Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 JcJfzbühc1er KAnzeiger Samstag, 22. Oktober 1988 Die hier veröffentlichen Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redak- tion, sondern nur die des Verfassers wieder. Die Einsender werden gebe- ten, sich mit ihren Ausführungen mög- lichst kurz zu fassen. Streiten kostet Geld Mit diesem Aufruf tritt die BI Egger- werk an die Bevölkerung heran, um die Prozeß- und Rechtsanwaltskosten zu fi- nanzieren. Mit dieser Aktion versucht man, Geld- mittel aufzubringen, um weiterhin die Errichtung einer Anlage zur Veredelung unserer Produkte zu verzögern. Wir als Belegschaft dieses Betriebes sehen diese Entwicklung mit großer Sor- ge, da man damit die Geschäftsleitung zwingt, diese personalintensive Weiter- verarbeitung unserer Produkte ins be- nachbarteAuslandzu verlegen. Alle vom Land Tirol beauftragten Sachverständi- gen (Mediziner, Techniker und Juristen) stehen diesen Veredelungsprodukten positiv gegenüber, weil keine wie immer gearteten schädlichen Einwirkungen auf die Umwelt erfolgen würden. Streiten kostet Geld, hoffentlich nicht auch Ar- beitsplätze. Der Betriebsrat im Namen der gesamten Belegschaft Eggerwerk Si tacuisses ... oder »Musikkritik - peinlich, aber laut!« »Kritiker«, so sagte jemand, »mögen konstruktiv arbeiten, oder aber lieber den Mund halten!« Nun unterscheidet man zwei Arten von Kritikern: die Guten, die sich an diesen Leitspruch halten, und diejenigen, die es nicht tun. Zu letzteren ist nunmehr wohl auch ein Mann zu zählen, der sich über die Jahre hinweg immer wieder bemüßigt fühlte, seine Gedanken über die in St. Johann stattfindenden Konzerte der »Jeunesse musicale« darzutun. Und dies meist einer breiten Öffentlichkeit, so auch in der letzten Ausgabe dieser Zeitung (8. 10.), als besagter Hugo Bonatti sich mit- tels einer Glosse unter dem Titel »Jazz- virtuos, aber laut« zu einem (gelunge- Bezirkslancjwjrtschaftskammer: Kurse im Bezirk Kitzbühel Kössen: Donnerstag, 20. Oktober, 19.30 Uhr: Wir basteln Gräbergestecke, Hautp- schule, Gerald Hetzenauer. Kitzbühel: Dienstag, 25. Oktober, 19.30 Uhr: Bäuerliche Wohnkultur, »Unterlei- ten«, LHB Helga Brunschmid. Kelchsau: Montag, 24. Oktober, 20 Uhr: Gesundheit aus der Natur, Gasthof »Son- ne«, Mag. Paul Vergörer. Hochfilzen: Donnerstag, 27. Oktober, 19.30 Uhr: Kerzen verzieren, Gasthof »Edelweiß, Maria Obernauer. Pj&MIt1 1'1 Hier haben unsere Leser das Wort: Meinungen Stellungnahmen- Anregungen nen)Jazzabenddes Miklin-Qujntetto Ar- gentina, dem ersten Konzert des diesjäh- rigen Zyklus, zu Wort meldete. Doch war für ein Wort! Gar gewaltig jonglierte er mit Begriffen wie »poly- rhymthmische Eskapaden, affenartige Behendigkeit aufden Stegen, Wildwuchs und Einsamkeit der Pampa«, Begriffe also, die den beschämten Laien in ihrer Hoh(l)heitfürbaß erschauern machten! Und dazu hatte man bei der Lektüre dieser »Kritik« auch allen Grund. Wenn für Bonatti »das Saxplärrte, Gi- tarre und Baß winselten«, so offenbart - nein entblößt - er hier sein Halbwissen über Musik im allgemeinen, doch wenn er dann auch noch schreibt »der Pianist machte Hackschnitzel« (eine Metapher, die in ihrer Derbheit wohl ihresgleichen sucht!), so bleibt wohl nur noch, die Au- gen zu senken und Schamröte zu zeigen vor derartiger Verständnislosigkeit ge- genüber dem Jazz im Besonderen! Was aber wollte Hugo Bonatti in einem Konzert, das er in höchsteigener Formu- lierung als »infernalischen Lärm« be- zeichnete? Böse Zungen behaupten, daß selbstfür eine so gebildete, aufgeschlossene Kul- turpersönlichkeit letztendlich