kindern, ob sie in der Schule gut vorankom- men, und am Abend erzäh- len Sie dann Ihrem Partner: Stell Dir vor ...! und schon ist ein neuer Klatsch fertig. Auf der anderen Seite hat Klatsch auch etwas Gutes an sich. Am besten funktio- niert das in einem kleinen überschaubaren Rahmen, z.B. in einem kleinen Dorf. Schon die Angst vor dem Gerede lassen so manchen zu Untreue neigenden Ehe- mann brav und artig sein. Auch haben Betriebspsy- chologen schon erkannt, daß Klatsch entspannt und Agressionen abbaut. Klatsch ist wie ein Ventil, wodurch man Dampf ablas- sen kann. Wenn das Gerede über den anderen soviel Gutes an sich hat, warum hat es dann noch immer einen so schlechten Ruf? Die Christen sagen »Du sollst nicht falsches Zeugnis reden über Deinen Nächsten« und die Chinesen haben die Weisheit »Der Edle verbreitet keine Ge- rüchte. « Übrigens, daß Frauen mehr klatschen als Männer, ist nichts als üble Nachrede. Die Tratscherei wird des- halb mit den Frauen in Ver- bindung gebracht, von den Wörtern »Klatschweib« oder »Waschweib«. Klatsch wird von den mei- sten abgelehnt, weil er viel Schaden anrichten kann. Vor allem auch deshalb, weil sie Angst haben, der In- halt des Geredes zu werden. Ganz auf Klatsch verzich- ten will aber niemand; es ginge dabei viel Vergnügen verloren. Also, laßt uns fröhlich weiterklatschen. Der gute Tip Ein guter Tip — sofort notiert! Bestimmt ist es Ihnen schon öfters so ergangen, daß Sie mit jemandem ein wichtiges Telefongespräch geführt haben und anschlie- ßend sind Ihnen die wichtig- sten Einzelheiten entfallen. Oderjemand hat für Ihren Chef oder Ihren Partner an- gerufen und Sie haben sich dessen Namen nicht notiert. Das kann natürlich Arger geben. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, neben dem Telefon stets Papier und Bleistift liegen zu haben, um Datum und Uhrzeit des Anrufes, Namen des Ge- sprächspartners und even- tuell dessen Telefonnum- mer für einen Rückruf zu notieren. Solche kleine Gedächt- nisstützen verhindern, daß ein wichtiger Termin bzw. Anruf vergessen wird. Konditionstraining mit Aqua-Gymnastik Aqua-Gymnastik ist der neueste Hit für alle Was- serratten. Turnen, Laufen, Hanteln schwingen, und das alles unter Wasser, und da geht es durch den Wasser- auftrieb viel leichter und hält trotzdem fit. Was bringt es? Eine tolle Figur und eine enorme Kondition, Die Durchblutung wird ange- regt, das Bindegewebe mas- siert und die Muskeln ge- kräftigt. Grund dafür ist der Wasserwiderstand, der 50- mal stärker ist als der Luftwiderstand. Außer- dem, sollten Sie Probleme mit dem Rücken haben, em- pfiehlt sich diese Sportart besonders Wie groß ist das Risiko? Einziges Risiko sind die Augen, da Chlorzusätze in Schwimmbädern die Schleimhäute reizen, Es empfiehlt sich, Schwimm- brillen aufzusetzen. Kalorienverbrauch 400 Kalorien pro Stunde. Trainingsdauer Zweimal wöchentlich eine halbe Stunde. Ausgleichssportarten Ballspiele, weil dabei Schnelligkeit und Reakti- onsvermögen besser trai- niert werden. Der gute Tip gegen Schlaflosigkeit Glücklich kann sich jeder Mensch schätzen, der noch nie an Schlaflosigkeit gelit- ten hat und für den dieser Ausdruck ein Fremdwort ist. Da aber gewisse Schlaf- störungen sehr häufig auf- treten und der Griff zu Schlaftabletten auch nicht unbedingt der beste Ausweg ist, gibt es hier ein paar ganz einfache Tips- - verzichten Sie vom spä- ten Nachmittag an auf Tee und Kaffee, essen Sie nur noch leichte Speisen - vermeiden Sie am Abend anstrengende Tätigkei- ten und aufregende Fil- me und Bücher - nehmen Sie am Abend ein heißes Vollbad even- tuell mit Melissenzusatz - trinken Sie vor dem Schlafengehen heiße Milch mit Honig ziehen Sie zum Schlafen feuchtwarme Socken an nehme Sie ein heißes ent- spannendes Fußbad Einschlaftip von Inot Renrew: Ein Freund klagt über Schlaflosigkeit. Sagt der an- dere: '>Da habe ich keine Schwierigkeiten. Ich zähle eins ... zwei ... drei ... dann schlafe ich. »Was?! So schnell geht das bei Dir?« Darauf der andere: »Na ja, manchmals wird es schon halb vier.«
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