Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 BTV Kitzbühel Oktober 1988 GESCHÄFTSENTWICKLUNG DER BANK FÜR TIROL UND VORARLBERG IM ERSTEN HALBJAHR 1988 Eine selektive Geschäftsausweitung, die wir vor dem Hintergrund einer dynami- schen Wirtschaftsentwicklung bewerk- stelligen konnten, sowie eine tendenziell freundliche und angesichts unserer volks- wirtschaftlichen Eckdaten angemessene Ertragsentwicklung kennzeichneten Ge- schäftspolitik und Geschäftsverlauf der BTV im ersten Halbjahr 1988. Sie schlagen sich in einer Halbzeit-Bilanzsumme von 20,748 Mrd. S nieder, was einer gebrem- sten Ausweitung von 1,1 Prozent gleich- kommt. Mit Österreichs Wirtschaft insgesamt istes ja seit Frühjahr aufwärts gegangen. Diesen Trend haben erst kürzlich unsere beiden Wirtschaftsforschungsinstitute (WIFO und IHS) bestätigt, indem sie auch ihre Wachs- tumsprognose für das Gesamtjahr von ur- sprünglich 1,5 auf 2,5 Prozent nach oben korrigierten. Ihre positive Zukunftsbewer- tung bzw. die dieser zugrundeliegende günstige Auftragsentwicklung in den Un- ternehmen resultiert in noch stärkerem Maß aus der gestiegenen Inlandsnachfra- ge als aus der Steigerung der Exportwerte, und auch die Beschäftigung entwickelt sich angesichts dieser Fakten so erfreu- lich, daß unsere Wirtschaftsforscher erst- mals in den 80er-Jahren ein Sinken der Ar- beitslosenrate für 1988 (auf etwa 5,4 Pro- zent) in Aussicht stellten. Zwar können sich beide Prognoseziffern international sehen lassen, dennoch wird es eine harte Her- ausforderung bedeuten, mit den OECD- Durchschnittswerten weiterhin im Gleich- schritt zu bleiben. Vor der geschilderten klimatischen Wirt- schaftslage in Österreich blieb der mone- täre Sektor auch in unserem Berichtzeit- raum durch reichliche Liquidität der Ban- ken gekennzeichnet. Nachdem zum Jah- resbeginn zusätzlich die Sollzinsen um ein Viertelprozent gesenkt worden waren, hat der Druck auf die Debet-Konditionen bis heute nicht nachgelassen. Umgekehrt hat sich die Schilling-Kapitalbildung im ge- samten alpenländischen Bankensektor, verglichen mit dem ersten Halbjahr 1987, schwächer entwickelt, wobei vor allem das Wachstum bei den Spareinlagen eine deutliche Verlangsamung aufweist - we- sentlich heftiger gestaltete sich da schon die Nachfrage nach höherverzinsten Anla- getiteln. Diese generellen Trends spiegelten sich auch in den Bilanzzahlen der BTV wider. In- und ausländische Kunden stellten uns im ersten Halbjahr Primärmittel in Höhe von 14,5 Mrd. 5 zur Verfügung, was eine Zunah- me von 131 Mio. 5 bedeutet. Dieses Plus resultiert fast ausschließlich aus den um 6,9 Prozent gestiegenen Eigenen Emissio- nen. Sie haben zum 30. 6.1988 die 3-Mil- liardengrenze überschritten. Binnen kür- zester Zeit überzeichnet war das auf die BTV entfallende 300-Millionen-Kontingent der Drei-Banken-Anleihe (Gesamtnomi- nale 1,1 Mrd. S), die Mitte Februar begeben wurde. Schließlich wurde die Anlagepalette unse- rer Bank um einen eigenen Wertpapier- fonds erweitert. Er dient jenen Kunden als Rendite-Instrumentarium, die auch kleine Beträge mit den Vorzügen des Wertpapier- sparens veranlagen möchten - gewiß ei- ne interessante, künftig verstärkt genutzte Alternative zur konventionellen Sparweise. So konnten in den ersten beiden Monaten nach Einführung des Drei-Banken- Anlagefonds 63 Mio. 5 bei unseren Kun- den plaziert werden. Hinter der Vorjahresentwicklung zurück blieben hingegen die Spareinlagen. Durch die Konkurrenz höher rentierender Wert- papierveranlagungen