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Seite 2 MJtzbübeler LInzeiger Samstag. 29. Oktober 1988 1 ( Aw » teil. Vim Kitzbüheler Horn aus bot sich die Übersicht über die Baumaßnahmen in St. Johann, auch war Gelegenheit, aus der Fer- ne ein Beispiel einer mit Hilfe der Seilbahn- gesellschaft wiederbelebten Alm (Jodle- ralm zu sehen. Dort wurde nach 15 Jahren der Nichtbewirtschaftung ein Almboden praktisch »umgedreht« und die Alm kann in- zwischen wieder bestoßen werden. Dr. Karl zeigte auf die »Betonburgen« bei den Bauten der letzten Jahrzehnte, die als Fehler ebenso erkaiznt wurden wie Maßnahmen, die sei- nerzeit mit Unterstützung von Fachleuten begonnen wurden. Pistenbauer wissen heute, daß der Humus sorgsam gesammelt und deponiert werden muß, wenn man zu bauen beginngt, um die Mistdüngung und um die Notwendigkeit von vorübergehen- den Wassergräben in den bearbeiteten Hängen. Am Kitzbüheler Horn hatten die Lehrer auch Gelegenheit, einen Blick in die ORF- Station zu machen. Der Betriebsleiter be- richtete über die Erbauung des 82 m hohen Sendeturms und die bevorstehende Erneue- rung der Innenanlage. Bei einer Wanderung vom Gipfel des Kitz- büheler Horns zum Alpenhaus wurden Begrünungs- und Rekultivierungsmaßnah- men der letzten Jahre besichtigt. Die Situa- tion wurde von den Teilnehmern an Ort und Stelle durchwegs positiv eingeschätzt. Es ist klar, daß Rekultivierungen nicht innerhalb von ein bis zwei Jahren einen Almboden wiederbringen, der in Jahrhunderten ent- standen ist. Früher wurden Begrünungen nach drei Jahren als abgeschlossen erklärt, heute weiß man, daß man den Boden viel länger pflegen muß, z. B. durch Nachdün- gung, das Entsteinen und das Mähen. Die Wanderung endete im Alpengasthaus Hagstein, wo eine Jause eingenommen wur- de. Wer war Gelegenheit zu einer umfassen- den Aussprache. Landesalpinspektor Hof- rat Brugger berichtete, daß in Tirol 49 Prozent der geographischen Landesfläche (628.000 ha) Almen sind. Über 7000 ha sind für Skipisten genutzt. Die Straßenflächen Tirols entsprechen in etwa ebenfalls dieser Summe. Man müsse bei allen Maßnahmen bederken, daß sich Naturgesetze nicht än- dern lassen. Er habe noch nie eine »schöne« Baustelle in der Natur gesehen, auch nicht beim Bau einer Kirche oder eines Einfami- lienhauses. Man muß bei der Rekultivie- rung Geduld haben und den natürlichen Rhythmus zur Kenntnis nehmen. Nach dem Gesehenen am Kitzbüheler Horn meinte der Landesalpinspektor: Kompliment, alles ist super! Zu den Rekultivierungsmaßnahmen im allgemeinen stellte Hofrat Dipl Ing. Brugger fest, daß man in den letzten 8 bis 10 Jahren viel gelernt hat, ein Umdenken stattfand, das in Richtung Schutz der Natur geht, nun scionend gearbeitet wird und beim Pisten- bau weniger Fehler zu registrieren sind als beim Wegebau. Zum Nebeneinander von Almwirtschaft und Fremdenverkehr sprach der oberste Almchef des Landes die Uber- zeugung aus, daß der »oberste Stock« des j 1 a_ GA u - Au Landes nur am Leben bleiben kann, wenn die Bergbauern und die Alnibewirtschafter bleiben. Sie brauchen heute entprechende Zufahrten und ihren Anteil auch am Frem- denverkehr. Der Naturschutz kann sich nicht nur um die obersten Millimeter der Erdoberfläche kümmern. Man wird darauf achten, daß die Seilbahnwirtschaft den er- folgreich beschrittenen Weg fortsetzt. Aus- führlich stellte Sektionsgeschäftsführer Dr. Lamprecht die Lage der Seilbahnwirtschaft dar. Bei Investitionen von 3 Milliarden 5 hat dieser Wirtschaftszweig auch 45 Millionen 5 für konkrete Umweltschutzmaßnahmen gesetzt. Die Seilbahnwirtschaft ist ein Eckpfeiler des Tiroler Fremdenverkehrs. Derzeit ist ein riesiger technischer Erneue- rungsprozeß im Gang. Ing. Hosp würdigte für die Bezirksforstin- spektion die Arbeit erstklassiger Fachleute. Die Inanspruchnahme von Grund für die Skiabfahrten hat wegen der Ersatzauffor- stungen zu keiner Abnahme der Waldfläche im Bezirk geführt. Zur Sicherung der Jung- wälder wurden von den Liftgesellschaften umfangreiche Maßnahmen gesetzt, die Be- zirksforstinspektion befürwortet auch voll die Abnahme von Skipässen beim Befahren von Aufforstungsflächen. Maßnahmen zur Entsorgung des Wassers auf den Almflä- chen sind besonders wichtig, damit nicht das Oberflächwasser zu rasch und zu viel in die Gräben und Wälder abfließt. Vorstand Dr. Tappeiner konnte die Premierenveran- staltung der Seilbahnwirtschaft als gelunge- nen Auftakt mit dem Wunsch auf Zusam- menarbeit abschließen, OSR Dir. Erich Rettenwander dankte namens der Schulbe- hörde, in Vertretung von Reg. Rat. Dr. Bod- ner, für das Zustandkommen und die ausge- zeichnete Abwicklung. Der Dank galt auch Bezirksstellenleiter Dr. Sebastian Exenber- ger und Hauptschuloberlehrer Robert Schwanninger für die Vorbereitungsarbeit. Reku 'tivierungsinaJ3nahmen uni Kit:bühel Horn, die auch dem U 'iiderer informativ be- kann gemacht werden. Bild: Nessizius LEUTE, AUF DIE MAN_______ BAUT Christian Windbichler geb. am 26. 12. '58 Maurer-Polier Christian ist Kössener. Seine umfassende Ausbildung befähigt ihn, schwierige Bauvorhaben zu übernehmen. Selbst unter Termindruck führt er seine Mitarbeiter als ruhiger und überlegter Vorgesetzter. Referenzen: 1987 Bau der Hieslegg-Talstation unter schwierigsten Bedingungen 1988 Mehrfamilienhaus (Eigentumswohnungen) Kirchberg Sonnberg - Neuwirtsfeld 6 Monate Bauzeit Übergabe 30. 11. '88 05356/2832
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