Kitzbüheler Anzeiger

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Nationalrat Michael Horn viird unverhofft »Frau in der Wirtchaft« Beim geplanten EG-Beitritt scheiden sich die Geister . Helga Semenka (stehend) mit ihrer Stcllvert-eterin Bar',ara Lindner und Natio- na?"a. Dipl. -14i Michael Horn seit- 38 J.{jtbühe1er i LAnzeiger Samstag, 22. Oktober 1988 Letzte Wxhe [ad die Handelskammeror- ganisat:on »FraL in der Wir:schaft« zu einem Vortragsaend mit Osterreichsjüng- ster Abgeordneten Regina Heil] (26) in das »Alpenhotel« am Schwarzsee ein. Da aber die Oberländerin in letzter Minute wegen Krankheit absagen mußte, stand Fiw-Ob- fra. Helga Semenka vor einer schier unlös- baren Aufgabe. Was biete ich den zahlreich erschienenen Zuf örer:nnen und Zuhörern, unter denen sich auch Nationalrat Horn, Vi- zebürgermeiser Capellari, die Gemeinderä- te Brettbacher und Hechenbeer sowie Be:gbahn-Vcrstand Hans Werner Tscholl befanden!? D:e Idee des Abends: der Kitz- Düheler Parlamentarier Dipl.-Vw. Michael Horn wurde kurzfristig gebeten, als »Er- atzfrau« e:nen Vontrag zu halten. Er mci- terte die überras:hcnd gestellte Aufgabe g länzend und informierte über drei interes- sante Themen: Sanierung des Budgets, Steu- erreforir. und EG-Bei-.ritt. Obwohl es mit der heimischen Wirtschaft erfreulich uufwärs gehl und das Netto- Buügetdefizit in den ersien beiden Jahren er großen Koalition durch Ausgabenkür- zung, Privatisierung usw. beachtlict ge- senkt werden konnte, bereiten gerade eine nachhaltige Sanierung des Staatshaus- halles große Probleme. Allein die drei Po- sten »Personal«, »Zuschuß zur OBB« und »Ausgleich der Pensionskassen« verschlin- gen alljährlich mehr als die Hälfte aller Steuereinnahmen! Da bei den Ausgaben der Hebel angesetzt werden muß, strich das Par- lament gleich einige Millionen an Parteien- finanzierung. Statt 22 Minister und Staats- sekretäre in der SP/FP-Koalition sind es heute nur noch 17 Regierungsmitglieder. 1988 konnten allein im Bundesbereich 2742 Dienstposten eingespart und die Zahl der Überstunden in den verschiedenen Ministe- rien um 5 % reduziert werden. Im Bundes- ministerium für Land- und Forstwirtschaft brachte das zum Beispiel 17 Mill. Schilling an Einsparungen. Trotzdem gibt es in Oster- reich weiterhin mehr Beschäftigte imöffent- lichen Dienst als in der privaten und ver- staatlichten Industrie zusammen. Schwer lastet auch dasjährliche Defizit der Bundes- bahn mit 24,7 Milliarden auf dem Staats- säckel. Leider liegt die Effizienz unserer OBB weit hinter der der Schweiz oder Deutschlands. Selbst der sozialistische Ver- kehrsminister Dr. Streicher muß auf Grund einer Studie zugeben, daß bei der OBB etwa 20 Prozent der Dienstposten eingespart werden könnten. 