die gesell- schaftliche Verpflichtung, sich beim er- sten Konzert des neuen Zyklus sehen zu lassen, den Ausschlag gegeben haben dürfte! Letztendlich stellt sich aber die Frage, ob eine Kritik, die in ihrer Gesamtheit kein (gutes) Wort über Musik verliert, sondern sich lediglich dazu herabläßt, das rein Technische am Spiel zu loben, ob eine Kritik, die alles in allem überwie- gend aus hohlen Phrasen besteht, sinn- voll ist, eine gute Kritik darstellt! Naiv, banal, peinlich... Herr Bonatti, peinlich!!! »Jeunesse« heißt Jugend. Jugend aber bedeutet neben Frische auch Mut, näm- lich Mut zur Toleranz. Doch sollte Ihre Toleranz, Ihr Horizont mit Mozart en- den, und alles, was darüberhinaus geht, bereits »exotischer Wildwuchs« sein, so ÖAAB-Bezirksausschuß plant seine Herbstarbeit Bei der kürzlich im Hotel »Tiefenbrun- ner« unter Vorsitz von Bezirksobmann LA Bgm. Fritz Ast! abgehaltenen Sitzung legten die Arbeitnehmervertreter innerhalb der ÖVP ihre Herbstaktivitäten fest. Im Sinne bürgernaher Serviceleistungen wird in den folgenden Wochen eine Serie von Veranstaltungen in verschiedenen Orten des Bezirkes stattfinden, bei denen Mitglie- der, aber auch andere Interessenten über In- wäre es für die »Jeunesse« und für die Jeunesse sicher vorteilhafter, Sie schwiegen! Doch bei Ihrer nächsten Kritik, ich be- schwöre Sie, mein Herr: Bitte nicht so laut ... Markus Gschwari, St. Johann in Tirol Sind Schüler in gewissen Alpengasthöfen nur Konsumenten 2. Klasse bzw. geduldete Lückenbüßer? Wiejedes Jahr machten wir zu Beginn des Schuljahres einen Ausflug. Was sich dabei in unserem so gastfreundlichen Land auf einer Hütte im Gebiet Kirch- bergzugetragen hat, wollen wirhier kurz schildern. Gegen 14 Uhr kehrten wir —2 Lehr- personen und jene Schüler, die etwas konsumieren wollten - in der Hütte ein. Da nicht alle an einem langen Tisch Platz hatten, wo viele schon gedrängt saßen, riskierten es 5 Kinder, an einem zweiten kleinen Tisch auf der Terrasse Platz zu nehmen. Von dort wurden sie von der Kellnerin mit der Bemerkung, daß sie nur den Platz versäßen, weggeschickt. Sie hätten auf einer pro visorischen Bank vor einer alten Hütte sitzen dürfen, und eine Schülerin sollte aufschreiben, was sie wollten. Auch die Bestellungen der Schüler am langen Tisch wurdej ig- noriert. Wir warteten eine Weile. Als sich eine Schülerin erkundigte ob es hier Eis zu bestellen gäbe, antwortete die Kellnerin: »Nichts gibt's, verschwinden könnt's«, worauf ein Schüler wohl nicht zu Un- recht antwortete, daß wir ja auch Gäste seien. So » verschwanden« wir von dieser Alm und kehrten in derBärstätthjitte ein, wo wir freundlich behandelt wurden. Die unfreundliche Art der offensicht- lich überlasteten Kellnerin auf dieser Hütte war mehreren Gästen aufgefallen, die uns aufdem Wegnach Kirchberg ein- holten und ihren Unmut über die unwir- sche Behandlung auf dieser Hütte be- kundeten. Wir fragen uns, ob es wirklich nötig ist, daß in unserem gastfreundlichen Land Kinder und Jugendliche so behan- delt werden. 4a Bundesgymnasium St. Johann halte der Steuerreform und ihre besonderen Auswirkungen für Arbeitnehmer informiert werden. Dazu steht als ausgezeichneter Fachmann der Finanzbeamte Dr. Georg Zimmermann zur Verfügung. Über alle Fragen bezüglich Beihilfen und spez. För- derungen wird Arbeiterkammer-Bezirks- sekretär Ludwig Brettbacher kompetente Auskunft geben. Bei der genannten Sitzung wurden dar- über hinaus auch die möglichen Bezirks- kandidaten für die Arbeiterkammerwahl 1989 festgelegt.
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