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Kommt es auf der B 312 wieder zu Demonstrationen oder gar zu einer Blockierung? Seite 24 ..k'J1 büheIer eLlnzeiger Samstag, 29. Oktober 1988 Als besonders beängstigend bezeichnete Bürgermeister Dipl.-Ing. Ludwig Partl die Situation in St. Johann, wo vier Bundes- straßenlinien aus allen Richtungen zusam- menkommen. Schon 1980 wurden dort an einem Mittwoch, also bei normaler Bela- stung, 2300 LKW und Busse und fünf Jahre später schon 3100 Schwerfahrzeuge gezählt. 450 LKW fahren täglich am Krankenhaus vorbei«, wußte Bürgermei- ster Partl zu berichten, der auf eine rasche Verwirklichung der schon seit fünfzehn Jahren geplanten Südumfahrung' drängt. Dieses Projekt wurde immer wieder abge- lehnt und von kleinen Gruppierungen be- kämpft. Nun wird mit einer Unterschrif- tenaktion mit rund tausend Unterzeich- nern, die demnächst Landeshauptmann Partl übergeben werden soll, der rasch- möglichste Baubeginn des Knotens gefor- dert. Bürgermeister Ökonomierat Michael Grander (Waidring) glaubt, daß durch die Probleme mit dem Nord-Süd-Verkehr die Ost-West-Transversale fast vergessen wird, daß diese jedoch die gleichen Pro- bleme bringt. Für Waidring liegt ein ferti- ges Projekt auf der Linie der ehemaligen S 12 vor, was die Verwirklichung dessel- ben anbelangt, ist das Gemeindeober- haupt jedoch skeptisch. Grander erwähn- te auch die Kopfkrax-Lawinenverbauung, die unbedingt durchgeführt werden muß, bevor es auf der B 312 zu einer Katastro- phe kommt. FVV-Obmann Heinz Kien- pointner wies auf die Nachteile der Ver- kehrsbelastung für den Fremdenverkehr hin und stellte fest, daß in Waidring eine ganze Fraktion das Vermieten schon auf- gegeben hat. Kirchdorfs Bürgermeister, Ökonomie- rat Michael Nothegger, bedauert, daß die Verlegung des Schwerverkehrs auf die Autobahn nicht durchgebracht werden konnte und ist der Meinung, daß die Bahn höchstens den Zuwachs des Verkehrsauf- nehmen könnte, mehr aber nicht. Be- stimmte Güter wie 01, Autos, Holzschnit- zel etc. müßten ab sofort schon auf die Bahn. »Der Verkehr nimmt mehr zu, als es die Fachleute ausgerechnet haben«, meint Nothegger und drängt auf eine Zu- sammenarbeit, auch bei den Politikern. »Am Geld allein kann es nicht liegen«, ist seine Meinung, »da im Land Salzburg mehr für den Straßenbau getan wird als in Tirol.« Der Goinger Vizebürgermeister Her- mann Trixl wies auf die großen Probleme an der B 312 von Going bis Söll hin, wo der Verkehr durch das Einfließen von der Paß-Thurn- und von der Hochkönigsstra- ße noch stärker ist. »Alle Straßen rund- herum werden ausgebaut und der Verkehr kommt immer schneller und stärker auf uns zu«, meint Trixl, der für eine gemein- same Lösung und eine gemeinsame Ver- folgung derselben eintritt. Er wies auch auf die schon seit 20 Jahren ausständige Unterführung der B 312 in Going hin und auf eine neue Gefahrenstelle, die durch den glatten Asphalt beim »Stanglwirt« entstanden ist. Der neue Goinger FVV- Obmann Baithasar Hinterholzer machte auf die schwere Beeinträchtigung des Fremdenverkehrs durch den Schwerver- kehr aufmerksam. Der St. Johanner FVV-Obmann Karl Rainer sparte nicht mit Vorwürfen gegen unsere Politiker und kann nicht verste- hen, wieso wir uns nicht wehren können: »Wir sind der bedeutendste Fremdenver- kehrsbezirk in ganz Osterreich und wirt- schaftlich einer der besten in Tirol.« Ernst Gründler, FVV-Obmann von Kirchdorf, schlug vor, die »ARGE für Schwerverkehr auf die Autobahn« wieder zu aktivieren, da wir einen weiteren Ver- kehrszuwachs nicht mehr akzeptieren können. Es sollen genaue Verkehrszäh- lungen durchgeführt werden, um massive Vorstöße in Richtung der Verantwortli- chen untermauern zu können. Kleine Maßnahmen entlang der B 312 sollen so- fort verwirklicht, größere ständig urgiert werden. Saisonabschluß der Plattenwerfer mit dem Goas-Werfen beim Gasthof »Hinterkaiser« Bei herrlichem und sommerlichem Wet- ter führte der 1. St. Johanner Plattenwer- ferverein das schon zur Tradition gewor- dene Goas-Werfen durch. Die besten Werfer dieses Bezirkes trafen sich am 16. Oktober 1988 beim Gasthof »Hinterkai- ser« und lieferten sich gegenseitig einen großartigen und spannenden Kampf. Die Goas ging diesmal nach Brixen i.Th., denn der Sieger Adi Streif war an diesem Tag in Höchstform und konnte Adi Waliner aus St. Johann besiegen. Adi Waliner erhielt als 2. Preis einen schönen Geschenkskorb von der Hausherrin Irma. Der 1. St. Johanner Plattenwerferver- ein bedankt sich bei den Preisspendern Ir- ma Schmiedberger, Walter Rieser, Hein- rich Windisch und besonders dem Goas- Spender Martin Krimbacher. Herzlichen Dank und Platten Heil! Es waren bei dieser Veranstaltung 30 Herren und eine Dame aus Oberndorf, Barbara Pirchmoser, die den hervorra- genden 12. Platz belegen konnte, dabei. Schrepfer-Preis, eine Hose, ging wieder an den Vorjahrsletzten, Fritz Hochfilzer. Ergebnisse: 1. Adi Streif, Brixen, 17 Pkte.; 2. Adi Waliner, St. Johann, 16 Pkte.; 3. Erich Kasti, St. Johann, 16 Pkte.; 4. Georg Jöch!, Kirchdorf, 16 Pkte.; 5. Franz Jochriem, Fieberbrunn, 15 Pkte.; 6. Erich Leitner, Brixen, 15 Pkte. Verkehrsprobleme in der Re ion 24: Eine ganze kegion schreit um Hilfe Der Vorsitzende des Planungsraumes 24, der St. Johanner Bürgermeister Dipl.-Ing. Ludwig Partl, lud die Bürgermeister und FVV-Obmänner dieser Region zu einem Pres- segespräch über aktuelle Probleme, welches sich diesmal einzig und allein auf den Ver- kehr auf der B 312 beschränkte. Die LKW-Belastung und die Disziplinlosigkeit auf die- ser Strecke wächst derart an, daß sie schon »lebensbedrohlich« wird. Die Verkehrsbela- stung muß gestoppt werden, wenn dies nicht gelingt, braucht man eine neue Straße. Es soll nun eine Arbeitsgemeinschaft gegründet werden, welche auch die Nachbarregion 26 (Elimau, Söll, Scheffau) mit einschließt, die neue Maßnahmen beschließen soll und auch vor einer Blockade nicht zurückschrecken wird.
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