70.000 Aktiven stehen gleich 75.000 Pensionisten gegenüber, denn durchschnittlich gehen die Eisenbahner schon mit 52 Jahren in Pension! Jetzt wird um eine Angleichung an die ASVG-Pensio- nisten verhandelt. Auch beim aktiven Per- sonal wird abgebaut und das stößt natürlich nicht überall auf helle Freude. Wie es über- haupt im politischen Alltag immer wieder heißt: Sparen ja, aber bitte nicht bei uns. Ein sehr heikles Thema sind auch die Pen- sionen. Um die Renten pünktlich auszahlen zu können, müssen 1989 schon über 60 Mil- liarden oder 45,7 % aus dem Budget zuge- schossen werden. Wegen der vielen Früh- pensionen und anderer Umstände, ver- Fortsetzung auf Seite 40 l !HIN ItIUHtUIHlIIIj,I,lftl,(flh,flhI, Z~or 0 Jabreit 11111 IIHIIUIIHItIIIUIIIHIUHHIUIIIUII1I Kleine Kitzbüheler Bezirkschronik Kirchberg-Hochwetterschäden. Am 24. Juli 1938 ging gegen 4 Uhr nachmittags ein wolkenbruchartiger Regen nieder, der verschiedene Schäden verursachte. Im Wei- le Spertendorf wurden einige Bauernhäuser überschwemmt. Der Verkehr auf der Haupt- straße wurde unterbrochen. SA und Feuer- weL: rückten zur Hilfeleistuag aus. In der Reer Gasse wurde die betcrnierte Weg- brücke zum Einsturz gebracht Hopfgarten. Musikkapelle aufgelöst. Am 2€. Juli 1938 trafen 150 »Kraft-durch- Fre.ide-Gäste« ein. 100 blieben in Hopfgar- ten und 50 Gäste zogen in die Keichsau. Die Musikkapelle hat sich freiwillig auf- ekst. Zum Obmann der Raiffeisenkasse wur:e Josef Sieberer ernannt. Am 24. Juli hielt JosePaulmjchl Primiz. Garz Hopfgarten war zu dieser Feier er- schienen. Primizbraut war eine T:ichter des Säge- uni Mühlenbesitzers Jakob Thaler. Kitzhiihel. Graduierung. An der Hoch- schule für Bodenkultur in Wien wurde der Kitz:•üheler Richard Konrad an 30. Juli 138 nach Ablegung der vorschriftsrräßi- gen Staatsprüfungcn cer Titel Diplom-In- geninur verliehen. Kitzbühel. Postdienst. Mit 1. August 193 wurde auf Engabe des Verkehrsve- reins verfügt, daß in der Zeit vom 20. Juni bis 15. September und vom 20. Dezember bis 15. März jedes Jahr auf Kosten der Reichspostverwaltung ein durchgehender Tsg- und Nachtdierst eingerichtet wird. Kitzbüheler Jahrmarkt. Den heurigen Jahrmarkt wird nicht die Stadtgemeinde, sondern cie Kitzbüheler Stadtmusik, md zwar am Samstag. €. August 1938, durch- führen. Kindererholungsptlege. Am 4. August 138 fahren wiederum 158 Kinder aus cern Kreise Kitzbühel ZL eüiern mehrwöchien Ferienaufenthalt üi den Kreis Ratibor nach Oerschlesien. Am 8. August weitere 54 Knder nach Sandkrug hei Oldenburg und an II. Au.ut 20 Kinder nach Hasenwinkl bei Arnsberg. Waidring. Glockenspende. Ein langjäh- riger Sommergast, Geheimrat Alexander Kreuter, hat dieses Jahr der Gemeinde Wai- dring ein aus fünf Glocken bestehendes neu- es Geläute gewidmet. Darunter die Krieger- und Gedächtnisglocke »Großdeutschland«. Sie trägt auf dem Bronzemantel die Namen aller im Weltkrieg gefallenen Waidringer und zählt mit einem Gewicht von 5500 kg zu den größten Glocken des Landes. Der Guß erfolgte in Thüringen. Glück im Unglück. Der hiesige Postwirt Stefan WaltI geriet auf Rückfahrt von Fie- berbrunn in den »Ofen« der Pillerseestraße über die jäh abfallende Böschungsmauer in den Haselbach. Das Fahrzeug wurde stark beschädigt, Waltl selbst kam mit leichten Verletzungen davon. Turnverein Kitzbühel. Aus Anlaß des Zusammenschlusses aller sporttreibenden Vereine fand am 5. August 1938 im Gasthof Hanisch eine außerordentliche Hauptver- sammlung statt, die vom Turnverein als älte- stem und stärkstem Verein einberufen wur- de. Den Vorsitz führte Georg Nußbaumer, da Obmann Anton Höck verhindert war. An der Versammlung nahmen auch Bezirks-
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