wuchsen die Spar- einlagen nur gedämpft und erreichten zum Stichtag 8,025 Mrd. S. Von dem, was auch unser Haus an Fremd- mitteln bereitstellen könnte ein gutes Stück entfernt, ist nach wie vor die Kredit- nachfrage. Zwar registrieren auch unsere Kreditspezialisten die ab kommendem Neujahr wirksame große Steuerreform, in- dem zahlreiche Unternehmen sogenannte Vorzieh-Investitionen finanzieren, um noch die zum Jahresende auslaufenden Steuerbegünstigungen lukrieren zu kön- nen. Ansonsten kamen die nennenswerte- sten Kreditnachfragen aus Handel und Gewerbe, in abgeschwächterem Umfang auch von unselbständig Erwerbstätigen und Privaten. Nicht ipehr jenes ausgeprägte bestim- mende Element am Inlandsmarkt wie viele Jahre hindurch bildete im Berichtszeit- raum der Kreditnehmer Bund. Er hat sein Finanzierungsverhalten dahingehend ver- ändert, daß es immer öfter zu Kreditauf- nahmen in sogenannter titrierter Form kommt. Anhaltend stark blieb dagegen die Nachfrage nach Fremdwährungskrediten. ie erfuhren im ersten Halbjahr eine Aus- weitung auf 1 Mrd. 5, das entspricht einer Zunahme um 24,8 Prozent. Insgesamt be- lief sich das kommerzielle Kreditvolumen bei der BTV zum Halbjahresstichtag auf 11,7 Mrd. 5, was gegenüber dem Bilanz- stichtag 1987 ein Plus von 1,7 Prozent be- deutet. Entsprechend dem Anlagetrend erhöhten sich die Veranlagungen unseres Hauses in festverzinsliche Wertpapiere unter Ein- schluß der im Rahmen von Offenmarktge- schäften vorübergehend an die Oesterrei- chische Nationalbank verkauften Wertpa- piere mit 6,8 Prozent auf 4,3 Mrd. 5 etwas stärker. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld mitein- kalkuliert, sehen wir unsere Zielvorstellun- gen hinsichtlich der Ertragsentwicklung erfüllt. Das Teilbetriebsergebnis von 48,7 Mio. 5 liegt trotz nicht idealer Rahmenbe- dingungen merklich über dem Ver- gleichswert des Vorjahres, was auf den Zinsensaldo im Schillinggeschäft (Folge ermäßigter Refinanzierungskosten), auf ein dynamisch verlaufendes Fremdwäh- rungsgeschäft sowie auf bessere Erträge im Dienstleistungsbereich zurückgeführt werden kann. Die Betriebsaufwendungen stiegen im Jahresvergleich um 7,2 Prozent. Um dieses Aufwandsplus wurden zukunftsorientierte Investitionen in kundenorientierte Technik, aber auch in die weitere Verbesserung un- serer Marktpräsenz getätigt. Und wenn Sie eine abschließende Vorschau auf 1988 insgesamt gestatten: Wir erwarten zumin- dest ein „da capo" der recht ansprechen- den Zahlen von 1987! ELEKTRONISCHE ÜBERWACHUNG UND FERNKONTROLLSPERRE FÜR SAFEANLAGEN Die Entwicklung hochleistungsfähiger Da- tenverarbeitungssysteme hat während der letzten beiden Jahrzehnte auch die Ver- waltung und Organisation bei den Geldin- stituten grundlegend verändert. Fort- schrittliche Technologie ermöglicht aber nicht nur die Reduktion von Verwaltungs- kosten, sondern auch im hohen Maße die Verbesserung von K u n d e n s e r v i - ce und Sicherheit. Immer mehr setzen sich deshalb auch für die Kontrolle und Überwachung von Schließfächern in Kundentresorräumen elektronische Systeme durch. Die BTV Kitzbühel besitzt ein solches Sy- stem, welches der elektronischen Steu- erung von Einzelfächern dienen kann. Es bedient sich des letzten Standes der Mi- kroprozessorentechnik, verfügt über eine eingebaute, bis zum Jahr 2000 program- mierte Kalender-Quartzuhr und berück- sichtigt im übrigen alle Anforderungen und jüngsten Erkenntnisse rationeller Organi- sation.
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