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Seite 8 BTV Kitzbühel Oktober 1988 gemeine Verkehrsbank in Wien vom In- nenministerium die Genehmigung zur Er- richtung einer Aktiengesellschaft unter der Firmenbezeichnung „Bank für Tirol und Vorarlberg" mit Sitz in Innsbruck und einer Niederlassung in Bregenz. Die bereits ein- geleiteten Verhandlungen mit den Bank- häusern Payr & Sonvico in Innsbruck sowie Ludwig Brettauer seI. Erben in Bregenz ka- men erfolgreich zum Abschluß. Beide Fir- men gingen in der neuen Bankgesellschaft auf; ihre Übernahme erfolgte durch Kauf, wobei der Preis zum Teil in bar, zum Teil in Aktien des neuen Instituts geleistet wurde. Die bisherigen Firmenchefs Hans Sonvico und Ferdinand Brettauer sollten als Direk- toren die Gesellschaft leiten. Am 2. August fand im Innsbrucker Handelskammersaal die konstituierende Generalversammlung der Gesellschaft statt. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 18. August 1904, wobei der Firmenname nicht nur in seinem deutschen Wortlaut sondern auch in italienisch (,‚Banca pel Tirolo e Vorarl- berg")festgelegt wurde. Als Aufgabenkreis des Instituts werden in den Statuten alle Bankgeschäfte aufgezählt. Dem neuen Bankinstitut stand ein Kapital von 3 Millionen Kronen zur Verfügung. Mehr als die Hälfte davon wurde von der Allgemeinen Verkehrsbank aufgebracht, die 4.260 der auf je 400 Kronen lautenden 7.500 Aktien übernahm. Das zweitgrößte Aktienpaket (insgesamt 1.350 Stück) ging in den Besitz der Familie Brettauer über. Die Gesellschafter der Firma Payr & Sonvi- co gaben sich mit 250 Aktien zufrieden. Weiters beteiligten sich als Gründungsmit- glieder einige Kaufleute und Privatperso- nen aus Wien, Tirol und Vorarlberg. Trotz der Aktienmehrheit des Wiener Pa- tronanzinstituts standen an der Spitze der Gesellschaft Tiroler und Vorarlberger Per- sönlichkeiten: Innsbrucks Bürgermeister Wilhelm Grell wurde zum ersten Präsiden- ten des Verwaltungsrates ( entspricht dem heutigen Aufsichtsrat) gewählt, der Indu- strielle August Gerstäcker aus Hard in Vor- arlberg zu dessen Stellvertreter. Die bei- den Bankiers Hans Sonvico und Ferdinand Brettauer hatten Sitz und Stimme im Ver- waltungsrat und wurden zu Direktoren in Innsbruck und Bregenz bestellt. Dank der organischen Entwicklung aus bestehen- den Bankhäusern, der Leitung durch ein- heimische Fachleute und einer Geschäfts- politik, die auf die Erschließung und Förde- rung der lokalen Wirtschaftskräfte ausge- richtet war, galt die Bank für Tirol und Vor- arlberg von Anfang an als ein heimisches Institut und wurde häufig als „Landesbank" oder Jirolerbank" bezeichnet. Am 16. August 1904 öffnete die Zentrale der „Bank für Tirol und Vorarlberg" in Inns- bruck ihre Tore. Am 1. September begann der Bankbetrieb in der „gleichberechtigten Filiale" des Instituts in Bregenz. In beiden Fällen wurden die Büros und Banklokale
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