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Der Schwarzsee hatte trotz der enormen Belastung im heurigen Sommer immer eine gute Badewasserqualität. Seite 6 Xitzbübckr KAnzeiger Samstag, 29. Oktober 1988 Kitzbüheler Wandertip Kiri-Ski und Hallkampl Nach intensiver Suche, einen verfrem- denden Namen für alles, was man um das Hahnenkammrennen 1990 aufziehen will, zu finden, ist man in der Hauptversamm- lung des Organisationskomitees 50. interna- tionales Hahnenkammrennen fündig ge- worden. Man wird zu dem leider immer noch deutschen Wort »Hahnenkammren- nen« und dem gelegentlich noch verwende- ten vollen Namen »Kitzbühel« einen neuen Begriff einführen, der auch von Skifans aus dem Fernen Osten akzentfrei ausgespro- chen werden kann: Kitz-Kiri-Ski 90. Weil der Begriff - wie vieles in der mo- dernen Kunst - nicht von jedermann ver- standen werden konnte, sei die Erklärung wiederholt: Es geht um den in Wortspielen aufgelösten Schrei eines Gockelhahnes, der für die Hahnenkammstadt stets von symbol- hafter Bedeutung war. Man soll den Kindern künftig die Sage von der Namensnennung von Kitzbühel nicht mehr erzählen, wonach eine Gemse plus Kitz, beobachtet vom Paß Thurn in Richtung Kaisergebirge, den Ju- belschrei ausgelöst habe, genau an diesem Felssporn eine Siedlung zu errichten. Tat- sächlich dürfte man nämlich (eher vom Henlabjoch, wo die Sicht dafür besser war) einen frühen Gockelhahn gesichtet haben, der sein Kitz-Kiri ertönenließ. Erst auf Um- wegen kam man zu dem richtigen Namen für die Stadt. »Zünftige«, so kann man es in der Werbung gelegentlich lesen, sagten schon immer »Kitz« für Kitzbühel, sie haben nur das »Kiri« erst wieder entdecken müssen. Der zuletzt hier erwähnte Heimatkundler Hans Filzer soll nur der Ordnung halber noch erwähnt werden. Er schrieb vor 65 Jah- ren noch, daß im bäuerlichen Volksmund sich die alte Bezeichnung »Halikampl« für »Hahnenkamm« erhalten habe. »Ha! i- kampibahn« für »Hahnenkammbahn« - können sie sich das vorstellen? Da kämen ja Verbindungen zur Jagd und dem Halali auf, was dazu führen müßte, düß das Skirennen von den Tierschützern bekämpft werden müßte und die Sendezeit für die Ubertra- gung des Skirennens zugunsten von »Wer will mich»? gestrichen werden sollte. Filzer sah in dem »Hali« ein stark religiö- ses Symbol. Er stellte es dahin, ob es ein germanisches war. Für die nähere Umge- bung Kitzbühels fiel der Halikampl mit dem niedersten Sonnenstand zusammen. Zwei- fellos, so argumentierte der Bauernphilo- soph Filzer, habe das Wort seinen Ursprung in der Heidenzeit. Es war zweifellos ein Fehler, daß man sei- nerzeit nicht festgelegt hat, was »Hali- kampl« zu bedeuten hat. Wir haben es mit »Kitz-Kiri-Ski« viel einfacher, denn uns wurde das rechtzeitig mitgeteilt und spätere Generationen können darüber nicht mehr lachen. Wichtig zu wissen: Hier soll auch Ernsthaftes vermerkt wer- den. Für den bevorstehenden Winter sind die Tarife beiden Bergbahnen praktisch völ- lig gleichgeblieben. Eine geringfügige Kor- rektur trifft nicht die Einheimischen. Schon am 27. Oktober beginnen die Kollaudie- rungsverhandlungen für die Doppelsessel- bahn Brunellenlift am