Kitzbüheler Anzeiger

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Oktober 1988 BTV Kitzbühel Seite 7 DIE ZUKUNFT MEISTERN AUS DEM WISSEN UM EINE GROSSE VERGAN- GENHEIT. BTV-Gründung anno 1904 „GEBURT" UND ERSTE JAHRE EINER „LANDESBANK" Wenn die Pläne einiger weitblickender Ti- roler Persönlichkeiten des vorigen Jahr- hunderts verwirklicht worden wären, hätte die BTV schon 1971 ihr 100-Jahr-Jubiläum feiern können. Das geht aus einer Notiz des „Boten für Tirol" vom 17. Juli 1871 her- vor•. „Die hiesige Handelswelt nimmt mit großem Interesse die Tatsache zur Kennt- nis, daß sich ein Consortium zu bilden im Begriffe ist, welches die Gründung einer Bank für Tirol und Vorarlberg, mit dem Sitz in Innsbruck, beabsichtigt." Die Bemühungen von Wirtschaftsfachleu- ten und Landespolitikern, in Innsbruck eine Aktienbank zu gründen um die Geldreser- ven des Landes für öffentliche und private Investitionen nutzbar zu machen, gehen aber noch weiter zurück. Erste konkrete Schritte zur Gründung einer Jiroler Kredit- anstalt" wurden schon 1853 unternom- men. Dann folgte 1871 der oben erwähnte Plan einer „Bank für Tirol und Vorarlberg", der aber nicht ausgeführt wurde. Etwas weiter gedieh ein Bankprojekt zwei Jahre später. Am 10. April 1873 wurden Statuten für eine „Allgemeine Tiroler Bank AG" ge- Das Geldwechsel- und Valutengeschäft, der Wertpapierhandel und die Betreuung des Anlagenmarktes lagen in Tirol und Vorarlberg in den Händen einiger Privat- bankiers, die im letzten Viertel des 19. Jahr- hunderts zunehmend an Bedeutung ge- wannen, den Kontokorrentverkehr und Wechseleskompte einführten und sich im- mer stärker an der Finanzierung privater und öffentlicher Projekte beteiligten. Da aber gerade diesem wichtigen Geschäfts- bereich durch die Kapitalknappheit der heimischen Kommerzbanken allzu enge Grenzen gesetzt waren und umgekehrt auswärtige Großbanken mit ihrem Kapital stärker nach Tirol und Vorarlberg drängten, waren Konzentrationsbestrebungen und enge Geschäftsverbindungen zu Wiener Banken die logische Folge. Höhepunkte dieser Entwicklung waren im Jahre 1904 die Umwandlung der Innsbrucker Privat- bank Markus Löwe in eine Filiale der Cre- ditanstalt Wien sowie das Zusammenge- hen des Innsbrucker Bankhauses Payr & Sonvico und der Bregenzer Firma Ludwig Brettauer sei. Erben mit der k. k. privilegier- ten Allgemeinen Verkehrsbank in Wien, die gemeinsam die „Bank für Tirol und Vorarl- berg" gründeten. Die k oogituitmbe etneralpetlammlung ber mit r1aj bes bot?en f. t. 2ilinifteriums bes 3nnern vom 8. Zlpril I9O,[. 14.422 beix'i1Iiten J3aniI für «irof Ulld Uorar(Gerg finbet in nn9ßtu& am Plenstag, bett 2. %uguft 1904, natßmittag5 4 im ifung9faafe ber anbefs: unb jewerßftammer, 8einfarbftT4e 'r. 14, tatt. &d?1uj über bie erric4tung ber tienefrUdaft iinb beren 3roeige nieber1afun (i1iaIe) in regen3 unb über hie enb;illige SefffteHung es 3nhultes Der Statuten in er vn er Staatsverwaltung ge neFniiten Saffung. Wat1 von Zflitgliebern bes erften Verwaltungsrates unb 'WaIt bes erften Revifionstusfd?ujes. W i e n, am 23. 3uIi 1904. ,R,. Ii pri». affemeine 'erfte0r56ank 903 ats tou3efrtonaiu. nehmigt, doch verhinderte der Wiener Bör- senkrach vom 9. Mai 1873 die anschließen- de Verwirklichung dieses Unternehmens. Von den Sparkassen gegründete Kredit- vereine sowie gewerbliche Kreditgenos- senschaften konnten den steigenden Be- darf von Industrie und Gewerbe an kurz- und langfristigen Krediten nicht decken. BANK F fl R T 1 R 0 1. V 0 RAR L B E R (; VIERHUNDERT KRONEN Am 8. April erhielt die k. k. privilegierte All
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