Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 - J(Jtzbühekr *Anzeiger Samstag, 22. Oktober 1988 Kitzbüheler Wandertip Schaperg und Malstätte Das Jubiläum »60 Jahre Hahnenkamm- bahn« wurde festlich gefeiert - nicht zuletzt mit einem .Freifahrttag bei idealen Wetterbe- dingungen und mit einem Abschlußfest am Pengelstein, das ebenso von bestem Wetter gekennzeichnet war. Da die Bahnen nun in der vorgeschriebenen Revision sind und Bergfahrten einige Wochen lang ganz ausge- schlossen bleiben, kann mit dem Nachfol- genden kein Vorwurf der Gegenpropaganda verbunden sein. Hans Filzer (1 1930) schrieb zum Thema Hahnenkamm in den »Tiroler Heimatblät- tern« im November 1924: Für die engere Ortschaft Kitzbühel ist die ganze Hahnenkammhöhe ein ausgespro- chener Winterberg. Nicht so sehr die Gip- felerhebung, welche einen frühen Sonnen- aufgang und auch nachher noch allen Vor- mittagsonnenschein genießt, vielmehr deren nördlicher Abhang gegen die Stadt zu, welcher im Dezember und Jänner nachmit- tags gänzlich im Schatten liegt und sich, wenn nicht beschneit oder bereift, im Dun- kel seines Fichtenwaldes wiegt. Überhaupt macht sich die ganze Bergerhebung schon vor Martini bis tief über Lichtmeß für das Stadtgebiet durch ihre Sonnenverdeckung bemerkbar und noch weit hinauf an den ge- genüberliegenden Hang des Kitzbüheler Hornes verkürzt ihr Schattenkegel den Son- nenschein in diesen Monaten um eine gute Stunde. Die Spitze des Hahnenkammes ist derzeit waldlos und dahinter erstreckt sich ein ausgedehntes, im Winter für den Ski- sport und im Sommer zur Beweidung von Almvieh höchst geeignetes Hochgebiet. Daher agitiert man in Fremdenindustrie und Sportkreisen bereits für den Bau einer Schwebebahn von der Stadt hinauf zu einem zu errichtenden Gipfelhaus. Zur Belebung des Wintersportes, der in diesem unteren Schattengebiet des Hahnenkammes so schon eine große Mannigfaltigkeit aufweist, würde die Durchführung dieses Vorhabens unbedingt gewaltig beitragen. Kurz erwähnt sei hier noch, daß die Fels- partie unterhalb des Gipfels von altersher als »Gschöß« benannt wird und daß die heutige Benennung für den vorliegenden Weide- hang mit »Schattberg« nicht mehr ursprüng- lich lautet, da sie von alters im Wortaus- druck »Schapberg« lautete, abgeleitet vom Grasschaben der Kühe, wonach auch an der gegenüberliegenden Sonnseite ein solcher Weidegrund in gleicher Weise mit »Schap- perg« benannt wurde. Auf einer am östlichen Abhang der Hali- kamplhöhe vorgelegenen Hügelkuppe war in früherer Zeit eine Gerichtsstätte, bajuwa- risch »Malstätte«, gelegen und auf der ge- genüberliegenden Talseite auf einem sehr hervorstechenden Hügel die Richtstätte. Unterhalb der Malstätte wird ein dortiger Bauernhof heute noch Malern genannt. Diese alte Urteilsstätte mag in ständigem Gebrauch gestanden sein, als die Graf- schaftsrichter noch in St. Johann ihren stän- digen Sitz hatten und die Stadt Kitzbühel überhaupt noch nicht angelegt war. Erst nach dieser Anlage wurde der Sitz des Ge- richtes in die Stadt gelegt, es gab also bis na- hezu 1200 hier nur einzeln festgelegte Ge- richtstage. Bei besonderen Anlässen mögen auch nachher noch öffentliche Gerichtsver- handlungen unter freiem Himmel auf vor- her gebräuchlichen Urteilsstätten stattge- funden haben. So hat sich diese Erinnerung bei den nachfolgenden Besitzern des Maler- hofes erhalten. Die Richtstätte bei Grub stand als Galgenbühel noch lange in Ver- wendung. Nicht mehr gibt es die Richtstätte und den Galgenbühel. Derzeit kann man zwar im Tal nach Malern und Sonnberg-Grub wandern, aber nicht mit Bergbahnen fahren. Die Be- triebsaufnahme wird rechtzeitig bekannt- gegeben. * ** *** ** ** * ** ** ** ** * * * Fortsetzung von Seite 1 Richard Noichl, die Vizebürgermeister Friedhelm Capellari und Gerhard Rosa, Na- tionalrat Dipl .