Kitzbüheler Horn. Weil heuer sehr viele neue Anlagen im Bun- desgebiet abzunehmen sind (wir haben glücklicherweise recht scharfe Vorschriften für Seilbahnen und Lifte), hat man sich um den frühen Termin bemüht, weil die Bahn betriebsbereit ist. Zu Beginn der 28. ordentlichen Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderates unter Bür- germeister Hans Brettauer berichtete dieser über zwei nennenswerte Spenden für das Kitzbüheler Altersheim. So wurden anläß- lich der Eröffnung der neuen Bankfiliale der BTV ein Scheck über S50.000.— und bei der Jubiläumsfeier »25 Jahre HAGE-Bank« in Kitzbühel ein Betrag von S 10.000.—für diesen Neubau überreicht. Zum Bau des Al- tersheimes teilte Bürgermeister Brettauer mit, daß mit der Errichtung der Straßenver- bindung demnächst begonnen wird. Auch die Ausschreibungsunterlagen sind soweit fertiggestellt und werden Ende Dezember hinausgehen. Mit dem Baubeginn ist im Frühjahr des kommenden Jahres zu rech- nen. Anschließend gab Finanz-Stadtrat Jakob Lackner einen Bericht zur Dreiviertel-Jah- resübersicht und zu den Voranschlagsab- weichungen per 30. September 1988 mit Hochrechnungen bis Ende des Jahres, wo- raus wir folgendes entnehmen: Erfreulicherweise war die wirtschaftliche Entwicklung und damit die Steuerleistung der Betriebe wesentlich besser, als zum Zeitpunkt der Budgeterstellung angenom- men worden war. Dies wirkte sich vor allem bei der Lohnsummensteuer und bei der Ge- Evangelikale Freikirche Kitzbühel Gottesdienst am Sonntag, 30. Oktober, um 9.30 Uhr, Achenweg 30, 6370 Kitzbü- hel. Bibelgesprächskreis am Mittwoch, 2. November, um 20 Uhr, Achenweg 30, 6370 Kitzbühel, Hausgesprächskreise: Zeit und Ort bit- te telefonisch erfragen bei Daniel Lieb- herr, Seelsorger, Tel. 053 56/71094 oder 71425. Besucher sind herzlich willkommen! tränkesteuer mit einem Plus von je 500.000 Schilling aus. Insgesamt wurden die Bud- getansätze bei den eigenen Steuern um 1,650 Mio. Schilling erhöht, bei der Gewerbe- steuer beträgt die Erhöhung 2,5 Mio. Schil- ling und bei den Abgabenertragsanteilen inkl. Spielbankabgabe 5 2,740.000.—. Ins- gesamt ergibt sich per Saldo ein Einnah- menszuwachs von 9,3 Mio. Schilling, dem eine Ausgabensteigerung von 4,6 Mio. Schilling gegenübersteht. Der Voranschlag 1988 wies einen ausgeglichenen Haushalt auf. Unter Berücksichtigung der Mehrein- nahmen und -ausgaben ergibt die derzeitige Hochrechnung zum Jahresende einen Rech- nungsüberschuß von 6,7 Mio. Schilling. Beim Städtischen Krankenhaus blieben die Verpflegstage aufgrund der niedrigen Belagszahlen etwas unter den Erwartungen, bei den ambulanten Behandlungen ist dage- gen mit einer Zunahme um ca. 300 Patienten eine gegenteilige Entwicklung zu verzeich- nen. Den dadurch entstehenden Minderein- nahmen von S 1,418.000.— stehen um rund 2 Mio Schilling geringere Ausgaben gegen- über. Der aus dem Gemeindehaushalt abzu- deckende Restabgang wird sich daher vor- aussichtlich um 585.000 Schilling auf 10,265 Mio. Schilling reduzieren. Beim Städtischen Elektrowerk ergeben Aus dem Kitzbüheler Gemeinderat: Voranschlagsabweichungen zur Haushaltsrechnung
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