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Firstfeier für das Clubhaus der Golfanlage 18-Hole-Golfplatz Kitzbühel-Schwarzsee-Reith Das Clubhaus im Rohbau. Im Hintergrund der Wilde Kaiser. See 4 Jjtzbübekr eUnzeiger Samstag, 12. November 1988 Kitzbüheler Wandertip Geschenkte Handwerker Die Überschrift hält nicht das, was sie dem verspricht, der jetzt noch Handwer- ker für Arbeiten sucht, die bis zum Sai- sonbeginn abgeschlossen sein sollten. In der Zeit, in der wir im absterbenden Jahr besonders der Toten gedenken, machen wir einen kleinen Ausflug zu einem Ver- ein, den es seit nunmehr 50 Jahren nicht mehr gibt. Damals endete nach mehr als 200 Jahren die Geschichte des Vereins »Die G'schenkten«. Der um die Heimat- kunde verdiente, allzu früh verstorbene Dr. Sebastian Sagerer, verdienstvoll auch für das Heimatmuseum tätig, hat knapp vor dem Ende einen Überblick über den Verein veröffentlicht. Warum im Jahre 1735 einige Handwerksmeister ihre Verei- nigung so nannten, weiß man nicht. Die Bruderschaft hatte strenge Satzungen für die Teilnahme an Prozessionen und Um- gängen, für die Quatembermessen - und vor allem für ein würdiges Begräbnis. Alle Mitglieder hatten zu zahlen, lediglich für den Träger der Zunftfahne, der ziemlich ins Schwitzen kam, und für die Träger der Seitenstangen gab es Geld aus der Kasse. Wer zur Jahresabrechnung am Katharina- tag nicht erschien, mußte ebenfalls zah- len. Die Gründer - Färber, Sattler, Ger- ber, Glaser, Schlosser und Huterer - wa- ren fortschrittliche Leute. Der »Bruder- meister« wurde jährlich gewechselt, so- daß keine »Sesselkleberfunktionäre« auf- kamen, er mußte aber auch, wenn er sich über die Satzungen hinwegsetzte, in die »Pixen« zahlen. Das Brudermeisteramt war ein Ehrenamt und der Inhaber mußte ein untadeliger Mann sein. Der Name der Vereinigung wechselt im Lauf der Jahr- hunderte, es ist von den »geschenkten Professionisten«, dem »geschenkten Handwerksverein« oder von »geschenk- ten Handwerkern« die Rede. Später, als die Handwerker auszusterben begannen, wechselte man zum »Bürgerzunftverein«. Stanislaus Penz und Simon Markl waren prägende Obmänner in den letzten 60 Jahren. Und was war dann der Zweck des Ver- eins? Es ging vor allem darum, die Be- gräbnisse - auch armer Leute - würdig zu gestalten. Mit brennenden Kerzen in den Händen nahmen die Mitglieder am Begräbnis eines jeden Mitgliedes teil. Dr. Sagerer nennt für 1935 etwa 250 Mitglie- der, in einem Zeitungsbericht aus dem Frühjahr 1938 wird die Mitgliederzahl so- gar mit 422 angegeben. Am 24. April 1938 waren Neuwahlen. Dann verliert sich das damals noch erwähnte, in Leder gebunde- ne Stiftungsbuch, und der Verein, der auch über eine eigene Kirchenfahne ver- fügt hatte. Er ist mit allen kirchlichen Vereinen untergegangen und nach dem schrecklichen Krieg nicht wieder gegrün- Am Freitag, den 21. September 1988, fand im Gasthof Eggerwirt in Kitzbühel die First- feier des Clubhauses der Golffiausanlage auf dem Golfplalz Kitzbühel-Schwarzsee- Reith statt. Nebst den Arbeitern der betei- ligten Firmen bzw. Unternehmern konnten Obmann-Stellvertreter Sigurd Bartenstein und Direktor Dr. Josef Ziepl, sowie die Her- ren Stadtbaumeister Ing. Friedhelm Viertel - Stadgemeinde Kitzbühel, die Wettbe- werbsgewinner und Planer Heinz und Ma- thoi Lus Innsbruck, Baumeister Georg Reh- bichler - Kitzbühel, für Statik, Bauaufsicht und Geschäftsablauf des gesamten Projek- tes Verantwortlicher. Rudi Sailer FVV- Vorstand und Dachbau, Frau Gertrude Au- derieth, Firma Aulerieth als Baufirma, und Baumeister Wolfgang Aigner, Bürgermei- ster 3aumeister Sebastian Hölzl als Ge- meindeoberhaupt der Nachbargemeinde Reith und Ausführender der Holzkonstruk- tionen, begrüßen. In den Ausführungen der einzelnen Red- ner kam zum Ausdruck, daß allseits hervor- ragende Arbeit ge:eistet worden ist und ge- det worden. Geblieben ist die für klein- städtische Verhältnisse durchschnittlich gute Beteiligung bei den Begräbnissen bis in die Gegenwart, zweifellos auch eine Nachwirkung der Tätigkeit der Domini- kanerpatres in Kitzbühel. Wandern im Spätherbst Wer jetzt eine Talwanderung unter- nimmt, muß bedeiken, daß es an schatti- gen Stellen schor. recht »pfreimig« sein kann, was gutes Schuhwerk und gar einen Stock ratsam erscheinen läßt. Traumge- biete sind jetzt um den Schwarzsee und das gesamte Bichlach. Die Hahnenkammbahn bleibt noch bis gegen Monatsende ge- schlossen, weil umfangreiche Revisionsar- beiten dies erforderlich machen. Die Kas- leistet wird, daß die Firmen alle im Zeitplan liegen und die Golfhausanlage ein großarti- ges, dem Golfplatz und dem Golfzentrum Kitzbühel würdiges Gebäude werden wird. Es dürfen sich alle Golfer, aber auch alle Partner und Investoren über die mit großen Schritten der Verwirklichung entgegenge- hende Anlage freuen. Das Haus wird derzeit winterfest gemacht, damit, wie geplant, die Installationsarbeiten und Komplettierungs- arbeiten während der Winterzeit durchge- führt werden können. Mit der von der Dauer des Winters bzw. Schneeschmelze und den Frühjahrstemperaturen abhängigen Eröff- nung des 18-Hole-Golfplatzes Kitzbühel- Schwarzsee-Reith wird auch die Golftiaus- anlage zur Verfügung stehen bzw. ihren Be- trieb voll aufnehmen können. Es darf gesagt werden, daß alle im Einsatz stehenden Bauarbeiter mit vollem Einsatz, ja mit Leib und Seele, das heißt mit dem Herzen, an der Arbeit sind, das spürt man an allen Ecken und Enden. Dies bestätigen so- wohl Baumeister Georg Rehbichler als auch die Herren Architekten. sa bei der Talstation ist ab 21. November geöffnet. Man kann dort Saisonkarten oder Jahreskarten kaufen. JJfzbüheler qnzeiger hnpresum Verleger: KitzbUheler Anzeiger Gesellschaft m.b.H., Kitzbühel, Schlossergasse 10 - auch Inhaber und Herausgeber. Verlagsort: Kitzbühel. Herstellungsort: WÖrgl, Herstel- ler: Druckhaus WÖrgl, Alfred Burgstaller, WÖrgI, Peter.Rosegger-Stral3e 3. Redaktion: Chefredakteur Engelbert Opperer, Kitzbü- hel, Schlossergasse 10, Tel. 05356/2576; Redakteur: Martin Wörgötter, Kitzbühel, Hinterstadt 17, Tel. 05356/2236.
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