-Vw. Michael Killisch-Horn, die Ehrenbürger Dkfm. Fritz Tscholl und Peter Sieberer und der langjährige Auf- sichtsrat Komm. Rat Wolfgang Hagsteiner, Altobmann des Fremdenverkehrsverban- des, nahmen ebenfalls an dem Festakt teil. Unter den Gästen wurde dann Altbürger- meister Erwin Müller begrüßt, ferner der Ehrenobmann des Fremdenverkehrsver- bandes Kirchberg, Ing. Hans Zwerger und der stellvertretende Obmann des Fremden- verkehrsverbandes Kitzbühel, Sigurd Bar- tenstein. Gekommen waren leitende Beamte von Bundes- und Landesdienststellen, dar- unter erstmals Frau Oberrat Dr. Leopoldine Auer vom Finanzamt, Vertreter der Kam- mern und der Exekutive. Ein besonderer Dank des Veranstalters galt Dr. Klaus Reisch für die Mithilfe bei der Vorarbeit für das Fest und dem Künstler akad. Bildhauer Sepp Dang!, dem Tscholi hervorragende Leistung bescheinigte. Zu Gast waren lei- tende Funktionäre von Vereinen und Verei- nigungen und die Olympiasieger und Welt- meister Christian Pravda, Toni Sailer und Ernst Hinterseer, ferner die Olympioniken Fritz Huber, Hias Leitner, Rudi Sailer, Hans Hinterseer und Klaus Sulzenbacher, der als Stipendiat der Dr. Bueb-Stiftung anwesend war. Ein besonders herzlicher Willkom- mensgruß galt dem einzigen noch lebenden Bediensteten aus der Gründerzeit der Hah- nenkammbahn, Herrn Franz Pardelier. Er war beim ersten Spatenstich dabei und hat sich bei allen Umbauten und Erneuerungs- arbeiten einschließlich der im Jahre 1958 be- sondere Verdienste um die Hahnenkamm- bahn erworben. Zu dem Festakt waren selbstverständlich die Aufsichtsräte und Vorstände der Berg- bahn AG, die Betriebsleiter, die leitenden Mitarbeiter in der Verwaltung und die Be- diensteten der Hahnenkammbahn geladen, die der Vorstandsvorsitzende herzlich be- grüßte. Die Stadtmusik gab schon vor Be- ginn des Festaktes ein kleines Konzert, ihr und Kapellmeister Sepp Gasteiger galten Gruß und Dank der Bergbahn AG. Bergrettungsdienst Kitzbühel: 00 Offentlicher Dank! Die Ortsstelle Kitzbühel des Osterreichi- schen Bergrettungsdienstes darf mit Freude darauf verweisen, daß im Laufe dieses Jah- res sich der Mitgliederstand an Aktiven um nicht weniger als 16 erhöhen wird. Dies ist umso erfreulicher, als es im Zeitalter der Vereinsschwemme noch schwerer gewor- den ist, aktive Mitglieder für eine uneigen- nützige Tätigkeit, die dazu gelegentlich so- gar lebensgefährlich sein kann, zu begeistern. So schön es ist, gesunden Nachwuchs zu haben,so schwierig ist es aber auch, für die notwendige Ausrüstung der Männer das Geld aufzutreiben, zumal im Gegensatz zu Rettung oder Feuerwehr keine Budgetmittel veranschlagt werden. Alleine die Einsatz- bekleidung kostet über 60.000.— Schilling, wovon ohnedies ein Drittel als Selbstbehalt von den Bergrettungsmännern bezahlt wer- den muß. Unser besonderer und aufrichtigster Dank ergeht daher an die charmanten Da- men des Soroptimistenciubs unter der Prä- sidentin Frau Christi Horn, Ihrer Vorgänge- rin Frau Ingrid Wurzenrainer sowie Frau Christine Kober für die spontane Unterstüt- zung der Bekleidungsaktion mit der großzü- gigen Summe von S 10.000.—, welche uns am 4. Oktober 1988 in Form eines Schecks feierlich übergeben wurde. Danken möchen wir auf diesem Wege auch der Stadtgemeinde Kitzbühel und der Bergbahn AG für die Sondersubventionen. Über das Ansuchen um eine Sondersubven- tion an den Fremdenverkehrsverband wird dort erst entschieden werden. Unser aufrichtiger Dank gilt weiters Herrn Techn. Rat Toni Kahlbacher, der in ebenso spontaner und uneigenütziger Weise seinen »Postpieps« unserem Bergrettungs- arzt Dr. Gebhard Schmid kostenlos zur Ver- fügung gestellt hat, der somit ab jetzt für Einsätze rund um die Uhr erreichbar sein wird. Die Kitzbüheler Bergrettungsmänner werden in Form von Idealismus und Ein- satzwillen diese freundschaftlichen Entge- genkommen als bleibende Erinnerung dankbar in Ehren halten. Kassier Michael Wieser Ortsstellenleiter Alois Haselwanter Spendet i Übergabe tOt i Cli risil Horn (links) an Ing. Alois Haselwanter.
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